Mit Lean Startup schnell minimal funktionsfähige Produkte entwickeln

In dem Beitrag Agiles Projektmanagement und Lean Projektmanagement findet sich eine Gegenüberstellung die zeigt, dass Agiles Projektmanagement und Lean Projektmanagement zwar Ähnlichkeiten haben, dennoch unterschieden werden sollten. Die in dem Beitrag angegeben Quellen belegen diese Perspektive. Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie Learn Startup und Agiles Projektmanagement zusammenhängen, bzw. sich unterscheiden. Dazu ist es erst einmal erforderlich, sich mit Lean Startup auseinanderzusetzen. – am besten über die Wikipedia-Seite. Auch hier muss zunächst einmal festgehalten werden, dass Lean Startup bei großer Unsicherheit im Geschäftsumfeld angewendet werden kann. Doch was versteht Steve Blank unter einem Startup?

“Er definiert ein Start-up als eine (temporäre) Organisation, die dafür geformt wurde, um nach einem wiederholbaren, skalierbaren Geschäftsmodell zu suchen” (Blank, Dorf 2012, zitiert in Lang/Scherber 2019:15).

Eine temporäre Organisation kann somit z.B. auch eine Organisationseinheit sein, die unter Unsicherheit Produkte entwickeln soll. Das macht den Lean Startup Ansatz auch für etablierte Unternehmen interessant. Herzstück ist dabei die Feedbackschleife Built-Measure-Learn (Bauen-Messen-Lernen) bei der Entwicklungsarbeit. “Das wichtigste Ziel von Lean Startups ist es, möglichst schnell zu einem minimal funktionsfähigen Produkt (Minimum Viable Product) zu gelangen. Das MVP ist eine erste Produktversion, die es erlaubt, mit minimalem Aufwand und in kürzester Zeit die größtmögliche Anzahl an validierten Erkenntnissen über Kundenerwartungen und -verhalten zu gewinnen” (Lang/Scherber 2019:22). Siehe dazu Was macht ein minimal funktionsfähiges Produkt (MVP) aus? und Wie MVP´s (Minimum Viable Products) zur Kundenzufriedenheit beitragen.

Oft kommt es hier zur Gleichsetzung von MVP und dem Begriff Increment aus dem Scrum Guide. Beide Begriffe sollten allerdings immer in Bezug auf das jeweilige Framework gesehen werden. Lean Startup kommt aus dem Bereich der Innovation und bietet einen Rahmen (ein Mindset) zur schnellen Entwicklung und Skalierung von Produkten unter Unsicherheit.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in AGIL (IHK). Informationen dazu, und zu aktuellen Terminen, finden Sie auf unserer Lernplattform.

Führt das Arbeiten nach dem Scrum Guide zu einer neuen Bürokratie?

Einige von Ihnen werden bei der Frage mit der Stirn runzeln, da agile Arbeitsformen – wie z.B. nach dem Scrum Guide – ja zu weniger bürokratischen Arbeitsformen führen soll. Dennoch ist es nicht uninteressant, sich zunächst einmal klar zu machen, was wir unter “Bürokratie” verstehen. Nach Max Weber ist dieser Begriff kein Modell, sondern beschreibt die Bürokratie, wie er sie vorgefunden hat. Danach sind die sechs wichtigsten Kriterien

a) die Regelung von Kompetenzen,
(b) die Hierarchie,
(c) die schriftliche Aktenführung,
(d) die fachliche Schulung der Mitarbeiter,
(e) die hauptamtliche Erfüllung eins Berufs und
(f) die Befolgung von Regeln gemäß einer Kunstlehre in Form einer Betriebswirtschafts- oder Verwaltungslehre (Weber 1990:551f.; zitiert in Baecker 2022).

An dieser Stelle möchte ich folgende interessante Fragestellung wiedergeben:

“Was mich im Folgenden interessiert, ist die Frage, ob Formen des agilen Managements immer noch als Formen (a) der Ausübung einer legalen Herrschaft, (b) einer Bürokratie und (c) einer schriftlichen Amtsführung durch Akten verstanden werden können” Baecker, D. (2022:4).

In seinem Manuskript zum Vortrag auf der Tagung „Akten“, Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport –– Sektion III, Wien, 17.–19. November 2022 hat Dirk Baeker diese genannten Punkte thematisiert. Speziell geht der Autor auf Scrum ein, und kommt zu einem überraschenden Zwischenfazit:

“Dieselbe Logik wiederholt sich für die Sprint-Backlogs, so dass wir es bei der Scrum Methode mit einem mustergültigen Prozess der schriftlichen Aktenführung zu tun haben” (ebd. S. 8).

Baecker schließt aus seiner ersten Analyse, dass das Agile Management durchaus alle 6 Kriterien einer Bürokratie erfüllt, doch ist beim Agilen Management der Punkt “Hierarchie” nicht mehr eine Perspektive von “Oben/Unten”, sondern von “Außen/Innen” (vgl. ebd. S. 9). Diese neue Dimension führt zu vielen neuen organisatorischen Möglichkeiten, die natürlich heute digital mit Tools – oder besser: Kollaborationsplattformen – unterstützt werden.

“Und doch ist es nicht die Elektronik, die als gesellschaftliche Ordnungsfigur an die Stelle der Hierarchie tritt, sondern das Wissen um ein deliberativ-rekursives Verfahren der Abstimmung in einem präzise definierten und überwachten Kreis von Teilnehmern” (ebd. S. 12).

Kommen wir wieder auf die in der Überschrift gestellte Frage zurück. Die Antwort darauf lautet somit, ja, das Arbeiten nach dem Scrum Guide führt zu einer Neuen Bürokratie, im positiven Sinne.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK). Informationen dazu, und zu aktuellen Terminen, finden Sie auf unserer Lernplattform.

Warum ist das wissenschaftliche Wissen weniger sicher als das Alltagswissen?

In Zeiten von Corona haben wir sehr viel von Wissenschaftlern erfahren, die ihr Wissen – oder eben das fehlende Wissen – über den Erreger mit der Gesellschaft geteilt haben. Dabei wurde immer wieder deutlich, dass es in diesem Zusammenhang noch viel zu erforschen gibt, und dass das Wissen über den Erreger noch unvollständig ist. Das wissenschaftliche Wissen ist hier also ein zeitlich begrenztes Wissen, das sich sehr schnell ändern kann. Wissen ist hier immer auch vorläufig und muss sich immer wieder zur Disposition stellen (vgl. dazu ausführlich Meier, A. (2020): In Science We Trust: Überlegungen zum Wissen der Wissenschaften. In: Horatschek, A. M. (Hrsg.) (2020): Competing Knowledges – Wissen im Widerstreit. Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, Band 9). Einen Vergleich zwischen dem Alltagswissen und dem wissenschaftlichen Wissen stellt Luhmann beispielhaft dar.

„Das wissenschaftliche Wissen ist weniger sicher als das Alltagswissen. In der Interpretation von Wahrnehmungen des Alltags entstehen normalerweise keine Zweifel. Eine Rose, die man sieht, ist eine Rose, oder jedenfalls doch eine Blume. Ganz anders die Interpretation der Ergebnisse von Experimenten oder sonstigen wissenschaftlichen ´Daten‘. Durch Wissenschaft wird nicht Sicherheit, sondern gerade Unsicherheit gesteigert – in gerade noch tolerierbaren Grenzen“ (Luhmann 1990: 325, zitiert in Meier, A. (2020)).

Viele Menschen haben in Zeiten von Corona verstehen müssen, dass wissenschaftliches Wissen nicht “endgültig” ist. Der Umgang mit Wissenschaft und dem daraus generierten Wissen muss von vielen neu gelernt werden, denn die meisten Menschen haben mit wissenschaftlicher Arbeit wenig zu tun. An dieser Stelle kommen dann die Stammtischparolen und Fake News ins Spiel, die sich diese Gesamtsituation zu nutze machen. Lassen Sie sich von solchen Gruppen nicht beeinflussen und orientieren Sie sich an dem Wahlspruch der Aufklärung: Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen! Ganz praktisch können Sie damit anfangen nachzufragen/nachzuforschen, auf welche Quellen sich eine Aussage bezieht. In unserem Blog haben wir beispielsweise von Anfang an darauf großen Wert gelegt, immer die benutzen Quellen anzugeben. Auf Basis unserer bereitgestellten Information können Sie sich dann Ihre eigene Meinung bilden – Wissen konstruieren (Konstruktivistische Lerntheorie).

So gehen wir auch in den von uns entwickelten Lehrgängen vor. Informationen zu den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK) und zu aktuellen Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Society 5.0? Was ist das nun schon wieder?

Quelle: https://www8.cao.go.jp/cstp/english/society5_0/index.html (Abgerufen am 19.11.2022)

In diesem Blogbeitrag hatte ich auf Industry 5.0 hingewiesen und erwähnt, dass diese Überlegungen in Zusammenhang stehen mit den Ideen zu Society 5.0. Das Konzept “Society 5.0” wurde von “Keidanren, Japan’s most important business federation, in 2016” präsentiert (European Commission 2021:9).

One definition: “A human-centered society that balances economic advancement with the resolution of social problems by a system that highly integrates cyberspace and physical space.” Society 5.0 was proposed in the 5th Science and Technology Basic Plan as a future society that Japan should aspire to. It follows the hunting society (Society 1.0), agricultural society (Society 2.0), industrial society (Society 3.0), and information society (Society 4.0) (Quelle).

Es ist für mich nicht erstaunlich, dass sich gerade Japan mit den genannten Dimensionen befasst, denn die japanische Gesellschaft steht einerseits einem starken Alterungsprozess gegenüber, und ist andererseits auch sehr offen für technische Lösungen ist. Der Schritt von der in Deutschland propagierten Industrie 4.0 zu der oben schon erwähnten Industry 5.0 ist schon bemerkenswert, doch ist erst die andere Perspektive bei Society 5.0 erstaunlich. Sind in Industrie 4.0 etc. die technischen Möglichkeiten Treiber der Entwicklung, steht in Society 5.0 “der Mensch” im Mittelpunkt, wobei die neuen technischen Möglichkeiten dabei das Leben aller lebenswert machen sollen.

Eine ähnliche Entwicklung des Perspektivenwechsels gab es schon einmal beim Thema Wissensmanagement. Zunächst sprach man dort von einem T-O-M-Modell, bei dem es zunächst um Technik, dann um die Organisation und dann um den Menschen ging. In der Zwischenzeit ist aus dem T-O-M-Modell das M-O-T-Modell geworden, das vom Menschen ausgeht, den dazu passenden organisationalen Kontext (z.B. den Geschäftsprozess) und die technischen Möglichkeiten betrachtet. Die Entwicklung bleibt nicht stehen und das ist gut so – auch New Work wird irgendwann ein Teil der neuen (Arbeits-)Welt sein.

European Commission: Industry 5.0

Wir alle kennen “Industrie 4.0”, ein Begriff der in Deutschland kreiert (Acatech 2013, und dann weltweit genutzt wurde. Die Entwicklungen sind allerdings damit nicht abgeschlossen, sodass es Sinn macht, weiterzudenken. Genau das hat die Europäische Union in verschiedenen Forschungsbereichen unterstützt. Herausgekommen sind unterschiedliche Dimensionen wie “Society 5.0” oder auch “Industry 5.0”. Das Konzept “Society 5.0” wurde von “Keidanren, Japan’s most important business federation, in 2016” präsentiert (ebd. S. 9). Ich möchte an dieser Stelle auf die Definition von “Industry 5.0” eingehen.

“Industry 5.0 recognises the power of industry to achieve societal goals beyond jobs and growth to become a resilient provider of prosperity, by making production respect the boundaries of our planet and placing the wellbeing of the industry worker at the centre of the production process” (European Commission 2021:14).

Dabei wird herausgestellt, dass es folgende drei Schwerpunkte gibt: Human-centric, Resilent, Sustainable. Es lohnt sich, die Veröffentlichung(en) zum Thema zu lesen. Weiterhin wird es spannend sein zu beobachten, wie wir Technologie für die Bürger der Europäischen Union nutzen werden.

Wie bleiben Teams während des Veränderungsprozesses handlungsfähig ? Mit Resilenz-Selbsttest!

Es ist schon nicht ganz einfach in diesen turbulenten Zeiten persönlich widerstandsfähig und handlungsfähig zu bleiben. Diese Resilenz dann auch auf der Teamebene, auf der Ebene der Organisation und auch auf der Ebene des Netzwerks (Unternehmensnetzwerk) zu erreichen, ist dann schon hohe Kunst. In diesem Beitrag möchte ich mich darauf beschränken, eine Möglichkeit aufzuzeigen, die Sie auf der Teamebene nutzen können, z.B. in Projektteams.

“Teams in dynamischen und unsicheren Umfeldern müssen für diesen Einsatz gewappnet sein. Projektleiter, Führungskräfte, Projektmanagement-Office, Personalentwickler etc. sollten die Projektteams ideal unterstützen und gut darauf vorbereiten, wenn es mal kritisch werden sollte. Die Projektteams sollen stark, flexibel, widerstands- und handlungsfähig, kurzum ´resilient´ gemacht werden. Es ist unanständig, anderen zu sagen, sie müssten mal agiler oder resilienter sein. Dies wäre in etwa gleichzusetzten mit dem Anspruch ´Sei perfekt!´. Die sieben Resilienzfaktoren nach KANOSSA (Sasse 2018a) sind ein Indiz für hohe Resilienz im Team:

Kohärenz
Akzeptanz
Netzwerkorientierung
Optimismus
Selbstwahrnehmung
Selbstregulierung
Ausrichtung

Mit Hilfe des Resilienztests nach KANOSSA können Sie die Resilienz in Ihrem Projektteams reflektieren und projektspezifisch Interventionen und Trainings auswählen, mit denen Sie Ihr Team unterstützen und mit Resilienz impfen (Sasse 2018b)” (Mezick et al. 2019:210).

Zu diesem Thema gibt es ein EU-Projekt mit vielen Informationen/Guidelines usw. zum Thema. Damit können Sie sich und anderen helfen, mit dem turbulenten Umfeld besser zurechtzukommen. Fangen Sie einfach bei sich selbst mit diesem Resilenz-Selbsttest (PDF) an – viel Spaß! Siehe dazu auch

Wir thematisieren diese Zusammenhänge in dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in Agil (IHK) zusammen mit anderen Ansätzen, wie z.B. der Stacey-Matrix. Informationen zu unseren Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Moodle Workplace 4.0: Corporate Learning in Unternehmen

Moodle LMS und Moodle Workplace (Quelle: https://moodle.com/)

Das Open Source Lern-Management-System (LMS) Moodle wird seit vielen Jahren in verschiedenen Organisationen genutzt. Der Schwerpunkt lag bisher auf Schulen, Weiterbildungsorganisationen, Universitäten – allerdings auch immer mehr auf Unternehmen. Nun haben (Weiter-) Bildungsorganisationen und Unternehmen ähnliche Ziele, wie z.B. das selbstorganisierte Lernen für die Kompetenzentwicklunmg zu nutzen, doch gibt es auch Unterschiede, wie z.B. das geschäftsprozessorientierte Lernen, oder auch Fragen der Personalentwicklung usw.

Es ist natürlich möglich, das bekannt LMS Moodle auch für Unternehmen zu nutzen – gerade Kleine und Mittelständische Unternehmen (KMU). Bei etwas größeren Unternehmen gibt es den Bedarf, die Kompetenzen auf allen Ebenen (Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk) zu entwickeln. Die Studie Kienbaum (2021): Future Skills Future Learning (PDF) zeigt die Zusammenhänge auf. Es ist daher gut, wenn auch Moodle auf diese Entwicklung reagiert und mit MOODLE WORKPLACE 4.0 ein speziell auf diese Bedürfnisse abgestimmtes Angebot macht.

Folgende Schwerpunkte gibt es mit der aktuellen Version:
– Train your Teams
– Onboard new employees
– Manage compliance
– An LMS that integrates with your organisation
– Centrally manage multiple learning platforms
– Make informed decisions

Nachteilig ist allerdings, dass MOODLE WORKSPACE nur über die zertifizierten Partner zu erhalten ist.

In den von uns entwickelten Lehrgängen (Lernplattform) nutzen wir das LMS Moodle. Weiterhin unterstützen wir auch Unternehmen dabei, dieses LMS für ihre Zwecke anzupassen. Sprechen Sie mich bei Interesse an.

Effectuation: All das, was wir steuernd beeinflussen können, brauchen wir nicht vorherzusagen

Image by Nicola Giordano from Pixabay

Wir sind es seit Newton und der Industrialisierung gewohnt, das vieles (alles) in irgendeiner Form vorhersehbar, und damit kontrollierbar zu schein scheint. Durch das veränderte Umfeld entstehen allerdings seit geraumer Zeit Vernetzungen und Komplexitäten, die eine Planbarkeit und Vorhersehbarkeit infrage stellen. Wir kommen dadurch zur Frage, wie man in solch nicht-vorhersehbaren Entwicklungen dennoch eine Art Kontrolle ausüben kann.

Lang/Scherber (2019.32) verweisen dabei auf Agile Innovationsmethoden, die eine neue Entscheidungslogik nutzen: “Agile Innovationsmethoden eint die Voraussetzung, Entscheidungen unter Ungewissheit zu treffen. Sie basieren deshalb auf einer neuen Entscheidungslogik, der sogenannten Effectuation. Ihr entgegen steht die kausale Logik, mit der traditionell Entscheidungen getroffen werden. Die kausale Logik basiert auf begründeten Prognosen für die Zukunft, belastbare Vorhersagen sind unter Unsicherheit jedoch nicht möglich. Vor diesen Hintergrund unterscheidet sich die Leitthese über die Zukunft zwischen kausaler Logik und Effectuation wie folgt (vgl. Sarasvathy 2008):
– Kausale Logik: Nur das, was wir vorhersagen können, können wir steuern.
– Effectuation: All das, was wir steuernd beeinflussen können, brauchen wir nicht vorherzusagen.”

Die Prinzipien von Effectuation sind nach Wikipedia: (a) Nicht-vorhersagende Kontrolle, (b) Mittelorientierung, (c) Leistbarer Verlust, (d) Partnerschaften und (e) Umstände und Zufälle nutzen. Siehe dazu auch Wie ist es möglich, in kritischen Situationen unter Zeitdruck Entscheidungen zu treffen?

Wir thematisieren diese Zusammenhänge in dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in Agil (IHK) zusammen mit anderen Ansätzen. Informationen zu unseren Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Markenranking 2022 (Interbrand)

Quelle: Interbrand

Das jährliche Markenranking von Interbrand stellt die Top 100 Marken mit ihren Bewertungen (Werten) dar. Natürlich sind die Marken alle geschützt und werden in den jeweiligen Bilanzen als Werte dargestellt. Wie sich dieser Wert berechnet, ist allerdings nicht ganz einfach. Hier kommt Interbrand ins Spiel, eine US-Markenagentur.

“Nach Berechnung der internationalen Markenberatung Interbrand haben die 100 wertvollsten Marken zusammengenommen erstmals einen Wert von mehr als drei Billionen US-Dollar – ein Plus von 16 Prozent zum Vorjahr. So stark sind die Werte seit Beginn der jährlichen Erhebung im Jahr 2000 noch nie angestiegen.” (Quelle: Handelsblatt “Apple und Microsoft vorn, Tesla überholt BMW – Das sind die wertvollsten Marken der Welt” vom 03.11.2022).

Mir liegt der Originalbericht von Interbrand nicht vor, insofern bleiben doch einige Fragen bei mir offen. z.B. die Frage nach der Bewertungsmethode, denn alleine in dem Fachbuch „Der Wert der Marke“ werden mehr als 30 Markenbewertungsverfahren vorstellt. Welche Verfahren – oder welchen Mix verschiedener Verfahren – die US-Firma Interbrand hier nutzt ist (mir) nicht klar, aber bestimmt sind die Rankings gut für die Top 10 – Marken (Siehe Grafik). Es ist mir auch nicht ganz klar, welche Rollen asiatische Marken spielen … Fragen über Fragen. Doch immerhin habe auch ich einen Beitrag zum Markenranking geschrieben und zur Verbreitung der Marken beigetragen. Dann will ich wenigstens auch noch auf unsere Marke hinweisen, die (noch) nicht in den TOP 100 von Interbrand gelistet ist.

Was hat KANBAN mit einem Toaster zu tun?

Image by Frank Oschatz from Pixabay

KANBAN kommt ursprünglich aus dem Toyota-Produktions-System (TPS), in dem komplexe Fertigungsprozesse mit Signalkarten (Kanban) – und Transportboxen – gesteuert wurde. In der Zwischenzeit wissen wir (David J. Anderson 2010), dass KANBAN sehr gut für die Steuerung komplexer Wissensarbeit eingesetzt werden kann. Ein Kernelement von KANBAN ist dabei, Anforderungen und Leistungsfähigkeit in Einklang zu bringen. Das wird erreicht, indem pro Prozessschritt die parallel maximal bearbeitbaren Tasks begrenzt werden. Dieser WIP (Work in Progress) kann mit der Zeit der Leistungsfähigkeit des Systems angepasst werden. Wie kann man sich so ein WIP vorstellen?

“Das Limitieren von paralleler Arbeit im System ist eine zentrale Praktik und Namensgeber der Kanban-Methode. Ein durch physikalisches oder virtuelles Kanban limitiertes System nennt man Kanban-System. Als Beispiel für physikalisches Kanban können Sie sich einen handelsüblichen Toaster mit zwei Schlitzen vorstellen. Die Schlitze repräsentieren das (physikalischen) Kanban. Das ´System Toaster´ ist also auf zwei (Toast) limitiert. Wenn einer der Schlitze frei geworden ist, kann ein neuer Toast eingelegt werden” (Lang/Scherber 2019:259-260).

In dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in AGIL (IHK) gehen wir auf diese Zusammenhänge ein. Informationen zu den Lehrgängen und zu aktuellen Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.