Projekt CCM: Kompetenzmanagement wird immer wichtiger

ccmDie Ergebnisse des Projekts CCM zeigen es deutlich auf: Kompetenzen sind der Schlüssel für die Bewältigung moderner Arbeitssituationen  Die Projektwebsite der Ruhr-Universität Bochum enthält umfangreiche Informationen  zu den theoretischen Grundlagen mit dem Dynamic Capability Approach, der Theorie von Bandura und dem Mehrebenenansatz. Die Herleitung von Kompetenz als zentrales Element in modernen Unternehmen und das Mehrebenenphänomen, hatte ich auch in meinem Buch Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen kompetenz auf den Analyseebenen Individuum Gruppe, Organisation und Netzwerk eingearbeitet. Das Mehrebenenphänomen geht dabei auf die verschiedenen Lernebenen (Pawlowsky) zurück. Der Unterschied ist allerdings, dass ich noch die (externe) Netzwerkebene dazugenommen habe, und mich eher auf Howard Gardner mit seinem Modell der Multiplen Intelligenzen beziehe (nicht auf Bandura). Die Multiplen Intelligenzen zeigen sich in den jeweiligen Domänen als Multiple Kompetenzen (mit entsprechenden Wechselwirkungen). Dieses Framework erlaubt es ein integriertes Kompetenzmanagement zu entwickeln.

Kommt es zur Erosion der Intelligenz?

Arzt1.jpgWie in unserem Blog schon angedeutet, wird der Intelligenzbegriff in den verschiedenen Zusammenhängen thematisiert. In dem Artikel Die Erosion der Intelligenz (NZZ vom 26.06.2014) wird  zunächst von der “Erosion von Fertigkeiten und qualifizierten Tätigkeiten” gesprochen, da technische Alternativen immer stärker genutzt werden. Am Ende kann man dann folgendes Résumé lesen: “Denn dieser Blick führt auch zu einer Erosion – der umsichtigen Intelligenz nämlich. Sie ist ernster zu nehmen als alle gegenwärtigen Wirtschaftskrisen zusammen.” Unklar beibt allerdings, was der Autor unter “Intelligenz” versteht, denn die Diskussione geht durchaus in verschiedene Richtungen (Siehe dazu auch Multiple Intelligenzen). Oder meint der Autor die Intellektuellen als die Intelligenz einer Gesellschaft? Wenn ja, wie würde er dann die anderen – Nicht-Intellektuellen – bezeichnen? Die verschiedenen Begriffe wie Fertigkeiten, Fähigkeiten, Qualifikationen, Kompetenzen haben durchaus auch ihre Beziehungen zum Konstrukt “Intelligenz”, doch werden diese in dem oben genannten Artikel nicht deutlich. Möglicherweise müssen Zeitungen auch solche Artikel herausgeben, damit sich der geneigte Leser darüber aufregen kann – bei mir hat das jedenfalls funktioniert.

SWR 2 berichtet über Intelligenz, IQ und Intelligenzen

iq-swr2Der Intelligenzbegriff ist sehr schillernd und wird nicht nur heute sehr kontrovers diskutiert. Ob in der Schule, im Beruf oder als private Person kommt man um den Begriff nicht herum. So ist es nicht verwunderlich, dass sich auch Fernsehsender wie der Bayerische Rundfunk oder – wie jetzt – der SWR 2 mit dem Konstrukt befassen. In der Einleitung zur Sendung Der vermessene Mensch ist folgendes zu lesen: ”

Wie sinnvoll sind Intelligenztests?

Der IQ, der “berühmt-berüchtigte” Intelligenzquotient, soll die Problemlösefähigkeit eines Menschen auf einen objektiven Punktwert bringen. Er macht das Testergebnis einer Person mit dem anderer Personen statistisch vergleichbar. Hat damit jeder Mensch einen eigenen, festen Intelligenz-Quotienten? Und ist das Messen kognitiver Leistungen dem menschlichen Geist wirklich angemessen?

Im Text wird neben dem IQ auch darauf hingewiesen, dass es durchaus auch alternive Deutungsmuster zum Intelligenzbegriff gibt, beispielsweise die von Howard Gardner vorgeschlagene Theorie (das vorgeschlagene) Modell der Multiplen Intelligenzen. Es freut mich, dass der Intelligenz-Quotient (IQ) auch kritisch hinterfagt wird, denn es kommt auch in der Intelligenzforschung zu einer Entgrenzung des Phänomens (Sternberg, Salovay und Mayer, Goleman usw.). Neben dem angesprochenen Text gibt es sogar auch eine Audiodatei als Download (25 MB). Siehe dazu auch

GfWM THEMEN 7 im Februar 2014

gfwm-2-2014Die Gesellschaft für Wissensmanagement e.V. hat im Februar wieder einige interessante Beiträge veröffentlicht: GfWM THEMEN 7 (PDF). Ich möchte hier auf den Beitrag Vorschlag für eine Weiterentwicklung des GfWM-Wissensmanagement-Modells zur Version 2.0 (S. 32-34 von Sebastian Peneder) eingehen. Darin wird auf den Zusammenhang zwischen Intelligenz und Kompetenz verwiesen (S. 33) und verschiedene Kompetenzdefinitionen erwähnt. Darüber hinaus wird eine “eigene Darstellung” zu verschiedenen “Kompetenzkategorien” vewendet, die allerdings nicht ganz neu ist. Siehe dazu ausführlich Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk.

Howard Gardner: MI-OASIS-Website

mioasisDie Multiple Intelligenzen Theorie von Howard Gardner wird heftig kritisiert und auf der anderen Seite heftig vertreten. Dabei gibt es auf beiden Seiten durchaus viele Mißverständnisse, die dazu beitragen, dass das Bild der Multiplen Intelligenzen Theorie manchmal etwas unscharf ist. Es ist daher gut, dass Howard Gardner nun die neue Webseite MI-OASIS (Multiple Intelligences – Official Authoritative Site of Multiple IntelligenceS) veröffentlicht hat. Das Wörtchen “authorative” soll wohl darauf hinweisen, dass nicht überall die jeweiligen Kompetenzen vorhanden sind, um die Multiple Intelligenzen Theorie angemessen zu erläutern. Nach dem von mir initiierten EU-Projekt MIapp (2004-2006) und den Erfahrungen als externer Experte für die MI-Theorie im EU-Projekt InPath, kann ich dem nur zustimmen.

Cultures of Creativity

2013-creativityDas Buch David Gauntlett, D. & Bo Stjerne Thomsen (2013): Cultures of Creativity wurde von der LEGO Foundation herausgegeben und zeigt auf, wie sich Kulturen entwickeln, wenn Menschen spielen, umsetzen und teilen (Share Economy?):

Cultures develop when people find ways to play, make, and share. This report describes how human cultures can be characterized by their similarities rather than their differences, and emphasizes the importance of recognizing playfulness and creativity to develop societies prepared to accommodate the rapid changes associated with technology and globalization.

Die leidigen Diskusionen um Leitkulturen sollten daher durchaus einmal infrage gestellt werden.

Die neue Sicht auf Intelligenz

hautnahTechnik1.jpgEs ist spannend zu sehen, wie sich die Forscher der Künstlichen Intelligenz immer mehr auch mit einem umfassenderen, neuen Verständnis von Intelligenz befassen. Einer der führenden europäischen Forscher auf der Gebiet der Künstlichen Intelligenz, Rolf Pfeifer, hat erste Hinweise in seinem Buch Pfeifer, R.; Bongard, J. (2007): How the Body Shapes the Way We Think: A New View of Intelligence veröffentlicht. Auf der TedxZurich2013 hat Rolf Pfeifer den Gedanken noch einmal auf den Punkt gebracht:

 

Traditionally, in disciplines like artificial intelligence, robotics, and neuroscience, intelligence is viewed as located in the brain and as a consequence, there has been a focus on the study of the brain itself or more generally, the control. Recently, especially with the rise of biologically inspired approaches, there has been increasing consensus that intelligence is not localized in the brain, but is distributed throughout the entire organism, and that it is the result of an intricate relation between brain, body, and environment.

Intelligenz zeigt sich somit in einer intelligenten Problemlösung (Complex Problem solving) bei der der Geist, der Körper und das Umfeld (Kontext der Problemlösung) interagieren. Genau diese Überlegungen sind Bestandteil der Multiple Intelligenzen Theorie, die von Howard Gardner vertreten wird.

EU-Projekt InPath: Innovatives Praxishandbuch veröffentlicht

inpath“Das Projekt IN PATH – Intelligent Pathways for Better Inclusion hat ein innovatives Praxishandbuch mit Trainingskurs entwickelt, das von Trainern und Sozialarbeitern im Bereich der Erwachsenbildung genutzt werden kann, um die Anpassung von pädagogischen Techniken an die Lernstile und Intelligenzprofile von benachteiligten und am Rande der Gesellschaft stehenden Bürgern zu fördern. Basis dieses Projektes ist die Theorie der Multiplen Intelligenz von Howard Gardner. Weitere Informationen über das Projekt finden Sie auf der IN PATH-Website www.spi.pt/inpath sowie auf Facebook http://www.facebook.com/InPath.Project.” Siehe dazu auch den 4. Newsletter des EU-Projekts. Es freut mich sehr, dass ich bei der Erarbeitung des Praxishandbuchs im Rahmen eines Workshops an der Universität Erlangen als Experte für die Multiple Intelligenzen Theorie mitarbeiten durfte. Siehe dazu auch das von mir initiierte EU-Projekt MIapp (2004-2006) und Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Indivisuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk.