Mass Customization in the personal care industry

natuerlich11.jpgDie Marktstudie Dermalogica case study: responding to mass customization in the personal care industry wurde im Oktober 2007 von Datamonitor herausgegeben. Die Studie ist in englischer Sprache und nicht gerade günstig: 295 $. Dennoch zeigt es den Trend zu Mass Customiaztion auch im Pflegesektor. Wäre das nicht toll: Persönliche Pflegeartikel zu günstigen Preisen? Mass Customization macht es möglich.

Mass Customization and Personalization: Was versteht man darunter?

Stift1.jpgDie Top 10 Geschäftsideen zu Mass Customization and Personalization hatte ich ein wenig kritisiert (Blogbeitrag) und angemerkt, dass die Begriffe/Konzepte nicht deutlich unterschieden wurden. Dankenswerterweise hat Burkhard Schneider vom Best Practice Business Blog diesen Hinweis aufgenommen und gleichzeitig gefragt, wo man die Definitionen findet. Ich hatte auf den Blog von Frank Piller verwiesen, der allerdings nur englischsprachige Definitionen anbietet. Frank Piller hat die Diskussion mitbekommen und noch die deutschsprachige Version der Definitionen eingestellt – Herzlichen Dank. Wenn Frank z.B. vorsichtig formuliert “Personalisierung bezeichnet für mich …”, so deutet es darauf hin, dass diese Beschreibungen Konstrukte sind, die sich durchaus in den letzten 15 Jahren weiterentwickelt haben. Beispielsweise hat Frank selbst in seinen ersten Büchern von den drei Ebenen gesprochen – heute sind es vier Ebenen, die Mass Customization ausmachen: Differenzierungsebene, Kostenebene, Beziehungsebene und Potenzialebene (Solution Space). Nun zu Frank´s Beschreibungen:

MASS CUSTOMIZATION heißt, aus Kundensicht individuelle Produkte mit der gleichen Effizienz einer vergleichbaren Massenproduktion bereitzustellen. Jeder einzelne Kunde in einem relativ großen Marktsegment soll ein Produkt oder eine Leistung erhalten, die seinen spezifischen Bedürfnissen oder Wünschen entspricht, und dies zu einem Preis, den er auch zu zahlen bereit ist. Letzteres ist wichtig, denn sonst sind wir bei der herkömmlichen teueren Einzelfertigung, also z.B. beim Maß-Schuhmacher, der individuelle Schuhe für 1500 Euro und mehr herstellt. Mass Customization dagegen will diese Schuhe für 150 bis 200 Euro bereitstellen, also etwa zum Preis eines Massenproduktes.

Damit ein individuelles Produkt aber möglich ist, muss jeder einzelne Kunde mit dem Hersteller interagieren, um seine individuellen Wünsche zu übermitteln und das Produkt zu konkretisieren. Dies geschieht heute oft auf Interaktionsplattformen im Internet.

PERSONALISIERUNG bezeichnet für mich die Individualisierung der Kommunikation mit den Kunden. Verschiedene Abnehmer werden entsprechend ihrer Profile klassifiziert und differenziert behandelt. Die dabei benötigte Information kann entweder explizit durch Befragung oder implizit durch Auswertung vorhandener Daten erfolgen. MyVirtualModel bietet beispielsweise in vielen Online-Shops den Nutzern die Möglichkeit, an einem ihrer Figur nachempfundenen virtuellen Model Kleidung anprobieren zu können. Auch werden entsprechende Stilvorschläge aufgrund des so erzeugten Profils generiert. In beiden Fällen dient die Personalisierung aber zum Verkauf von Standardkleidung (Konfektion).

zzzPhone: Handys nach Maß – mass customized Handys?

zzzphone.jpgIn dem Artikel US-Startup bastelt Handys nach dem Dell-Prinzip (SPIEGELONLINE, 19.02.2008) geht es um das amerikanische Unternehmen zzzPhone, das Handys nach Maß anbietet. Die Autoren gehen leider mit keinem Wort auf Mass Customization ein, obwohl das Unternehmen zzzPhone auf seiner Website sogar darauf direkt hinweist: “Just as Dell Computers revolutionized the computer industry with factory-direct, mass-customized PCs in the 1990s, a new service by zzzPhone.com delivers individually built customized cell phones through its website – http://www.zzzphone.com/ .”

Lead User und Open Innovation

technological-review-11-2007.bmpIn dem Beitrag Offen für Neues (Technology Review November 2007, S. 72-75) gingen die beiden Autoren Stefan Krempl und Gregor Honsel unter anderem auf Lead User und Open Innovation ein. “Lead User schwimmen weit vor dem Trend und legen gern selbst Hand an Produkte, um sie für ihrem Bedarf zu optimieren. (…) Von Hippel stellte klar, dass Lead User nicht mit Early Adoptern zu verwechseln und auch nicht in der eigenen Zielgruppe zu finden seien, sondern in Bereichen, die ähnliche Probleme zu lösen hätten.” Im Zusammenhang mit Toolkits wird weiterhin auf Mass Customization und auf die Öffnung des klassischen Innovationsprozesses (Open Innovation mit dem Beispielklassiker ´Spreadshirt´) hingeweisen. Dabei findet man auch das folgende Statement: “Der Flirt mit dem Nutzer ist nicht ungefährlich: Im Extremfall könnten Unternehmen ganz verschwinden.” Leider geht der Artikel nicht genauer auf die vielfältigen Zusammenhänge (Unterschiede/Gemeinsamkeiten) zwischen Lead User, Mass Customization und Open Innovation ein. Auch der Literaturhinweis auf das Buch von Chesbrough (2003): Open Innovation ist etwas dürftig. Wenn Sie mehr über Open Innovation erfahren wollen, so schauen Sie sich doch einmal das online verfügbare Buch von Reichwald/Piller (2006): Interaktive Wertschöpfung oder von Hippel (2005): Democratizing Innovation (mit Video) an.

MCP-CE2008: Abstracts aus 12 Ländern eingegangen

palic.jpgBisher sind für die von mir initiierte MCP-CE2008 Abstracts aus 12 Ländern eingegangen (Extended Deadline: 20.02.2008). Es freut mich sehr, dass die dritte Konferenz zu Mass Customization and Open Innovation in Osteuropa so gut angenommen wird. Es scheint sich langsam aber sicher zu bewähren, dass wir bewusst den Schwerpunkt Mittel- und Osteuropa gewählt haben. Vom 03.-06. Juni wird die MCP-CE2008 diesmal in Palic (Serbien) stattfinden. Palic liegt an der Grenze zu Ungarn. Um Palic herum findet man ein sehr schönes Urlaubsgebiet, das im Juni bestimmt sehenswert ist. Zoran Anisic (Chairman of the Organizing Committee) hat die Konferenzwebsite um Hinweise zu Unterkünften (Accomodation) und Anreisemöglichkeiten (Travel Information) ergänzen lassen. Darüber hinaus machen die eingestellten Fotos (Photogallery) Lust auf eine Reise zur MCP-CE2008.

Heuser, U. J. (2008): Humanomics

humanomics.jpgDas gerade erschienene Buch Heuser, J. U. (2008): Humanomics hat den Untertitel “Die Entdeckung des Menschen durch die Wirtschaft”. Der Autor hat schon 2002 in DIE ZEIT unter dem Titel Die Revolution hat begonnen über den Trend geschrieben. Man fragt sich natürlich: Was ist in 2008 so neu, dass man darüber auch noch ein Buch schreiben muss? Andere Autoren weisen schon lange auf diesen gesellschaftlichen (Beck) und wirtschaftlichen (Tapscot, Davis) Trend hin. Viel bemerkenswerter ist doch, dass es in der Zwischenzeit schon gestandene Strategien gibt, die den Trend nutzen. Ausgehend von dem Trend zur Individualisierung auf gesellschaftlicher (Beck) und wirtschaftlicher Ebene (Mass Customization, Open Innovation) gibt es neue Strategien und neue Bewertungssysteme (Wissensbilanz – Made in Germany), die diese neuen Entwicklungen abbilden. In DIE WELT vom 17.02.2008 findet man auf Seite 35 unter dem Titel “Das neue Menschenbild der Ökonomen” einen Hinweis auf das Buch von Uwe Jean Heuser: “Er stellt dar, was der Wandel für Mensch und Staat bedeutet. Zwar kann er nur erste Ansätze aufzeigen. Allerdings ist dies dem Umstand geschuldet, dass die Forschung selbst noch in den Kinderschuhen steckt”. Wie weiter oben von mir beschrieben, steckt die Forschung zu dem Thema nicht in der Kinderschuhen. Was fehlt, sind Autoren und Redakteure, die auf dem aktuellen Stand der Forschung sind – oder sich besser informieren.

Bruns, A. (2008): Blogs, Wikipedia, Second Life and Beyond – From Production to Produsage

axel-bruns-2008-blogs-wikipedia.jpgIn dem Buch Bruns, A. (2008): Blogs, Wikipedia, Second Life and Beyond leitet der Autor Axel Bruns einen neuen Begriff her: Produser, bzw. Produsage. Dazu gibt es auch gleich eine neue Website produsage.org (From Production to Produsage: Research into User-Led Content Creation). Es wird zunächst erläutert, warum es einen Trend zu Mass Customization (Hinweis auf Tofler) und weitergehende Konzepte gibt. Anschließend deutet der Autor an, dass diese Konzepte nicht ausreichen: “Such models remain somewhat limited still, however, in their maintenance of a traditional industrial value production chain: they retain a producer ‘distributor’ consumer dichotomy. Especially where what is produced is of an intangible, informational nature, a further shift away from such industrial, and towards post-industrial or informational economic models can be observed. In such models, the production of ideas takes place in a collaborative, participatory environment which breaks down the boundaries between producers and consumers and instead enables all participants to be users as well as producers of information and knowledge, or what I have come to call produsers. These produsers engage not in a traditional form of content production, but are instead involved in produsage – the collaborative and continuous building and extending of existing content in pursuit of further improvement. Key examples for such produsage can be seen in the collaborative development of open source software, the distributed multi-user spaces of the Wikipedia, or the user-led innovation and content production in multi-user online games (some 90% of content in The Sims, for example, is prodused by its users rather than the game publisher Maxis). Further, we also see produsage in collaborative online publishing, especially in news and information sites from the technology news site Slashdot to the world-wide network of Independent Media Centres, the renowned and influential South Korean citizen journalism site OhmyNews, and beyond this in the more decentralised and distributed environments of the blogosphere.” An dieser Stelle habe ich allerdings doch so meine Einwände: Muss es denn wirklich wieder ein neuer Begriff sein? Haben wir nicht schon genug Begriffswirrwar in dem sich viele Unternehmen gar nicht mehr zurecht finden? Siehe dazu auch Was ist nun wieder Crowdsourcing? Beipsielsweise ist OhmyNews (Blogbeitrag vom 22.07.2006) auch ein Beispiel für Open Innovation (Eric von Hippel), bzw. der Interaktiven Wertschöpfung (Reichwald/Piller). Es lohnt sich daher, sich das Buch und die oben genannte Website genauer anzusehen – möglicherweise bin ich ja dann positiv überrascht…

MCP-CE2008: Extended Deadline – Veröffentlichung von drei Paper in APEM

Dear Colleagues,

on behalf of the Scientific and Organizing Committee, it is our pleasure to announce, that three highest-quality paper accepted for the MCP-CE 2008 conference will be published in the special issue of the journal Advances in Production Engineering & Management (APEM) in 2008. Thus we are going to extend the deadline for registration and abstract submission up to February, 20th 2008. Based on the already submitted papers, this will be an interesting meeting of professionals who have a lot of experience with Mass Customization and Personalization. So we encourage you once again to send us your results, ideas or vision, and hope that together we can make the MCP concept more popular and useful in Central European Region.

Sincerely,

Zoran Anisic, Chairman of the Organizing Committee

Robert Freund, Chairman of the Scientific Committee

Wird Open Education die Bildungslandschaft absehbar grundlegend verändern?

open-education-declaration.jpgDie Capetown Open Education Declaration (Deutsche Fassung) will das Potenzial von Open Educational Ressources (OER) realisieren. Wie schon in einem früheren Blogbeitrag erwähnt, hat die OECD im letzten Jahr auf folgendes hingeweisen: “The open educational resource (OER) movement aims to break down […] barriers and to encourage and enable freely sharing content.” Es ist somit nur konsequent, diese Potenziale besser zu erschließen. Dabei sollte immer wieder auf die Unterschiede zwischen Open Educational Ressources, Open Content, Open Education, Open Innovation usw. hingeweisen werden. In einigen Beiträgen vermischen sich die verschiedenen Themen so, dass man schon manchmal von Beliebigkeit sprechen kann. In der Deklaration wird die Idee Open Education wie folgt beschrieben: “Sie fördert den Zugang zu Technologie, unterstützt kollaboratives Lernen, und bietet darüber hinaus neue Möglichkeiten erlangtes Wissen zu prüfen, testen, und nachzuweisen. Es ist wichtig, die Vision von frei zugänglicher Bildung zu realisieren, zu verstehen und zu fördern. ´Open Education´ wird die bestehende Bildungslandschaft absehbar grundlegend verändern.” Letzteres kann man nur hoffen…