OpenStreetMap und Open Innovation

openstreetmap.pngDER SPIEGEL berichtet in seiner Ausgabe 22/2008 vom 26.05.2008 unter dem Titel “Wikipedia der Navigation” über das Projekt OpenStreetMap. Es ist erstaunlich, dass DER SPIEGEL ausführlich (S. 144-146) über ein Projekt berichtet, das von den Daten der vielen Freiwilligen gespeist wird: “OpenStreetMap is a free editable map of the whole world. It is made by people like you. OpenStreetMap allows you to view, edit and use geographical data in a collaborative way from anywhere on Earth.” Die frei verfügbaren Daten können und werden genutzt, z.B. von Openrouteservice, einem (kostenlosen)Routenplaner für Fußgänger: “Routing with user-generated, collaboratively collected free geodata. This service is based on open standards by the Open Geospatial Consortium (OGC). Thanks to OpenStreetMap.org“. Diese Entwicklungen sind Gegenentwürfe zu den Unternehmensangeboten von TomTom und TeleAtlas, Nokia und Navteq, und GoogleMaps, die eben nicht alle Daten einstellen, sondern zunächst die, die für das Geschäft interessant sind. Es bleiben also viele Lücken, die allerdings für Bewohner (User) dieser Gegendenden sehr interessant sind – und damit meine ich nicht nur Gegenden in Afrika, sondern auch bei uns in Deutschland. Die Unternehmen versuchen jetzt zwar, User einzubinden (TomTom), dennoch ist es bei weitem nicht die user-centered innovation von der Eric von Hippel schon in den 80er Jahren gesprochen hat. Das Erschließen der “sticky information” (von Hippel) ist schwierig und teuer. Einerseits sind die Anwenderinformationen nicht so einfach von einem Kontext (Kunde) in den anderen Kontext (Unternehmen) zu übertragen und andererseits gibt es auch bei den Unternehmen eine Art der Blockade gegenüber den Informationen, die nicht dem Unternehmenswissen entsprechen. In seinem Buch von Hippel, E. (2005): Democratizing Innovation weist der Autor auf die vielfältigen Möglichkeiten von Lead User Konzepten und Open Innovation hin. Open Innovation ist eine Chance für Unternehmen, die sie nutzen sollten …. oder die User machen es eben selbst. Siehe dazuauch Reichwald/Piller (2006): Interaktive Wertschöpfung.

Auf der Learning World 2008 geht es auch um Open Innovation

learning-world-2008.jpgDie Learning World 2008 – der Learning Management Congress findet vom 19.-20.06.2008 in Berlin statt (Programmübersicht) Dabei ist mir ein Vortrag von Dr. Paul Lefere von der Open University (UK) aufgefallen: Open Content, Open Innovation: Social Drivers for Sharing and Excelling. Open Innovation in Lehr-/Lernumgebungen ist ein sehr spannendes Thema. Wie Sie wissen, habe ich in verschiedenen Veröffentlichungen auf Mass Customization in Education hingewiesen, u.a. in meinem Paper zur ElearnChina2003 usw.. Der Übergang von Mass Customization zu Open Innovation in Education ist daher nur konsequent. Wenn Lernen der Prozess und Wissen das Ergebnis ist (Willke 1998), dann kann Open Innovation zur Öffnung der Innovationsprozesse im Bildungsbereich und im Wissensmanagement genutzt werden. Aus meiner Sicht wird dieser Zusammenhang noch zu wenig thematisiert, und daher die Potenziale zu wenig genutzt.

Automobilindustrie öffnet teilweise den Innovationsprozess

334px-Tux_svg.pngBeim Lesen von WIRED bin ich auf den Artikel Linux Brings Open Source to the .car Era (Doug Newcomb, 23.05.2008) aufmerksam geworden. Darin geht es um eine Open Source Linux-Plattform für Auto-Infotainment. Wenn man die behäbige Innovation der Autoindustrie kennt, kann man sich vorstellen, dass dieser Schritt eine radikale Beschleunigung der Prozesse bedeuten würde (In meinem Blog habe ich des öfteren darüber berichtet): “It’s a radical effort to force automakers — which tend to favor evolutionary, not revolutionary, R&D – to embrace open source as a way to speed up development.” Ein Link verweist dabei auf das konkrete Projekt Moblin.org, einer In-Vehicle Infotainment Community: “The Moblin in-vehicle infotainment (IVI) community is an open source community to share software technologies, ideas, projects, code and applications for creating Open Infotainment Platforms that can be deployed across a variety of IVI systems.” In der Roadmap sind die einzelnen Projektphasen in 2008 beschrieben. Wenn man dann noch das OScar Projekt im Hinterkopf hat, so zeigt sich deutlich, dass die bisher eher geschlossenen Innovationsprozesse (Closed Innovation) geöffnet, also mit Open Innovation ergänzt werden. Das ist gut so.

Friebe/Ramge (2008): Marke Eigenbau. Der Aufstand der Massen gegen die Massenproduktion

marke-eigenbau.jpgDer Newsletter zur Subjektorientierten Soziologie von Prof. Dr. G. Günter Voß vom 22.05.2008 hat mich auf das Buch Friebe, H.; Ramge, T. (2008): Marke Eigenbau. Der Aufstand der Massen gegen die Massenproduktion aufmerksam gemacht. Der Verlag kündigt das Buch folgendermaßen an: “Wir erleben die Rebellion des Selbermachens gegen eine anonyme industrielle Massenproduktion. Hochwertige Produkte zu fairen Preisen; der Produzent ist Teil der Marke und kann auf fast jeden Wunsch der Verbraucher eingehen: Das ist »Marke Eigenbau«. Holm Friebe und Thomas Ramge belegen anhand vieler nationaler und internationaler Beispiele, wie das schon jetzt funktioniert und warum Masse künftig die Summe der Nischen sein wird. Die Grenzen zwischen Produzenten und Käufern werden fließend, aus Konsumenten werden »Prosumenten«, die selbst Produkte herstellen und ihre Marktmacht entdecken. Eine Bewegung, die dem globalen Kapitalismus eine neue Wendung geben wird.” Ich kann nicht erkennen, was daran so neu sein soll. Immerhin gibt es seit vielen Jahren Mass Customization (Kundenindividuelle Massenproduktion), aber auch Open Innovation. Wie Sie unter anderem in den jeweiligen Kategorien meines Blogs entnehmen können, werden beide Ansätze schon sehr erfolgreich und vielfach umgesetzt. Ich kann mich also der Bemerkung von Prof. Voß nur anschließen: “Holm Friebe entdeckt Mass Customization und (indirekt) den Arbeitenden Kunden.” Auch der Titel “Der Aufstand der Massen gegen die Massenproduktion” halte ich für irreführend, denn es geht heute nicht um ein entweder-oder, sondern um ein sowohl-als-auch. In der klassischen Wettbewerbstrategie geht es um Individualsiierung zu einem hohen Preis, oder um Massenprodukte zu einem moderaten Preis. Bei Mass Customization geht es um beides – Individuelle Produkte und Dienstleistungen können heute für einen relativ großen Absatzmarkt (massenhaft) kostengünstig angeboten werden. Genau das sind drei von vier Kernelemente der hybriden Wettbewerbsstrategie Mass Customization.

Der Kunde als Knecht? – Warum wir alles selber machen. SWR-Sendung am 19.05.2008

Bezahlung5.jpgHeute sendet der SWR einen 45-minütigen Beitrag zum Thema Der Kunde als Knecht? – Warum wir alles selber machen. Von 22.30 – 23.15 Uhr zeigt die Autorin Sigrid Faltin, was Sie alles bei einem Selbstversuch erlebt hat – und kommt (wie auf der Ankündigung zu lesen ist), zu überraschenden Ergebnissen. Die Autorin wurde möglicherweise von dem Buch “Der arbeitende Kunde” (Voß) inspiriert. Interessant ist aus meiner Sicht, ob man zwischen dem arbeitenden und ausgebeuteten Kunden und dem Kunden unterscheidet, der in die Wertschöpfung interaktiv eingebunden ist unterscheidet (Reichwald/Piller (2006): Interaktive Wertschöpfunng).

MCP-CE2008: 03.-06. Juni in Palic (Serbien)

mcpce2008.jpgWie schon in einem früheren Blogbeitrag angekündigt, findet die von mir initiierte dritte Konferenz zu Mass Customization and Open Innovation MCP-CE2008 vom 03.-06. Juni in Palic (Serbien) statt. Palic liegt in der Nähe von Subotica, also fast direkt an der ungarischen Grenze (Travel Information). Ziel der Konferenz ist es, Mass Customization und Open Innovation in Mittel- und Osteuropa bekannt zu machen. Gastgeber der MCP-CE2008 ist die Universität von Novy Sad (Flyer). Die beiden vorherigen Konferenzen MCP-CE2004 und MCP-CE2006 fanden an der UITM (University of Information, Technology and Management) in Rzeszow (Polen) statt. Für die MCP-CE2008 haben wir im Vergleich zu den vorherigen Konferenzen erfreulicherweise mehr Paper aus Ländern Mittel- und Osteuropas erhalten. Darüber hinaus zeigen die Seitenaufrufe der Konferenzwebsite, dass Interesse an der MCP-CE2008 besteht. Wir arbeiten gerade an dem detaillierten Programmablauf, den ich dann hier im Blog einstellen werde.

Was hat der Blog THESARTORIALIST.COM mit Open Innovation und Kompetenz zu tun?

Freizeitkleidung1.jpgIn der heutigen Ausgabe der Welt am Sonntag schreibt Ulf Poschardt über Jedermanns neue Kleider. In dem Artikel geht es nicht um die in vielen Magazinen beworbene Designermode einzelner Größen der Branche, sondern um die Mode, die auf der Straße zu finden ist. Diese Mode wird von einigen Modeinteressierten fotografiert und in das Netz gestellt. In der Zwischenzeit haben sich Webseiten und Blogs etabliert, die sogar schon (wie zu lesen ist) unter den TOP 100 der Meinungsmacher in der Modebranche zu finden sind. In dem Beitrag Jedermanns neue Kleider sind folgende genannt: Das Social Network ILIKEMYSTYLE und die Blogs THESARTORIALIST, FACEHUNTER.BLOGSPOT.COM, STYLECLICKER.NET, STILINBERLIN.BLOG.SPOT.COM usw.. Mode wird dabei nicht mehr alleine “von oben” verordnet: Bekannte Designer sagen, was “in” ist. Mode entsteht hier durch die Blogs selbstorganisert “von unten” (Bezug zu Kompetenz als Selbstorganisationsdisposition), wodurch sich Muster ergeben (Modetrends). Darüber hinaus werden die Kunden in die Wertschöpfungskette integriert, indem sie nicht nur Lieferant von Bedarfsinformationen sind, sondern die konkrete Lösung umsetzen (Kernelement von Open Inovation, bzw. der Interaktiven Wertschöpfung). In Zukunft wird sich die Modebranche (und nicht nur die) daran gewöhnen müssen, dass man zwar weiterhin Geschäftsmodelle “von oben” entwicklen kann, diese sich allerdings auch “von unten” selbstorganisiert entwicklen werden.

Schrör, H. (2008): Innovation as a factor in business success

Teambearbeitung04.jpgIn dem Paper Innovation as factor in business success geht es um folgendes: “The survey on the ‘Factors of Business Success’ was carried out by 15 Member States (BG, CZ, DK, EE, FR, IT, LV, LT, LU, AT, PT, RO, SI, SK and SE). The results of this survey give an insight into the factors that determine the success and growth of newly born enterprises, notably by looking into motivations for starting up one’s own business, the barriers and risks encountered during the first years of existence, the current situation of the enterprise, and business plans for future development.” Es ist aus meiner Sicht schade, dass diese Studien sich immer nur um die klassischen Bereiche (Produktinnovationen usw.) kümmern. Besser wäre es, wenn man gerade bei Neugründungen (newly born enterprises) auch die Chancen für Open Innovation untersuchen würde. Es fehlt also immer wieder der Bezug zu neuen Entwicklungen. Siehe dazu auch meine Kritik an dem Projekt Imp3rove.

Weltkonferenz MCPC2009 wird in Helsinki/Finnland stattfinden

Fluss4.jpgWie Frank Piller in seinem Blog ankündigte (Blogbeitrag), wird die nächste Weltkonferenz zu Mass Customization and Personalization MCPC2009 vom 04.-07. Oktober 2009 in Helsinki/Finnland stattfinden. Gastgeber sind: Helsinki School of Economics, Helsinki University of Technology, Tampere University, Tampere University of Technology, University of Art and Design, Helsinki. Da ich seit 2001 an allen Weltkonferenzen teilgenommen habe, werde ich auch für die MCPC2009 wieder ein Paper einreichen – in der Hoffnung, auch wieder einen Vortrag halten zu können. Sobald der Call for Paper veröffentlicht, und die offizielle Konferenzwebsite aktiv ist, werde ich mir ein geeignetes Thema überlegen. Es wird bestimmt mit meinem Promotionsvorhaben und Mass Customization bzw. Open Innovation zu tun haben. Selbstverständlich informiere ich Sie weiter über dieses tolle Event, das nach Asien (MCPC2005 in Hong Kong) und den USA (MCPC2007 in Boston) in 2009 wieder einmal in Europa stattfinden wird. In den nächsten Wochen gilt allerdings meine Konzentration der von mir initiierten Konferenz zu Mass Customization and Open Innovation in Osteuropa MCP-CE2008, die vom 03.-06. Juni 2008 in Palic/Serbien stattfinden wird.

TommyKlein – individual tailoring: Maßanzug passt optimal, Service beeindruckend

Robert_Freund_Massanzug_TommyKlein.jpgDer bestellte TommyKlein Maßanzug (Blogbeitrag) wurde am 10.04. termingerecht von Herrn Bleifuß (Modeagentur Bleifuß in Grünberg bei Gießen) persönlich zu mir nach Hause geliefert. Ich war auf den Anzug sehr gespannt, denn beim Ausmessen (Siehe Blogbeitrag) hatte sich ja u.a. herausgestellt, dass meine Arme unterschiedlich lang sind. Bei der Anprobe hatte ich gleich ein sehr gutes Gefühl. Nichts kneifte oder zwackte, Hosenlängen waren optimal und auch mein Problem mit den unterschiedlichen Armlängen war gelöst (Siehe Foto). In der Innentasche findet man eine Information darüber, dass dieser Anzug für mich individuell hergestellt wurde. Weiterhin ist der Markenname TommyKlein und mein eigener Name dort zu sehen. Die Stoffqualität und auch die Verabeitung ist tadellos. Obwohl ich gleich sehr zufrieden war, ließ es sich Herr Bleifuß nicht nehmen, doch noch einmal genau alle neuralgischen Punkte des Anzugs und die Passform zu überprüfen. Man merkt sofort, dass die Marke TommyKlein auch professionell auf Kleinigkeiten achtet. Insgesamt bin ich von der Produktqualität und auch von der Servicequalität von TommyKlein positiv beeindruckt. Auf der Website von TommyKlein steht: “TommyKlein überzeugt durch edle Stoffe, schnelle Lieferungen und kundennahe Servicequalität”. Das kann ich aus eigener Erfahrung nun bestätigen. Es war für mich der erste Maßanzug – voraussichtlich aber nicht der letzte… Weitere Informationen finden Sie auf der genannten Website und in dem Flyer (pdf, 605KB), den Sie sich gerne herunterladen können. Demnächst werde ich noch über das gelieferte Maßhemd berichten und auch darüber, wie TommyKlein aus Sicht von Mass Customization einzuschätzen ist. Wenn Sie mehr wissen wollen, können Sie aich auf der genannten Website umsehen, oder sich den Flyer herunterladen.