Es ist zwar ein etwas älterer Beitrag, dennoch werden hier verständlich die interessanten Mäglichkeiten von Mass Customization (Kundenindividuelle Massenproduktion) dargestellt. Die hier dargestellt Definition ist nicht auf dem neusten Stand, deshalb empfehle ich auch, sich noch einmal auf meiner Website zu Mass Customization gründlich zu informieren. Darüber hinaus stellen meine Veröffentlichungen auf den verschiedenen MC-Konferenzen aktuelle Trend dar. Dennoch: Der Artikel ist lesenswert, weil er die wichtigen Zusammenhänge ausreichend darstellt.
MCPC 2007: Vierte Weltkonferenz zu Mass Customization and Personalization
Die vierte Weltkonferenz zu Mass Customization and Personalization MCPC2007 findet diesmal vom 07.-10.10.2007 am berühmten MIT Media Lab (Massachusetts Institute of Technology) in den USA statt. Nachdem ich an der ersten MCPC2001 (Hong Kong), an der zweiten MCPC2003 (München) und an der dritten MCPC2005 (wieder Hong Kong) teilgenommen habe, werde ich auch wieder ein Paper für diese Konferenz einreichen. Ich hoffe natürlich, dass mein Vorschlag angenommen wird, und ich einen Vortrag halten kann. Falls Sie an meinen Vorträgen interessiert sind, so können Sie sich diese hier herunterladen. Mass Customization (Kundenindividuelle Massenproduktion) ist in der Zwischenzeit in vielen Branchen erfolgreich umgesetzt worden (Beispiele). Weiterhin ist Mass Customization ein zentraler Bestandteil von Open Innovation. Es wäre schön, wenn man in Europa (Deutschland) die enormen Potenziale dieser hybriden Wettbewerbsstrategie stärker nutzen würde. Open Innovation und Mass Customization können in vielen Unternehmen Ansätze sein, den Wettbewerbsvorsprung weiter auszubauen, bzw. einen Wettbewerbsvorsprung zu entwickeln.
Innovationsindikator Deutschland 2006
Der Innovationsindikator Deutschland 2006 zeigt (wieder einmal) auf, wo wir unsere Stärken (Markterfolge mit Produkten der Hochtechnologie usw.), aber auch, wo wir unsere Schwächen (u. a. Bildung) haben. Dass gerade in Zeiten eines stärker werdenden Wissenswettbewerbs Lernprozesse im Mittelpunkt stehen sollten, liegt auf der Hand. Allerdings habe ich oftmals den Eindruck, als ob alle Akteure unter dem Begriff Bildung etwas anderes verstehen. Bildung im Kontext einer Industriegesellschaft bedeutet etwas anderes als Bildung in einer stärker wissensbasierten Gesellschaft. Es wäre daher besser, den Bildungsbegriff aus der Diskussion zu nehmen und stärker von (selbstorganiserten) Lernprozessen zu sprechen. Leider haben das viele Entscheidungsträger noch nicht verinnerlicht und geben daher auf neue Fragen alte Antworten. Siehe dazu auch Bildung neu denken.
Cross, G. (2006): The importance of internal alignment for open innovation
Auf der Website von www.openinnovation.eu findet man ein interessantes Interview mit Graham Cross zum Thema Open Innovation bei Unilever. Es handelt sich zwar hier um ein Großunternehmen, dennoch ist es immer wieder gut zu erkennen, wohin die Reise geht. Auch für KMU ist es wichtig realisieren, dass Innovationsmanagement um Open Innovation erweitert werden kann/muss. In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal auf das Paper von Reichwald/Piller (2006): Open Innovation: Kunden als Partner im Innovationsprozess hinweisen.
Was ist Web 2.0? Deutsche Übersetzung des Originalbeitrags von O´Reilly (2005)
Der Originalbeitrag von O´Reilly (30.09.2005) wurde von Patrick Holz übersetzt (Deutsche Fassung). Ich hoffe sehr, dass viele sich den Artikel durchlesen, denn er bietet viele neue Erkenntnisse und regt zum Nachdenken an. In dem Artikel kommt beispielsweise immer wieder der Begriff “Intelligenz” vor. Wie Sie wissen, befasse ich mich seit Jahren mit den Thema. Hier ein kleiner Textauszug: “Das zentrale Prinzip hinter dem Erfolg der Giganten aus der Web 1.0 Ära, die überlebt haben um nun die Web 2.0 Ära anzuführen, scheint zu sein, dass sie sich die Stärke des Web zu Eigen gemacht haben, die kollektive Intelligenz zu nutzen (…)”. Es werden dann einige Beispiele genannt, die meines Erachtens nicht geeignet sind das Thema “Kollektive Intelligenz” zu verdeutlichen. Auf der selben Seite kommt auch noch der Begriff “Weisheit des Volkes” vor. Aus meiner Sicht sind das alles Marketingaktivitäten bei denen versucht wird mit einem griffigen Slogan komplexe Sachverhalte darzustellen – was allerdings misslingt. Es muss deutlich gemacht werden, was das Web 2.0 wirklich darstellt. Ist es einfach mehr Interaktion, Collaboration usw.? Ist es eine Technologie, um Daten, Informationen, Wissen oder Kompetenz besser zu transformieren? Und welche Rolle spielt dabei die Intelligenz – oder eher die Intelligenzen? Die Fragen sind aus meiner Sicht nocht nicht ganz geklärt, daher bietet sich auch ein großer Raum für Spekulationen und verwirrende Sprachvielfalt. Ich bin dennoch fest davon überzeugt, dass das Web 2.0 die schon vorhandene Dynamik und Komplexität auf dem Markt weiter erhöhen wird. Aus der Sicht von Unternehmen kommt es darauf an, diese Entwicklung nicht zu verschlafen, denn Mitarbeiter (aber auch Kunden) nutzen diese Möglichkeiten schon längst privat (Asymmetrie der Nutzung von Web 2.0-Anwendungen). Unternehmen haben meines Erachtens immer noch Vorbehalte gegenüber Web 2.0 weil sie spüren, dass es nicht nur neue Tools mit sich bringt, sondern Unternehmen damit viel stärker “von unten” beeinflusst werden (Bottom-Up). Dadurch werden Strukturen, Prozesse und Regel nicht von oben festgelegt, sondern sie bilden sich …
Teilnehmer an der Konferenz am 15.11.2006: Kompetenzkapital finden, schaffen, nutzen
Am 15.11.2006 nehme ich in Frankfurt/Main an der Konferenz “Kompetenzkapital finden, schaffen nutzen. Wege zum Integrierten Kompetenzmanagement (IKM)” teil (Konferenzflyer). Ich möchte mich aus erster Hand über die neuen Entwicklungen informieren. Veranstalter ist die HfB (Business School of Finance and Management) gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung (ABWF)/Qualitäts-Entwicklungs-Management (QUEM). Prof. Barthel beschreib die aktuelle Situation wie folgt: “Innovation ist die Entstehung von etwas Neuem. Wirklich Neues ist nicht planbar oder steuerbar, sondern selbstorganisiert (…). Im Hinblick auf Integriertes Kompetenzmanagement (IKM) gilt es Brücken zwischen den Kompetenzebenen -Individuum, Team und Organisation – zu schlagen.” Gerade mit dieser Thematik befasse ich mich in meiner Dissertation, in der ich auf das Konzept der Multiplen Kompetenzen eingehe.
Rohwetter, M.: Vom König zum Knecht (DIE ZEIT vom 21.09.2006)
In dem Artikel geht der Autor auf den Trend ein, dass Kunden immer stärker in den Wertschöpfungsprozess einbezogen werden, bzw. eingreifen. Dabei werden Unternehmen wie Ikea, Selve aus München und andere Beispiele genannt, die vordergründig scheinabar in ein Schema passen – dem ist aber nicht so. Selve ist ein Beispiel für die hybride Wettbewerbsstratgie Mass Customization and Personalization (Kundenindividuelle Massenproduktion). Auf den bisherigen Konferenzen zu Mass Customization wurde deutlich, dass man nicht nur Schuhe (bzw. Textilien), sondern auch viele andere Produkte und Dienstleistungen mass-customized herstellen kann (Beispiele). Das hätte dann auch Auswirkungen auf die in Europa verloren gegangenen Arbeitsplätze. Warum sollte es nicht möglich sein, mit Hilfe neuer Technologien und einer kundenbezogeneren Wertschöpfungskette, wieder Arbeitsplätze in Europa zu schaffen, die scheinbar unwiederbringlich an z.B. asiatische Länder verloren schienen? Darüber hinaus gibt es innovative Unternehmen, die die klassische Innovationsstrategie um Open Innovation erweitern. Dabei geht es um eine neue Arte der Intergation des Kundenwissens in die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. Das sehr lesenswerte Buch von Reichwald/Piller (2006): Interaktive Wertschöpfung zeigt den Zusammenhang, dabei wird auf die besondere Interaktionskompetenz mit dem Kunden hingewiesen. Aus meiner Sicht beschreibt der Artikel den Trend insgesamt zu ungenau. Der Autor bezieht den Titel auf die Rolle des Kunden: Vom König (Kunde) zum Knecht (Kunde). Möglicherweise kann man aber in Zukunft den Titel ein wenig uminterpretieren: Vom König (Unternehmen) zum Knecht (Unternehmen) des Kunden…..
Assess Leitfaden 2006
Auf der Website www.assess.at wird das Projekt wie folgt beschrieben: “Ziel des Projektes Assess – Wissensbilanzen für KMUs – ist die Entwicklung eines Leitfadens, mit dem KMUs ihr immaterielles Vermögen bewerten und darüber hinaus auch darstellen können. Wir wollen erreichen, dass die Erfahrungen großer Unternehmen in der Bewertung der immateriellen Vermögenswerte durch das Projekt Assess auch für die KMUs nutzbar gemacht werden. Denn mit Hilfe von Wissensbilanzen können KMUs strategische Entscheidungen ableiten, die als Bilanzierungsinstrumente im Wissensmanagement und damit im direkten Markterfolg einen wichtigen Wettbewerbsvorteil darstellen.” Das geförderte Projekt hat nun seinen Leitfaden A2006© für Klein- und Mittelbetriebe zum Projekt Assess veröffentlicht. Der Leitfaden ist für österreichische KMU geschrieben worden und orientiert sich an dem international anerkannten Koch-Schneider´schen-Modell der Wissensbilanzierung, auf das sich auch die Wissensbilanz – Made in Germany bezieht. Ich finde diesen Leitfaden sehr interessant, da er versucht, die bekannten Strukturmodelle (u.a. auch die Wissensbilanz -Made in Germany) ganz bewusst “(…) auf die Verbesserung des Innovationsmanagements hin zu erweitern”. Berücksichtigt man in der Zukunft die Entwiclungen zu Open innovation und zu dynamischeren Kompetenzmodellen, so ergeben sich wichtige Tendenzen zur Weiterentwicklung der bisher vorliegenden Modelle.
FAZ vom 19.09.2006: Die Reisebranche erfindet sich neu
Der Artikel gehört zu einer Serie der FAZ, die sich mit den Veränderungen in den verschiedenen Branchen befasst. Die neuen Wettbewerbsstratgeien werden allerdings nicht deutlich genug herausgestellt: Das Umfeld der Unternehmen ist generell turbulenter geworden und deshalb liegt es auf der Hand, dass sich die Geschäftsmodelle weiterentwickeln müssen, bzw. neue Wettbewerbsstrategien erforderlich werden. Die Reisebranche hat in den vergangenen Jahrzehnten wie ein klassischer Massenproduzent entweder Pauschalreisen (Standadrdprodukte) zu günstigen Preisen oder Individualreisen zu hohen Preisen angeboten. Dass es mit Hilfe von Mass Customization (kundenindividuelle Massenproduktion) möglich ist, individuelle Angebote auch kostengünstig anzubieten, ist vielen in der Branche noch nicht klar geworden. Dennoch bietet diese hybride Wettbewerbsstrategie eine glänzende Perspektive für den Tourismus. Dabei sollte natürlich darauf geachtet werden, dass möglichst alle vier Elemente der Mass Customization Strategie umgesetzt werden. Daran hapert es aber noch, bzw. hier bieten sich noch weitere Geschäftspotenziale. Viele Beispiele zeigen, dass Mass Customization keine Utopie ist, sondern schon in vielen Branchen erfolgreich umgesetzt wird. Für Unternehmen, die schon etwas weiter denken: Der nächste Schritt wäre dann Open Innovation in der Tourismusbranche…
Gassmann, O.; Ellen, E. (2005): Open Innovation Forschung Forschungsfragen und erste Erkenntnisse
Dieser Beitrag ist erschienen in Weissenberger-Eib, M. (Hrsg.): Gestaltung von Innovationssystemen. In ersten Studien konnten drei Prozesse des Open Innovation Ansatzes identifiziert werden. Weiterhin wird in diesem Paper auch am Beispiel IBM aufgezeigt, wie Open innovation in der Praxis funktionieren kann. Diese wissenschaftlichen Beiträge zeigen schon früh auf, in welche Richtung sich verschiedene Ansätze weiterentwickeln. Auch kleine und mittelständische Unternehmen können davon meines Erachtens frühzeitig profitieren.