Die neuen technologischen Möglichkeiten wie Fabbers habe ich in den letzten Jahren schon oft beschrieben. Doch die Möglichkeiten individuelle Produkt (auch Kleinserien) herzustellen sind vielfältiger und werden im Begriff Additive Manufacturing zusammengefasst. Die Gemeinschaftsinitiative für Additive Manufacturing beschreibt die Situation wie folgt: “Generative Fertigungsverfahren haben sich in den letzen Jahren enorm weiterentwickelt. Was als Rapid Prototyping begann, entwickelte sich in mehreren Evolutionsstufen zum heutigen Additive Manufacturing, kurz AM. Die Möglichkeiten dieser wegweisenden Technologie sind beeindruckend, werden aber aufgrund von Informationsdefiziten noch längst nicht ausgeschöpft.” Additive Manufacturing bietet gerade auch für Mass Customization vielfältige Möglichkeiten, Customization/Personalization zu annehmbaren Preisen anzubieten. Es verwundert daher nicht, dass auf der MCPC 2011 ein Beitrag lautet: “Additive Manufacturing and the opportunity for every consumer to turn any idea into a tangible product will change not just mass customization, but our dominant perspective of design and manufacturing. Learn the key facts from visionaries and business leaders in this field.” Ein schönes Beispiel finden Sie im evonic science newsletter 32/2010 auf den Seiten 18-23: Digitale Schichtarbeit: Additive Manufacturing birgt vor allem für die Kleinserienfertigung
ungenutztes Potenzial.
MCPC 2011: Keynote Session mit Henry Chesbrough
Auf der MCPC 2011 in San Francisco findet die Keynote Session am 17.11.2011 statt. Henry Chesbrough (Professor, University of California Berkeley), der den Begriff “Open Innovation” prägte, wird dabei über Open Service Innovation sprechen. Nachdem ich auf der MCPC 2007 am MIT Eric von Hippel und auf der MCPC 2009 in Helsinki B. Joseph Pine persönlich erleben konnte, bin ich diesmal auf Henry Chesbrough gespannt. In dem Vortrag sind bestimmt wieder wichtige Hinweise enthalten, wie sich Open Innovation weiterentwickeln wird. Diesen Informationsvorsprung stelle ich meinen Partnern/Kunden nach der Konferenz gerne zur Verfügung. Sollten Sie auch daran interessiert sein, so sprechen Sie mich bitte an. Gerne können wir einen Termin vereinbaren.
Innovationskraftwerk: Zu viel des Guten?
Die Website Innovationskraftwerk ist eine weitere Plattform, die sich mit den neuen Möglichkeiten offener Innovationsprozesse befasst. Auf der Startseite findet sich der Hinweis “Die Idee: Open Innovation”. Da es vielfältige Ansätze gibt, habe ich mich gefragt, welcher wohl gemeint ist: Chesbrough, von Hippel (User-Innovation), Reichwald/Piller (Interaktive Wertschöpfung) …? Im weiteren Text findet man dann noch folgendes: “Das ´Innovationskraftwerk´ führt die Ansätze von ´Open Innovation´, ´Crowdsourcing´ und ´Ideation´ aus dem Innovationsmanagement zusammen.” Das ist allerdings aus meiner Sicht zu viel des Guten. Ich hätte mir mehr Substanz gewünscht, gerade wenn ich lese, dass auch die TU München mit eingebunden ist. Es scheint allerdings, dass die gelisteten Unternehmen großen Einfluss auf das Projekt haben. Mal sehen, wen ich auf der Weltkonferenz zum Thema MCPC 2011 in San Francisco treffen werde… Siehe dazu auch:
- Die Studie “Open Innovation in Europa” zeigt auch unterschiedliche Dimensionen von Open Innovation auf
- Co-Creation: Die Anästze sind vielfältig
- Wittke et al. (2011): New Forms of Collaborative Innovation and Production on the Internet
- Studie zu Open Innovation im Mittelstand
- Die Öffnung des Innovationsprozesses ist keine Einbahnstraße
- Warum kommen User-Innovation in den offiziellen Statistiken nicht vor?
- Freund, R. (2010): How to Overcome the Barriers between Economy and Sociology with Open Inovation, Open Evaluation and Crowdfunding?
MCPC 2011: Das endgültige Programm für die Weltkonferenz in San Francisco liegt nun vor
Die MCPC 2011 (6. Weltkonferenz zu Mass Customization, Personalization and Co-Creation) findet vom 15.-19. November in San Francisco statt. Nach dem zunächst nur vorläufigen Programm liegt nun das endgültige Programm vor. Sie können sich dieses als PDF-Datei herunterladen oder auf der entsprechenden Website online ansehen. Bei mir hat sich nichts geändert. Es bleibt also beim Session Chair am ersten Tag der Academic Conference und bei der Präsentation meines Papers am zweiten Tag. In den restlichen vier Wochen werde ich versuchen mit den verschiedenen Kollegen Kontakt aufzunehmen, um persönliche Gespräche im Umfeld der Konferenz zu vereinbaren. Möglicherweise kommt ja auch der eine oder andere zu unserer Konferenz MCP-CE 2012, die nächstes Jahr immerhin schon zum 5. Mal stattfinden wird.
Langsam aber sicher scheint sich der Begriff “Mass Customization” durchzusetzen
Was haben wir uns auf den verschiedenen (Welt-)Konferenzen die Köpfe hieß geredet: Sollten wir den Begriff Mass Customization wirklich verwenden, oder wäre es nicht besser einen deutschsprachigen Begriff wie “Kundenindividuelle Massenproduktion (vgl. Frank Piller)” zu nutzen? Werden die Unternehmen und die Kunden sich nicht abwenden, wenn Sie Mass Customization hören? Diese ganzen Fragen sind wohl obsolet geworden, denn es scheinen sich sogar die Redakteure der Zeitungen an den Begriff Mass Customization gewöhnt zu haben. Ein Beispiel dazu findet sich in einer Verlagsbeilage der FAZ vom 05.10.2011 zum Thema Cloud Computing. Der Artikel von Andrea van Baal lautet: Individuelle Angebote für jedermann – Der Trend zu Mass Customization. Das ist deshalb erstaunlich, da in der Vergangenheit Mass Customization häufig mit Individualisierung gleich gesetzt wurde, obwohl Mass Customization vier Ebenen hat. Ich bin seit langem dafür Mass Customization zu verwenden, da jede Art von Vereinfachung den Kerngedanken einer hybriden Wettbewerbsstrategie verfälschen kann. Mal sehen, welche Diskussionen wir auf der kommenden Weltkonferenz zu Mass Customization, Personalization and Cocreation MCPC 2011 im November in San Francisco haben werden…
Die Studie “Open Innovation in Europa” zeigt auch unterschiedliche Dimensionen von Open Innovation auf
Die Studie Ebersberger, B.; Herstad, S. J.; Iversen, E.; Kirner, E.; Som, O. (2011): Open Innovation in Europe: effects, determinants and policy wurde am 08.09.2011 veröffentlicht und zeigt, dass Open Innovation ein weites Feld an Möglichkeiten bietet (Keyfindings):
The report conceptually identifies different dimensions of open innovation. It demonstrates that open innovation is not a singular best practice but rather involves a set of practices which we find to be empirically distinct. Around these distinct dimensions (introduced below), three distinct research topics are explored. First, we investigate the effects of the various practices on innovation performance at the firm level; second, we identify factors that are important determinants of these various practices, including public funding; and finally, we explore the national and European innovation policy landscape in order to discuss what our findings might mean for future innovation policy development” (S. VI-VII).
MCPC 2011: Nur noch knapp zwei Monate bis zur Weltkonferenz in San Francisco
Mitte November wird die nächste Weltkonferenz zu Mass Customization, Personalization and Co-Creation in San Francisco stattfinden. Nachdem mein Paper angenommen wurde und das vorläufige Programm vorliegt, habe ich mich nun für die Konferenz registriert. Ich werde meine Reisepläne so abstimmen, dass ich mich rund um die Konferenz noch mit verschiedenen Kollegen zu persönlichen Gesprächen verabrede. Neben den neusten Entwicklungen zum Themenfeld interessieren mich natürlich auch die vielfältigen Aktivitäten der Teilnehmer. Networking ist also angesagt…
Generieren Sie Wettbewerbsvorteile durch die Nutzung des impliziten Wissens für Innovationen
Wissen kann genutzt werden, um Innovationen auf den Markt zu bringen. Doch welches Wissen ist dafür am besten geeignet? Die oftmals genannte Dichotomie “Explizites Wissen” und “Implizites Wissen” kann hierauf eine Antwort liefern. Dabei ist zu beachten, dass es sich hier nicht um ein “entweder-oder” handelt, sondern ein Kontinuum zwischen den Polen besteht. Der folgende Text macht deutlich, dass gerade die implizite Dimension von Wissen für Innovationen genutzt werden sollte:
“Das unternehmensspezifische Wissen enthält große Anteile impliziten Wissens. Die erste Wissenskategorie [das explizite Wissen] ist frei zugänglich. Die Nutzung dieses Wissens bietet deshalb keinen besonderen Wettbewerbsvorteil. Diesen bietet hingegen das implizite unternehmensspezifische Wissen, das handlungsbezogen ist, weil es die Realisierungsbedingungen im Unternehmen berücksichtigt. Wenn es gelingt, dieses Wissen zur Entwicklung von Innovationen zu nutzen, entstehen aufgrund seiner schwierigen Imitierbarkeit nachhaltige Wettbewerbsvorteile (Osterloh et al., 2002)” (Bergmann/Debitz/Hacker/Looks/Prescher/Winkelmann 2007:33-34)
Anmerken möchte ich noch, dass implizites Wissen nicht so einfach explizit gemacht werden kann, wie es z.B. das SEKI-Modell beschreibt Das implizite Wissen zu erschließen ist somit etwas komplizierter als mit explizierbaren Wissen umzugehen. Das ist wohl auch der Grund, warum sich Manager in den Unternehmen hauptsächlich mit expliziten Wissen befassen. Ein besseres Verständnis der impliziten Dimension von Wissen ist allerdings Basis für die Zukunftssicherund von Organisationen.
Co-Creation: Die Ansätze sind vielfältig, und das ist gut so
In dem Video (am 12.09.2011 bei Youtube eingestellt) werden die vielfältigen Möglichkeiten dargestellt, Produkte (und Dienstleistungen?) in offenen Wertschöpfungsprozessen zu entwickeln. Allerdings wird der Ansatz letztendlich auf Crowdsourcing-Plattformen verengt, obwohl das Thema insgesamt weiter diskutiert werden sollte: “So, literature diverges in the viewpoint whether it is wise at all to involve customers [users] in innovations, signaling that further research is needed to give clarity about when it is recommended to co-create and when not” (Werber 2011:16-17). Siehe dazu auch MCPC 2011, New Forms of Collaborative Innovation and Production in the Internet, Studie zu Open Innovation im Mittelstand.
MCPC 2011 in San Francisco: Das vorläufige Programm liegt vor. Meinen Vortrag werde ich am zweiten Konferenztag halten
Die Weltkonferenz zu Mass Customization and Co-Creation MCPC 2011 wird im November in San Francisco stattfinden. Wie Sie dem vorläufigen Programm entnehmen können, werde ich am 18.11. Session Chair (Session 2-1: MC and OI for Business-to-Business Environments) sein und am 19.11. meinen Vortrag zu Management of Uncertainty: The Key for Open Innovation. Das vorläufige Programm zeigt auf, wie unterschiedlich die Zugänge zu Mass Customization und Open Innovation sind. Einerseits deuten die vielen mir bekannten Namen auf eine gewisse Kontinuität hin. Andererseits gibt es auch wieder viele neue Aspekte und Forscher, die die Diskussion um die Themen Mass Customization, Personalization and Co-Creation bereichern werden. Ich freue mich immer mehr auf dieses tolle Event. Siehe dazu auch Konferenzflyer.
