Co-Creation in der Tourismusbranche nutzen

Der Artikel Hotel Experience Co-Creation: Warum wir auch digital im Produkt werden müssen? vom 18.04.2013 zeigt deutlich auf, welche Möglichkeiten für Hotels bestehen: “Ein kollaborativer Kreationsprozess bei dem Hotel, Technologie und Gast zusammen im Überschneidungsbereich ein neues Erlebnis generieren.” Das dann genannte Beispiel Hotel Citizen M ist allerdings eine eher schwache Variante von Co-Creation Prozesse, da die Hotelkette eher auf Modularisierung und Customization (Mass Customization) setzt. Dennoch zeigen diesen Beispiele deutlich auf, dass Mass Customization, Co-Creation, Open Innovation… keine Domäne der Konsumgüterindustrie ist, sondern auch immer stärker für Dienstleistungen genutzt werden (Open Service Innovation).

Das Innovation Management Game von Innovation Dutch

Dass Fallstudien und Simulationen zur modernen Aus- und Weiterbildung gehören, hat sich allgemein durchgesetzt. In den letzten Jahren kommen – getrieben durch neue technologische Möglichkeiten – immer mehr interaktive und spielerische Elemente hinzu: Serious Games sind dabei als Trend unübersehbar. Das Innovation Management Game von Innovation Dutch reiht sich hier in diese Entwicklung ein. Interessant finde ich hier, dass auch neuere Ansätze wie Crowdsourcing, Open Innovation, Co-Creation integriert sind. Das Innovation Management Game hat allerdings als Zielgruppe eher Universitäten und große Unternehmen im Fokus.

Abschlussbericht des Arbeitskreises Industrie 4.0 vom April 2013

Der Abschlussbericht acatech (Hrsg.) (2013): Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 (Veröffentlicht im April 2013) enthält u.a. auf Seite 5 folgenden Hinweis: “Das Potenzial von Industrie 4.0 ist immens: Die Smart Factory kann individuelle Kundenwünsche berücksichtigen und selbst Einzelstücke rentabel produzieren. In Industrie 4.0 sind Geschäfts- und Engineering- Prozesse dynamisch gestaltet, das heißt, die Produktion kann kurzfristig verändert werden und flexibel auf Störungen und Ausfälle, zum Beispiel von Zulieferern, reagieren. Die Produktion ist durchgängig transparent und ermöglicht optimale Entscheidungen. Durch Industrie 4.0 entstehen neue Formen von Wertschöpfung und neuartige Geschäftsmodelle. Gerade für Start-ups und kleine Unternehmen bietet sich hier die Chance, nachgelagerte Dienstleistungen zu entwickeln und anzubieten.” Das ist ein eindeutiger Hinweis auf Mass Customization, bz. Open Innovation und User Innovation. Darüber hinaus wimmelt es in dem Bericht von Begriffen wie “smart”, “selbstorganisiert”, “vernetzt” und “intelligent”. Warum neuere Entwicklungen immer auch gleich eine x-te industrielle Revolution darstellen sollen, erschließt sich mir nicht ganz. Siehe dazu auch Schon wieder eine industrielle Revolution?, Intelligente Organisation, Fabbers, OpenRC Projekt oder auch Ponoko.

OpenRC Project: Immer komplexere Möglichkeiten mit 3D-Drucker (zum Herunterladen)

Das OpenRC Projekt aus Schweden zeigt, welche Möglichkeiten heute schon bestehen, komplexe Produkte herzustellen. Die jeweiligen Dateien sind frei verfügbar und können von jedem, der daran interessiert ist, heruntergeladen werden. Sie können damit dann auch individuelle Spezifikationen erstellen… Beim Betrachten des Videos vom 06.04.2013 fällt auch auf, wie belastbar doch die einzelnen Teile sind. Immerhin rast das Gefährt nicht nur über die Straße, sondern auch über Schneehaufen… Siehe dazu auch den Bericht auf Techcrunch vom 07.04.2013.

Indiegogo: Die Crowdfunding-Plattform auf Deutsch (Beta)

Die weltweite Finanzierungsplattform ist jetzt auch auf deutsch verfügbar (Beta). Es ist beachtlich zu sehen, wie sich die Finanzierung von Ideen im Netz (Crowdfunding) immer stärker durchsetzt. Natürlich ist das Volumen im Vergleich zu klassischen Finanzierungen (Förderprogramme, Venture Capital usw.) noch gering, doch die weltweiten Aktivitäten zeigen, dass diese Bottom-Up-Finanzierung stark angenommen wird. Ich bin gespannt, wie sich diese Plattform (und andere) in Deutschland mittel- und langfristig entwickeln werden. Siehe dazu auch 2012: Das Jahr in dem Crowdfunding durchstartete, Freund, R. (2010): How to Overcome the Barriers between Economy and Sociology with Open Innovation, Open Evaluation and Crowdfunding?

Innovationsmanager (IHK): Was sagen Teilnehmer?

Neben dem Blended Learning Lehrgang Projektmanager (IHK) gibt es in der Zwischenzeit auch den Innovationsmanager (IHK). Dieser Lehrgang orientiert sich im methodisch-didaktischen Aufbau an dem bisher erfolgreich etablierten Format. Inhaltlich werden natürlich die verschiedenen Dimensionen von Innovation angesprochen – darunter auch neue Aspekte wie Open Innovation. Es freut mich daher, wenn ein Teilnehmer seine persönlichen Eindrücke von dem Lehrgang in seinem Blog veröffentlicht: Innovationsmanager (IHK) – Eine Retrospektive. Siehe dazu auch Lernplattform.

Wettbewerbsfähigkeit, Lernen, Kompetenz und Intelligenz hängen zusammen – aber wie?

Die heutige Arbeitswelt hat sich starkt verändert. “The core competences of the knowledge age include creative problem solving, innovation the ability to work under pressure, and interpersonal, teamwork and leadership skills” (Sallis/Jones 2002:80). In diesem Kontext kommt dem Lernen eine zentrale Bedeutung zu. Ein moderner Lernbegriff mit seinen vier Dimensionen (Dewe/Weber 2007) versteht Lernen als Problemlösungsprozess unter Unsicherheit und wird zur Basis eines entsprechenden Lernmanagements auf den Systemebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk (vgl. Pawlowsky 2003:75f.) in Unternehmen. Dadurch wird Lernen zum Lernmanagement und letztlich zum Kompetenzmanagement in den Organisationen (Zusammenhang). Zentraler Aspekt ist hier die Frage, wie gelernt wird, doch viele Mitarbeiter und Führungskräfte wissen darüber einfach zu wenig: “Success in the marketplace increasingly depends on people learning, yet most people do not know how to learn” (Argyris 1998) oder “The rate at which organizations learn may become the only sutainable source of competitive advantage” (Senge 1990) zeigen die Problematik auf. Ein Ansatz kann hier die Intelligenz bieten, da Intelligenz und Lernen über die Bewältigung einer (komplexen) Probelmlösung zusammenhängen. Arbeitsweltbezogenes Handeln – und die dafür erforderlichen Kompetenzen – stehen allerdings in engen Zusammenhang zu einem neuen Intelligenzverständnis, das zu diesen vielfältigen/multiplen Entwicklungen eine bessere Passung hat, als das reduzierte IQ-Verständnis. Dabei geht es nicht um ein entweder-oder sondern um ein sowohl-als-auch, also um ein integratives Verständnis von Intelligenz. Bei der Betrachtung der heutigen Arbeitsleistung reicht der IQ nicht mehr aus:  “Die Triarchische Theorie (vgl. Sternberg 1984/1985) und die Multiple Intelligenzen Theorie (vgl. Gardner 1983/1993) sind auch dazu geeignet, Brücken zwischen den verschiedenen Ansätzen der Intelligenzforschung zu schlagen, und dem arbeitsweltbezogenen Handeln mit seiner Kontextabhängigkeit und Komplexität gerecht zu werden (vgl. Jez 2005:54). Beide Theorien integrieren damit bisher disparate Forschungsergebnisse und Theorien, wodurch sich ein neuer Rahmen für ein besseres Verständnis von menschlicher Intelligenz und Kompetenz ergeben kann (vgl. Kail/Pellegrino 1988:166). Siehe dazu auch Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk, Wen interessiert schon die Lerngeschwindigkeit?

Das Innovationsverständnis ändert sich, und damit auch der Umgang mit Innovation (Innovationsmanagement)

Das Projekt INFU hat sich mit dem veränderten Innovationsverständnis auseinander gesetzt, und die Erkenntnisse im INFU Report 2012 zusammengefasst: “However, today innovation is seen as something that can happen anywhere by anyone at anytime. Emerging innovation models such as open innovation, user innovation, or community innovation describe this development stressing that innovation is increasingly perceived as an open, distributed, and networked phenomenon. Accordingly, innovation is not primarily driven by entrepreneurial firms. More often than not, innovations are developed within a network of customers, universities, citizens and public organizations. New paths and arrangements for developing and adopting new products, services, and solutions are driven by new technologies, the willingness of customers and citizens to contribute to innovations against a backdrop of global economic competition and rising educational backgrounds” (INFU-Report 2012:85).

Open Innovation House in Helsinki eröffnet

Am 13.03.2013 wurde das Open Innovation House an der Aalto Universität in Helsinki eröffnet.“Open Innovation House embraces the ideas driving Aalto University. It is a co-creational platform enabling social interaction and exchange of ideas” (Tuula Teeri, President of Aalto University). Es ist interessant zu sehen, dass Open Innovation Unternehmen dazu bringt, sich noch stärker mit Universitäten und anderen Partnern zu vernetzen – nicht nur über Soziale Netzwerke. Der persönliche Kontakt ist bei Open Innovation besonders wertvoll, da hier implizites Wissen in der direkten Interaktion erschlossen wird. Auf der anderen Seite gibt es auch immer mehr User, die sich ohne Unternehmen treffen, um innovativ zu sein: User Innovation. Siehe dazu auch Open Innovation, oder doch besser Innovation Openness?, User Innovation ist irgendwie anders, Wie kann eine Organisation auf User innovation ausgerichtet sein werden?, Lead User Projekte planen und durchführen.