Der Trend zur Individualisierung führt auch zu der Frage, wie man schnell und kostengünstig Muster herstellen kann (Rapid Prototyping). Ich habe hier schon häufiger über Fabbers geschrieben, die in Zukunft eine große Hilfe sein werden. Mit einem speziellen Drucker, kann man sich ein komplexes Muster innerhalb von wenigen Stunden herstellen lassen. Sehen Sie sich doch einmal das folgende Beispiel an.
VISION ERA-NET: Open Innovation in Finnland
“VISION ERA-NET is a collaborative network of nationally leading innovation policy agencies” in Finnland, das von September 2007 bis Mai 2008 drei Projekte gefördert hat, die sich mit Open Innovation befasst haben; “Collaborative and open innovation: Future challenges for national innovation policies in the emerging European Research Area” . Die Veröffentlichungen dazu sind alle sehr lesenswert. Darin enthalten sind konkrete Hinweise, wie Open Innovation Initiativen auf nationaler Ebene genutzt werden können. Gute Hinwiese für unsere Innovationszentren und Wirtschaftsförderungsgesellschaften. Man kann durchaus wieder einmal von den Finnen lernen. Hier die verschiedenen Veröffentlichungen aus dem Jahr 2008:
- Policies for Open Innovation
- Open Innovation and Globalization
- The Role of Innovation Policy in Fostering Open Innovation Activities Among Companies
- Developing a Research Framework for Sektoral Models of Open Innovation
- Open Innovation and Nano-Technology
Auswirkungen der Massenproduktion: 27 Millionen Autos zu viel auf dem Markt
In dem Interview mit Berhard Mattes Ford-Chef: 27 Millionen Autos zu viel auf Markt (Handelsblatt vom 23.01.2009) erfährt man, dass zu viele Autos auf dem Markt sind, die keiner haben will. Aber ist das wirklich neu? Warum ist es dem Handelsblatt eine Schalgzeile wert? Wie kann es sein, dass “auf einmal” 27 Millionen Autos zu viel auf dem Markt sind? Auf einmal? Man kann wirklich nicht sagen, dass das plötzlich gekommen, oder nur auf die Finanzmarktkrise zurückzuführen ist. In dem Buch Womack/Jones/Roos (1991): The machine that changed the world weisen die Autoren schon darauf hin, dass durch die übliche Massenproduktion erhebliche Überkapazitäten in der Automobilbranche geschaffen wurden. Das Buch geht auf die IMVP-Studie zurück, die von 1985-1989 die Automobilindustrie weltweit untersucht hat (90 Montagewerke in 15 Ländern). In der deutschen Taschenbuchausgabe (8. Auflage) Womack/Jones/Roos (1994): Die zweite Revolution in der Autoindustrie liest man auf den Seiten 17-18: “Heute hören wir dauernd, dass sich die Welt in einer massiven Überkapazitätskrise befindet – von einigen Indistriemanagern auf mehr als 8 Millionen Einheiten über dem gegenwärtigen Weltabsatz von etwa 50 Millionen Fahrzeugen geschätzt. Dies ist jedoch eine unzutreffende Bezeichnung. Die Welt leidet vielmehr an einem akuten Mangel an wettbewerbsfähiger Kapazität für schlanke Produktion und an einem gewaltigen Überangebot an nicht wettbewerbsfähiger Massenproduktionskapazität. Die Krise ist dadurch ausgelöst, dass die erstere eine Bedrohung für die letztere ist.” Es hat sich also in fast 20 Jahren nichts geändert. In der Zwichenzeit sind noch nicht einmal Lean Production und Lean Management überall Standard geworden. Der nächste Schritt sollte allerdings Hoffnung machen: Mass Customization in der Automobilindustrie – damit die Überproduktion von 27 Millionen Autos ein Ende hat. Denn: Wenn es schon eine so enorme Überproduktion bei Autos gibt, wie sieht es denn dann erst in anderen Branchen aus, z.B. in der Bekleidungsindustrie, der Pharmaindustrie, der Lebensmittelindustrie…? Siehe dazu auch Krise in der Automobilindustrie, CAR INNOVATION 2015.
RKW-Arbeitskreis ´Kundenindividuelle Produktion -Mass Customization´ trifft sich am 10. Februar
Anfang 2008 traf sich der RKW-Arbeitskreis Mass Customization das erste Mal in Gießen. Am 07.10.2008 konnten wir uns dann von der Leistungsfähigkeit von Konfiguratoren bei der Fa. Rittal überzeugen. Das dritte Treffen findet nun am 10. Februar um 14.00 Uhr bei der Firma Eisenbach GmbH statt. Es freut mich sehr, dass der Arbeitskreis nun langsam aber sicher “Fahrt aufnimmt” und wir die praktische Umsetzung von Mass Customization bei den Unternehmen diskutieren können.
Open Innovation Center Brussels
Das Open Innovation Center Brussels befasst sich mit den Möglichkeiten von Open Innovation im Bereich der Informationstechnologie (IT): “The concept of the Open Innovation Centre Brussels is to explore and achieve policy and business goals related to ICT innovation using an iterative model of stakeholder co-design. The centre was established as a nucleus for open innovation activities and as a repository of relevant knowledge and expertise.” Das Open Innovation Center Brussels ist auch Teil des European Network of Living Labs: OpenLivingLabs.
Prosumer: Tagung am 26. und 27. März in Frankfurt/Main
“Am 26. und 27. März 2009 findet an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/M. die Tagung ´Prosumer Revisited: Zur Aktualität der Prosumer-Debatte. Forschungsstand und -perspektiven´ statt.” Der Begriff “Prosumer” geht dabei auf Tofler (1980) zurück und beschreibt heute die aktive Rolle des Kunden, der nicht mehr nur Consumer ist sondern auch gleichzeitig immer häufiger auch Producer (Konzept) .Insofern greift der Kunde heute viel stärker in die Wertschöpfungskette ein. Es wundert mich daher kaum, dass Frank Piller am 26.03.2009 in seiner Keynot über “interactive value creation” spricht (Programm). Siehe dazu auch Mass Customization, Open Innovation und das online verfügbare Buch Reichwald/Piller (2006): Interaktive Wertschöpfung.
Mass Customization: Die dritte Welle
Mass Customization ist eine hybride Wettbewerbsstrategie, die sich in den letzten Jahrzehnten immer weiter entwicklet hat. “Guru” Prof. Frank Piller stellt die verschiedenen Wellen in einem (englischsprachigen) Interview vom 10.12.2008 mit Ponoko dar: Am Anfang wurde Mass Customization im Bereich Business-to-Business eingesetzt (1. Welle). Anschließend (seit ca. 1998) nutzen Mass Customizer die Möglichkeiten des Internets. In Anlehnung an E-Business möchte ich dieses Vorgehen als “E-Mass Customization” bezeichnen. Doch seit einigen Jahren rollt schon die dritte Welle der Mass Customizer. Es sind Unternehmen wie Ponoko, Zazzles, Spreadshirt usw., “which offer design, manufacturing, and retail capacity to everyone”. Diese Unternehmen bieten also vom Design bis hin zur Produktion und Vertrieb die gesamte Wertschöpfungskette an. Frank nennt diese Art auch “democratizing manufacturing”, bestimmt in Anlehnung an von Hippel (2005): Democratizing Innovation. Man sieht hier sehr schön, wie sich die Konzepte von Mass Customization und Open Innovation ergänzen. Siehe dazu auch einen früheren Blogbeitrag zu Ponoko.
Fastnacht, D. (2009): Open Innovation in the Financial Services
In dem Buch Fastnacht, D. (2009): Open Innovation in financial services beschreibt der Autor, wie man Open Innovation in der Finanzbranche nutzen kann: “Open Innovation means gathering new ideas hatched outside organizational boundaries and leveraging new delivery models through collaboration. (…) They are responsible to create social relationship capital based upon an open innovation culture.” Es freut mich sehr, dass wir schon auf der MCP-CE 2008 einen Vortrag zu dem Thema hatten… Blogbeitrag
Henry Chesbrough: Open Innovation
Henry Chesbrough hat den Begriff Open Innovation eingeführt. Das Video wurde am 13. März 2008 bei youtube eingestellt. In den letzten Jahren kamen zu dem ursprünglichen Ansatz von Chesbrough weitere hinzu, von Hippel: Lead User, user-centred innovation, democratizing innovation oder auch Reichwald/Piller: Interaktive Wertschöpfung. In der Kategorie Open Innovation finden Sie weitere Informationen zum Thema.
OECD (2008): Open Innovation in Global Networks
Open Innovation wird immer stärker beachtet. Das Buch OECD (2008): Open Innovation in Social networks (Summary) verweist auf die wichtige Rolle von Open Innovation in globalen Netzwerken und listet Handlungsempfehlungen für die Akteure auf. Darüber hinaus wird auch deutlich, dass Open Innovation nur wirksam sein kann, wenn das Geschäftsmodell erweitert/geöffnet wird: “Successful open innovation also depends on the open character of the business model. As knowledge has become companies’ key resource, open innovation needs to be embedded in an overall business strategy that explicitly acknowledges the potential use of external ideas, knowledge and technology in value creation. Owing to the integration of different technologies, industry borders are shifting or even disappearing, necessitating new business models and organisational structures, including the effective management of human capital (open culture, diversity, etc.).”