Jørgensen, T. R. (2007): Arkitektur og Mass Customization (Architektur und Mass Customization)

328.gifAuf der dänischen Website des CINARK – Center of Industrialised Architecture findet man unter anderem eine Veröffentlichung von Thomas Ryborg Jørgensen (2007): Arkitektur og Mass Customization. Gut, die Veröffentlichung ist in Dänisch, dennoch finde ich es spannend zu sehen, in welchen Bereichen Mass Customization umgesetzt wird. Wäre es nicht toll, Gebäude mass customized herstellen zu können? Möglicherweise würde dann die Eigenheimquote in Deutschland/Europa steigen….

Interessantes aus Frank Piller´s Newsletter 2/2007

In dem Newsletter fasst Frank Piller seine Blogbeiträge zusammen. Ich möchte an dieser Stelle nur drei Punkte hervorheben:

  1. Am 01.08.2007 bietet Frank von 10-11.00 Uhr (EST) ein Live-Webinar an
  2. CATER: Das neue Europäische Projekt zu “Innovative ICT Tools And Methods For Mass Customization Of Vehicles”. Siehe dazu auch das MIT City Car Projekt.
  3. Threadless in Numbers: Frank geht hier auf einen Beitrag von Rob Walker in der New York Times ein, in dem die Entwicklung von Threadless dargestellt wird. Wirklich beeindruckend, welche Kennzahlen das Unternehmen erreicht hat, indem es die Kunden mit einbezieht (Open Innovation betreibt).

WIRED mit customized cover in der Juli-Ausgabe

Die Zeitschrift Wired hat vor einigen Monaten dazu aufgerufen, Fotos inkl. Standortbestimmung an die Redaktion zu senden. 5000 glückliche Leser wurden ausgesucht und die Titelseite mit Foto inkl. Aufenthaltsort (mit Hilfe von Google-Maps) gedruckt. Die Resonanz war überwältigend positiv. Ein deutliches Ausrufezeichen dafür, dass es in Zukunft einen starken Trend in Richtung von Mass Customized and Personalized Zeitungen geben wird. Schauen Sie sich doch einmal die Diashow dazu an. Auch in der Süddeutschen Zeitung wurde am 29.07.2007 unter der Überschrift Leser auf dem Cover darüber berichtet. Darin kommt man allerdings ein wenig mit den Begriffen durcheinander: “Diese bekamen eine personalisierte Ausgabe des Heftes – mit einem so genannten ´customized cover´, einem Titelbild also, das nicht extra für sie gedruckt wurde, sondern auch sie selber zeigt.” In der hybriden Wettbewerbsstrategie Mass Customization and Personalitzation werden diese beiden Begriffe (sinnvollerweise) unterschieden. Dennoch kann man gespannt sein, denn: “Da, wo die Möglichkeiten der Personalisierung ausprobiert werden, treffen sich die Interessen der Print-Manager und der Leser des Magazins.” Mal sehen, wie es weitergeht…

Wie hängen Komplexität und Selbstorganisation zusammen?

In der aktuellen Kompetenzdebatte fallen immer wieder die Begriffe “Komplexität” und “Selbstorganisation”. Natürlich gibt es viele Fachbücher und wissenschaftliche Paper zu dem Thema, dennoch ist es schwierig einen Beitrag zu finden, der fachlich fundiert und dennoch gut zu verstehen ist. Sylvia Bendel ist das (aus meiner Sicht) gelungen: Bendel, S. (2006): Grenzen der Steuerung: Umgang mit Komplexität und Selbstorganisation (Konferenz der Fachhochschulen: Kommunikation von Fachhochschulen).

Am Beispiel einer Fachhochschule beschreibt Sylvia Bendel ganz konkret die Zusammenhänge und gibt Hinweise darauf, was sich in einer Organisation ändern sollte. Aus dem Schlusswort auf Seite 8: “Fachhochschulen sind komplexe soziale Systeme, die von niemandem zu 100% überblickt und gesteuert werden können. Das Phänomen der Selbstorganisation sorgt dafür, dass das System stabil und anpassungsfähig zugleich bleibt. Selbstorganisation lebt von dezentral getroffenen Entscheidungen autonom handelnder Akteure. Im Falle von Fachhochschulen sind die Akteure alles überdurchschnittlich qualifizierte Mitarbeitende, denen man das Vertrauen zukommen lassen darf, dass sie dazu fähig und motiviert sind, anspruchsvolle Aufgaben in einem komplexen Umfeld selbständig wahrzunehmen.” Ich möchte hinzufügen: Das ist nicht nur bei Fachhochschulen so ……

Maß-Geschneidert ist nicht gleich Mass Customization

robert_freund.gifIn der letzten Zeit fühlt sich scheinbar jeder bemüßigt und in der Lage, etwas zu Mass Customization zu schreiben. Der Tenor: Bei Mass Customization handelt es sich um “maß-geschneiderte” Produkte. Das ist ein Trugschluss, denn individuelle (“maß-geschneiderte”) Produkte und Dienstleistungen gibt es schon sehr lange. Diese Produkte und Dienstleistungen waren (und sind) häufig sehr teuer. Mass Customization verlangt aber, dass diese individualisierten (customized, personalized) Angebote zu Preisen angeboten werden, die denen einem massenhaft prodizierten Angebot in etwa gleich kommen. Darüber hinaus, sollte eine Mass Customization Strategie noch eine lernende Beziehung zum Kunden aufbauen und einen Solution Space anbieten, der hohe Produktvariation bei relativ stabilen Prozessen gewährleistet. Bitte schauen Sie sich die vier Ebenen von Mass Customization genau an, denn es gibt sehr viele Mißverständnisse. Das ist auch wohl der Grund, warum viele Unternehmen meinen, schon Mass Customization umgesetzt zu haben. Dem ist allerdings oft nicht so.

MCPC2007: Latest Conference Information

800x400cover.gifÜber 400 Autoren haben zur MCPC2007 (MIT, Boston) Beiträge eingereicht. 150 Paper/Proposals wurden zur Präsentation auf der Konferenz vom Programm-Komittee ausgewählt (Blogbeitrag zu meinem Paper). Insgesamt rechnen die Organisatoren mit über 500 Konferenzteilnehmer. Als Keynote werden Eric von Hippel (Sloan School of Management), Marvin Minsky (“inventor” of artificial intelligence), William Mitchell (Professor of Architecture and Media Arts and Sciences at MIT Media Lab) und Joseph B. Pine II (Mass Customization – The New Frontier in Business Competition) zu sehen sein. Es wird also eine tolle Veranstaltung.

Tochtermann, K. (2007): Open Innovation in Zeiten des Web 2.0

podcast.jpgKlaus Tochtermann beschreibt in seinem Vortrag Open Innovation in Zeiten des Web 2.0 (ISI 2007 am 12.06.2007 in Köln) sehr eindringlich, dass das Web 2.0 Treiber für Innovationsprozesse ist, sowie Innovationsprozesse eines Unternehmen grundlegend verändern und öffnen kann. Weiterhin wird Open Innovation die klassischen Innovationsprozesse nicht ersetzen, allerdings gut ergänzen. Insgesamt stellt Klaus Tochtermann die schwierige Thematik übersichtlich und gut verständlich dar.

Zerfaß, A. (2007): Innovationskommunikation als Erfolgsfaktor

kommunikation06.jpgProf. Zerfaß ist in seinem Vortrag Innovationskommunikation als Erfolgsfaktor (25. PR-Pulse am 14.06.2007 in Frankfurt) auf die Herausforderungen Open Innovation und Mass Collaboration eingegangen. Dabei wird klar, dass der Übergang von Closed Innovation zu Open Innovation mit einem veränderten Kommunikationsverhalten einher gehen muss. Das haben nach Prof. Zerfaß noch nicht so viele PR-Verantwortliche berücksichtigt. Der Kritik lässt Prof. Zerfaß aber auch gute Beispiele für gelungene Open Communication folgen. Ein interessanter Vortrag.

Durch Open Innovation an die Spitze

horizont.jpgEs macht sich also doch bezahlt, über den eigenen Horizont zu schauen. Der Artikel des innovations report vom 16.05.2007 geht auf die Ergebnisse der Studie “TOP 100” ein. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich die ‚Top 100′ unter anderem durch das Öffnen des Innovationsprozesses nachhaltige Wettbewerbsvorteile verschafft haben“, so Studienleiter Prof. Dr. Nikolaus Franke von der Wirtschaftsuniversität Wien. Open Innovation macht sich bezahlt. Ich bin sicher, dass immer mehr Unternehmen die neuen Möglichkeiten erkennen werden. Ein Patentrezept für alle Unternehmen gibt es allerdings aus meiner Sicht nicht. Entscheidend ist also der richtige Mix zwischen Closed Innovation und Open Innovation.

Walcher/Weixelbaumer/Grall: Self-Customization within the shoe-industry

Aufbau.jpgDie Autoren argumentieren in dem Paper (zu Recht), dass es zwar schon einige Mass Customizer in der Schuhbranche gibt, diese sich allerdings stark auf Hard-Customization orientiert haben. Soft-Customization, bei dem die Kunden stärker einbezogen sind, ist kaum anzutreffen. Bei dem hier geschilderten WEXLA-Schuprojekt arbeiten IQShoe und die FH Salzburg zusammen. Die Autoren beziehen sich bei diesem Konzept ausdrücklich auch auf den Ansatz Democratizing Innovation (von Hippel 2005). Empfehlenswert ist hier auch das Video, in dem von Hippel sein Konzept erläutert. Ich bin sehr gespannt darauf, wie der Markt die Schuhprodukte annehmen wird (Anmerkung: Das Foto wurde mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt).