Center for Open Innovation at UC Berkeley

Das Center for Open Innovation at Berkeley wird von Henry Chesbrough geleitet, der den Begriff Open Innovation mit seinem Buch Chesbrough, H. (2003): Open Innovation: The new imperative for creating and profiting from technology bekannt gemacht hat. Henry Chesbrough wird Anfang April als einer der Top 50 Autoren auf dem Gebiet Innovation im Rahmen einer Konferenz geehrt (News). Die COI-Website informiert sehr ausführlich über Open Innovation und  Open Business Models. Weiterhin werden viele Beiträge zu Open Innovation angeboten die zeigen, wie dynamsich sich das Thema entwickelt. Insgesamt ist die COI-Website eine ausgezeichnete Quelle, sich über Open Innovation zu informieren. Siehe dazu auch von Hippel, E. (2005): Democratizing Innovation.

Open Source Innovation: Was versteht man darunter?

Das OSI-Projekt an der TU Hamburg: “Unter Open Source Innovation (OSI) verstehen wir eine in freiwilliger Kollaboration erstellte Innovation, bei welcher ein nicht-marktlich vermittelter Übergang von den an der Invention beteiligten Akteuren zu den an der Verwertung beteiligten Akteuren stattfindet: Die Ergebnisse der Invention sind in wesentlichen Teilen für alle interessierten Akteure zugänglich und können genutzt, modifiziert und weiterverbreitet werden.” Es geht also um die Frage, ob man das erfolgreiche Open Source Prinzip auf andere Bereiche übertragen kann. Interessant dabei ist die aktuelle Studie Rasch/Herstatt/Balka (2009): The open source model beyond software: Comparative case studies on the open design of tangible goods. Siehe dazu auch Open Innovation.

Trend zur Individualisierung: Gesellschaftliche und ökonomische Dimension

Es gibt einen Trend zur Individualisierung
Neben dem Trend zur Globalisierung und zur Lokalisierung gibt es auch noch einen Trend zur Individualisierung. Dabei kann man zwei Dimensionen unterscheiden: Die gesellschaftliche und die ökonomische Dimension.

Die gesellschaftliche Dimension der Individualisierung
“Wenn das vergangene Jahrtausend zu mehr Demokratie geführt hat, ist zu erwarten, dass das neu begonnene zu verstärkter Individualisierung führen wird – Individualisierung nicht im Sinne der Selbstsucht oder Selbst-Suche, sondern im Sinne wachsender Einsicht in die Eigenart der einzelnen Individuen und wachsender Achtung vor ihnen” (Gardner 2002:260). „In der individualisierten Gesellschaft muss der einzelne entsprechend bei Strafe seiner permanenten Benachteiligung lernen, sich selbst als Handlungszentrum, als Planungsbüro in Bezug auf seinen eigenen Lebenslauf, seine Fähigkeiten, Orientierungen, Partnerschaften usw. zu begreifen“ (Beck 1986:217). „Individualisierung meint (…) erstens die Auflösung, zweitens die Ablösung industriegesellschaftlicher Lebensformen (…) durch solche, in denen die Individuen ihre Biographie selbst herstellen, inszenieren, zusammenschustern müssen (…). Individualisierung beruht also keineswegs auf einer freien Entscheidung. Die Menschen sind – um es mit Sartre zu sagen – zur Individualisierung verdammt” (Beck 1993). Weg also von der Fremdorganisation durch den Staat und die Gesellschaft, hin zur Selbstorganisation. Begriffe wie Selbstorganisiertes Lernen, Selbstmanagement, Selbstorganisationsdisposition usw. sind Ausdruck dieser Veränderungen. Es fällt vielen Menschen noch sehr schwer, sich selbst und ihr eigenes Lebensumfeld stärker selbst zu organisieren.

Die ökonomische Dimension der Individualisierung
Viele Unternehmen stehen vor Anforderungen, die mit den klassischen Wettbewerbsstrategien nicht mehr zu bewältigen sind. Durch die neuen Informations- und Kommunikations-Technologien ist es z.B. nun möglich geworden, individuelle Produkte und Dienstleistungen für einen großen Markt zu “ganz normalen” Preisen anzubieten (Kundenindividuelle Massenproduktion oder Mass Customization). Der Trend zur Individualisierung ist somit eine Vorbedingung für die neue Wettbewerbsstrategie. Aber auch Open Innovation (Open Source, Open Content…), Diversity Management, Lernende Organisation, Wissensmanagement oder Wissensbilanz – Made in Germany sind Entwicklungen, die aus den veränderten Rahmenbedingungen entstanden sind.

TommyKlein Individual Tailoring: Image-Broschüre enthält Informationen aus einem meiner Konferenzpaper

Das Unternehmen TommyKlein – Individual Tailoring nutzt seit einigen Jahren die Möglichkeiten von Mass Customization für die Herstellung hochwertiger Maßkleidung (Selbstversuch Teil 1, Teil 2). Diese Erfahrungen haben dazu geführt, dass ich das Konzept von TommyKlein mit dem EU-Projekt LEAPFROG verglichen habe. Die Analyse ist in einem Konferenzpaper zusammengefasst, das ich auf der MCP-CE 2008 präsentiert habe (Veröffentlichungen). Die Ergebnisse sind nun auch neu in der TommyKlein Image-Broschüre (Seite 6) enthalten. Es ist nicht verwunderlich, dass sich die Modebranche immer mehr mit den Möglichkeiten von Mass Customization befasst, denn immerhin werden durch die massenhafte Produktion von Standardgrößen ca. 300 Mrd. Euro pro Jahr verschwendet. Siehe dazu SizeGermany: Braucht man diese Messungen? oder auch Was hat Prokrustes mit Mass Customization zu tun?

Massenproduktion und das Toyota Produktions-System (Lean Production)

Die massenhafte Herstellung standardisierter Produkte und Dienstleistungen (Massenproduktion) hat dazu geführt, dass wir uns mit der Zeit viele Güter leisten konnten, die vorher unerschwinglich waren. Ein gutes Beispiel dafür ist natürlich das Auto, das zunächst in Handarbeit hergestellt, nur etwas für die Reichen war.

Mit der Massenproduktion des Ford T Modells änderte sich das schlagartig. In Japan konnte man sich nach dem 2. Weltkrieg eine solch verschwenderische Produktion wie die Massenproduktion einfach nicht erlauben und Toyota entwickelte sein berühmtes Toyota Produktions-System, das im IMVP-Projekt Lean Production bezeichnet wurde.

Der nächste Schritt ist die kundenindividuelle Massenproduktion von Autos: Mass Customization. Wie das aussehen kann, sehen Sie hier. In der März-Ausgabe von Automotive Design and Production gibt es darüber hinaus den Artikel What To Do In This Age Of Uncertainty, in dem bemerkt wird: A key is Mass Customization. Dem ist nichts hinzuzufügen, oder?

Mass Customization and Personalization in Griechenland

Aus der Kooperation mit mittel- und osteuropäischen Universitäten ist nun eine offizielle  Webseite zu Mass Customization and Personalization in Griechenland (Sprachen: Griechisch und Englisch) enstanden. Auf der Plattform der Democritus University of Thrace, School of Engineering, werden die Seiten von dem Department of Production Engineering and Management betrieben. Die Inhalte werden von Christos Chatzopulous erarbeitet, den ich auf der MCP-CE 2008 in Palic (Serbien) kennen gelernt habe. Ich freue mich sehr darüber, dass wir nun eine griechische Website zu MCP haben, die von einer neutralen institution betrieben wird und die in der Landessprache verfügabr ist. Gerade in Mittel- und Osteuropa ist es wichtig, neue Themen in der jeweiligen Landessprache anzubieten, damit sich möglichst viele der kleinen und mittelständischen Unternehmen zu dem neuen Thema Mass Customization informieren können.

MCPC2009: Noch 213 Tage bis zur Konferenz in Helsinki

Die 5. Weltkonferenz zu Mass Customization and Personalization MCPC2009 findet vom 04.-08.10.2009 in Helsinki/Finnland statt: “This year the theme is Match Making and we hope to reach a broader audience by expanding our coverage.” In der Zwischenzeit stehen auch schon verschiedene Termine fest. Am 14.02.2009 wurde die Konferenz-Website freigeschaltet, bis zum 31.03.2009 können Abstracts/Outlines/Presentations eingereicht werden. Ich werde bis zum 31.03.2009 meinen Vorschlag für ein Paper einreichen. Sollte dieser Vorschlag akzeptiert werden, so ist das Full Paper bis zum 15.05.2009 vorzulegen. Die endgültige Entscheidung, ob das Paper angenommen wird, fällt bis zum 31.08.2009. Drücken Sie mir die Daumen, dass es klappt. Ich freue mich schon jetzt darauf, die vielen Kollegen wieder zu treffen, die ich auf den letzten Weltkonferenzen kennen gelernt habe: MCPC2001 (HKUST, Hong Kong), MCPC2003 (TU, München), MCPC2005 (HKUST, Hong Kong), MCPC2007 (MIT, Boston). Siehe dazu auch Konferenzen.

Veröffentlichungen: Zwei Paper wurden für die ICEIRD 2009 angenommen

Vom 24.-25.04.2009 findet die ICEIRD 2009 in Thessaloniki (Griechenland) statt: 2nd International Conference on Entrepreneurship, Innovation and Regional Development (Call): “ICEIRD 2009 aims to provide an effective channel of communication between decision-makers (government, ministries and state agencies), researchers (universities, research and development centres, start-up centres and incubators), practitioners (SME leaders and managers) and persons concerned with the latest research, scientific development and practice on innovation and entrepreneurship in order to discuss topics that are of currency, relevance and significance for national competitiveness as well as sustainable, robust , and equitable regional development. ICEIRD09 aims to: address key factors in regional economic development, entrepreneurial vitality and innovation processes raise the level of awareness about innovation, entrepreneurship and competitive advantage strengthen the regional and international network among representatives from SEE countries and those from EU member states consolidate intra-SEE networks of SMEs, Start-up Centers and Incubators understand cultural and national barriers of entrepreneurship in the global economy promote best practices in innovation research and business development facilitate regional partnerships and innovation networks.”

Gemeinsam mit meinen osteuropäischen Kollegen habe ich zwei Paper eingereicht, die in der Zwischenzeit akzeptiert wurden (blind review):

Freund, R.; Chatzopulous, C.; Tsigkas, A.; Anisic, Z. (2009): Open Innovation for Entrepreneurs in Central European Region

Anisic, Z.; Tudjarov, B.; Tsigkas, A.; Chatzopoulos, C.; Freund, R. (2009): Mapping of Mass Customization Activities in Central and Southeast Europe.

Meine gesamten Veröffentlichungen finden Sie hier.

Symposium zu Global Open Innovation Networks

 

 

 

 

 

Das Symposium on Global Open Innovation Networks fand am 23.01.2009 in Paris statt: “OECD governments are faced with new challenges as globalisation and open innovation increasingly impact on the way innovation takes place, on the linkages within innovation systems at national and global level and on the ability to reap benefits from investments in R&D and innovation whether at regional, national or global level. At the same time the open innovation paradigm and the development of global innovation networks can potentially enhance the returns to both private and public R&D investment.” Es ist deutlich zu erkennen, dass nicht nur Unternehmen Open Innovation umsetzen, sondern Open Innovation auch immer stärker in den nationalen und internationalen Innovationsprogrammen berücksichtigt wird. Die verschiedenen Präsentationen geben dazu einen guten Eindruck.