Kommunikation bei verteilter agiler Projektarbeit

Die Kommunikation in Teams ist wichtig und eine Herausforderung. Gerade in räumlich verteilt arbeitenden agilen Teams setzen daher viele Organisationen auf eine digitale Kommunikation, die natürlich viele Vorteile hat. Dennoch sollte folgender Aspekt nicht unberücksichtigt bleiben:

“Digital vermittelte Kommunikation ist für verteilte Teams unverzichtbar und entsprechende Anwendungen (Videotelefonie, Chat, Mail etc.) werden von den Beschäftigten in der Regel gerne genutzt. Dennoch stellt sie keinen Ersatz für die unmittelbare persönliche Kommunikation dar, sondern kann diese nur ergänzen: Bei ausschließlich digital vermittelter Kommunikation fehlt es an Gelegenheiten, explizite und implizite Informationen auszutauschen und auf beiden Ebenen Klärungsprozesse anzustoßen. So bleiben Missverständnisse länger bestehen und potenzieren sich sogar. Eine Folge ist Unzufriedenheit im Team. In digital vermittelter Kommunikation ist es äußerst schwierig, ein Gespür für die anderen Teammitglieder, deren Aussagen und Handlungen zu entwickeln” (Neumer et al. 2021:132: Alles agil, alles gut? Warum Gute Arbeit auch in der agilen Welt kein Automatismus ist. In: Bauer et al. (Hrsg.) (2021): Arbeit in der digitalisierten Welt, S. 129-143).

In verschiedenen Blogbeiträgen habe ich immer wieder darauf hingewiesen, dass es nicht ausreicht, digitale Kommunikationsmöglichkeiten rein von der Kostenseite zu betrachten. Gerade bei komplexen Problemlösungsprozessen ist der Umgang mit Expertise (Implizites Wissen) ein wesentlicher Faktor für die Wertgenerierung. Dieser Zusammenhang wird auch im Agilen Manifest hervorgehoben.

Solche Themen nehmen wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgänge Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK) auf. Informationen zu den Lehrgängen und zu möglichen Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

OpenCoDE: Open Source Code für die Öffentliche Verwaltung

Wie schon in diesem Beitrag beschrieben, kann die digitale Transformation ohne Open Source nicht gelingen. Es ist daher zwingend, dass sich Privatpersonen, Organisationen/Unternehmen und ganze Gesellschaften mit Open Source auseinandersetzen. Die Initiative OpenCoDE unterstützt diesen Weg für die Öffentlichen Verwaltungen.

Open CoDE ist die gemeinsame Plattform der Öffentlichen Verwaltung für den Austausch von Open Source Software. Durch die zentrale Ablage von offenen Quellcodes soll die Wiederverwendung und gemeinsame Arbeit an Softwarelösungen der Öffentlichen Verwaltung zwischen Verwaltung, Industrie und Gesellschaft gefördert werden”.

In den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen setzen wir bewusst auf Open Source Anwendungen wie Moodle, BigBlueButton, Nextcloud, WordPress usw. Informationen zu unseren Lehrgängen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Mit der Theorie Y auf dem Weg hin zu einer Kultur der Autonomie und Freiwilligkeit?

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Die Theorie X-Y von McGregor aus dem Jahr 1960 kann helfen, zu einer Kultur der Autonomie und Freiwilligkeit zu gelangen. Dabei sollten wir uns zunächst verdeutlichen, dass in den letzten Jahrzehnten die Theorie X dominiert hat. Dabei werden Menschen eher als per se unwillig angesehen – mit allen Konsequenzen zu Motivation usw. Besser ist es heute, von der Theorie Y auszugehen.

“Nach McGregor gibt es zwei Führungsstile. Theorie Y geht davon aus, dass der Mensch durchaus ehrgeizig ist, sich selbst Ziele setzt und Freude an seiner Leistung hat. Daher sind von den Vorgesetzten Bedingungen zu schaffen, die den Menschen zur selbstverantwortlichen Arbeit motivieren. Die Theorie X beschreibt den Menschen dagegen als unwillig und unfähig. Der Mensch muss gezwungen, angeleitet, geführt, kontrolliert und mit Strafe bedroht werden. Strenge Vorgaben und enge Kontrollen führen aber zu einem passiven Arbeitsverhalten ohne Engagement und ohne Übernahme von Verantwortung. Ein Teufelskreis des Misstrauens entsteht. Beide Vorannahmen wirken als selbsterfüllende Prophezeiung” (Marrenbach, Dirk; Korge, Axel (2020): Partizipative Transformation von Arbeitswelten: Die industrielle Revolution Schritt für Schritt meistern
Zukunftsprojekt Arbeitswelt 4.0 Baden-Württemberg. Bd. 15. Fraunhofer IAO, Stuttgart).

Interessant ist, dass McGregor durchaus auch davon ausgegangen ist, das sich beide Theorien nicht ausschließen. Diese neue Theorie wäre dann ein “sowohl-als-auch”, also eher ambidexter, was Führung nicht einfacher macht.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK). Informationen dazu, und zu aktuellen Terminen, finden Sie auf unserer Lernplattform.

Was ist bei Projekten mit gesellschaftlicher Zielsetzung zu beachten?

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Wie die Studie Projektifizierung der Gesellschaft in Deutschland gezeigt hat, wird Projektarbeit auch bei sozialen/kulturellen Einrichtungen immer wichtiger. Diese Projekte mit eher gesellschaftlicher Zielsetzung haben allerdings so ihre Besonderheiten, auf die geachtet werden sollte. In dem Beitrag Kaestner, R. (2022): Terra Incognita – Projektmanagement für bürgerschaftliches Engagement. In: PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL Ausgabe 1/2022, S. 12-13 wird erläutert, was Projekte für die Gesellschaft ausmacht (ebd.):
– Projekte für die Gesellschaft beginnen meist beim gedachten gewünschten Ergebnis.
– Projekte für die Gesellschaft benötigen Verbündete.
– Projekte für die Gesellschaft werden vom freiwilligen Engagement getragen.
– Auch Projekte für die Gesellschaft brauchen Geld.
– Projekte für die Gesellschaft bedeuten das Austragen von Konflikten in der Gesellschaft.
– Projekte für die Gesellschaft bestehen zu einem deutlichen Anteil aus Öffentlichkeitsarbeit.

Informationen zu den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK) finden Sie auf unserer Lernplattform.

Warum sollten wir digitale Meetings und Begegnungen unterscheiden?

Digitale Meetings sind in Zeiten von Corona durchaus sinnvoll. Darüber hinaus scheinen digitale Meetings auch wirtschaftlich zu sein, da sie ja unnötige Reisekosten vermeiden. In den letzten 2 Jahren hat sich allerdings auch gezeigt, dass digitale Meetings an ihre Grenzen stoßen – und das hat verschiedene Gründe. Einer der Gründe ist, die Besonderheit menschlicher Begegnungen. Eine Begegnung von Menschen in ihrer Ganzheitlichkeit kann nicht vollständig von digitalen Medien abgebildet werden. “Begegnung braucht dafür ein Gegenüber. Ich verwende den Begriff ´Begegnung´ im Sinn der Begegnungsphilosophie (siehe Buber 1995[1923]) und der Encounter-Tradition von Carl Rogers (siehe Rogers 1970). Begegnung ist definiert als conditio humanae und unabdingbar für existenzielle Sinnstiftung. Begegnung beschreibt eine Beziehungsqualität, sie ist charakterisiert durch das radikale Annehmen einer anderen Person in ihrer Andersheit (siehe Schmid 2019), d.h., ein Annehmen, ohne sich die andere Person gleichzumachen” Susman, K. (2022): Die Psychologie des virtuellen Raums, in: Magazin erwachsenenbildung.at, Ausgabe 44-45, 2022.

Da Videoplattformen zunächst für Geschäftsprozesse konzipiert und entwickelt wurden, ist es offensichtlich, dass diese Videoplattformen ganzheitlichen Anforderungen der menschlichen Begegnung nicht entsprechen können – obwohl das Marketing der Unternehmen das oftmals verspricht.

Was ist zu tun? “(…) es bedarf bewusster Gestaltung und fortlaufender sozialer Aushandlung, wie und wofür wir diese virtuellen Räume nutzen. Technische Tools allein lösen das nicht für uns” (ebd.). Siehe dazu auch Hybrides Arbeiten und implizites Wissen stärker beachten.

Sind die Bilder von einem “neuen Zeitalter” oder einer “Revolution” durch den Einsatz digitaler Technologien angemessen?

Durch die stärkere Digitalisierung in allen Bereichen der Gesellschaft – und die damit verbundenen Veränderungen – gibt es oftmals schon plakative Begriffe oder Bilder, die möglicherweise noch nicht belegt sind.

“Ob mit dem Einsatz digitaler Technologien in Betrieben tatsächlich ein ´Neues Zeitalter´ oder eine ´Revolution´ einhergeht, wurde immer wieder kritisch diskutiert und empirisch relativiert (vgl. Pfeiffer 2016; Röben 2017; Matuschek/Kleemann/Haipeter 2018; Baethge-Kinsky 2020). Jörg Flecker, Annika Schönauer und Thomas Riesenecker-Caba (2016, S. 19) argumentieren, dass es sich in vielen Betrieben um eine ´schrittweise Innovation´ handle, die an laufende Rationalisierungs- und Automatisierungsprozesse anknüpfe. Die Digitalisierung in der Vision einer ´Industrie 4.0´ schreibe lediglich Restrukturierungsprozesse fort, während die damit verbundenen Problematiken wie Verdichtung und Entgrenzung von Arbeit bereits seit den 1990erJahren bekannt und vielfach beforscht seien, wie etwa Heiner Minssen (2017, S. 130f.) schreibt (…) Kennzeichnend für den sozialwissenschaftlichen Forschungsstand ist aus unserer Sicht daher immer noch die bereits 2019 vorgebrachte Einschätzung von Stefan Kirchner und Wenzel Matiaske (2019, S. 125), wonach ´wichtige empirische und theoretische Bausteine [fehlen], um ein halbwegs vollständiges Bild zusammenzusetzen, welches die aktuellen Zustände und Dynamiken der Arbeitswelt im Prozess der Digitalisierung auch nur grob abbilden könnte.” Assinger, P.; Webersink, P. (2022): Digitalisierung und betriebliche Bildung, in: Magazin erwachsenenbildung.at, Ausgabe 44-45, 2022.

Möglicherweise sind die vorschnellen (?) Attribute auf Dauer nicht haltbar? Was dann? Haben wir uns vorschnell in die falsche Richtung bewegt – oder besser – treiben lassen? Sapere aude!

“Wertschätzung” – Hintergründe zu einem oft verwendeten Begriff

Wenn es um komplexe soziale Systeme geht, gibt die Sozialforschung häufig eine erste Orientierung – so auch bei dem Begriff “Wertschätzung”.

“In der Theorie der Anerkennung wird Respekt unterschieden von Wertschätzung (Honneth 1992, 148 ff.). Wertschätzung meint, dass die individuellen Fähigkeiten einer Person und ihre Beiträge zu gemeinsamen Zielen von den anderen anerkannt und für wichtig befunden werden. Das geschieht im Betrieb zumeist im Team und durch die Vorgesetzten, aber auch durch Dankbarkeit von Kund*innen für Bedienung und Beratung. Respekt dagegen bezieht sich darauf, als Mensch mit gleichen Rechten behandelt zu werden, ohne danach zu fragen, was diese Person leistet. Respekt schuldet ein Mensch dem anderen, er muss nicht erworben werden. Respekt steht somit am Anfang jeder Interaktion, er ist in gewisser Weise ihre Voraussetzung. Er kann sich weiterentwickeln zur Wertschätzung” ((Kock, K.; Kutzner, E.; Ulland, N. (2022:7)); in: Abel, J.; Kock, K. (Hrsg.) (2022).

Es ist immer wieder erstaunlich, wie wichtig die Sozialforschung heute sein kann, da sie die oft wirren Debatten/Diskussionen strukturiert, und so für einen respektvollen Umgang miteinander sorgen kann.

Workplace Learning Report 2022: Erfolgsfaktor Weiterbildung

Der Workplace Learning Report 2022 (PDF) macht unter anderem noch einmal deutlich, wie wichtig die Weiterbildung heute ist, und in Zukunft auch weiter sein wird:

“In Organisationen weltweit hat die Pandemie Makrotrends wie die digitale Transformation und wachsende Kompetenzlücken vorangetrieben und Beschäftigte und Unternehmen dazu gezwungen, zu überdenken, wie und wo sie arbeiten und was sie zur Arbeit bewegt (…). Unternehmen, die kontinuierliche Weiterbildung wertschätzen, werden diejenigen sein, die uns für die Zukunft erfolgreich aufstellen.”

In den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK) nutzen wir moderne Möglichkeiten der Kompetenzentwicklungen in hybriden Lernsettings. Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Patenticus: Eine App um den Umgang mit geistigem Eigentum zu lernen – kostenlos

In der Industriegesellschaft haben sich Patente, Marken, Gebrauchsmuster, eingetragene Designs und Topografien als gewerbliche Schutzrechte (DPMA-Website) etabliert. In einer Wissensgesellschaft kommt dem Umgang mit geistigen Eigentums eine ganz neue Bedeutung zu. Viele Menschen sehen es beispielsweise als eine Art Sport an, von anderen abzuschreiben, ohne Quellen zu nennen. Ein physisches Teil, wie z.B. einen Stuhl zu entwenden, käme diesen Personen wohl nicht in den Sinn. Mit immateriellen Gütern umzugehen, müssen viele noch lernen.

Es ist daher sehr erfreulich, dass es mit Patencius eine kostenlose App gibt, mit der jeder den Umgang mit geistigen Eigentum lernen kann. “Patenticus entstand im Rahmen der Initiative “L2Pro – learn to protect your Intellectual Property”, soll eine Einstiegshilfe in das Thema sein und ist und bleibt kostenlos! Die Nutzung von Patenticus ist keine Rechtsberatung und kann und soll diese nicht ersetzen!”. Probieren Sie es doch einfach mal aus.

Projektmanager/in (IHK) in dieser Woche: Zertifikatsworkshops in Düsseldorf und Köln

In dieser Woche finden zu dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang zwei Zertifikatsworkshop statt. Am Dienstag, den 31.05.2022 bei der IHK Düsseldorf (IHK Forum) und am Mittwoch, den 01.06.2022 bei der IHK Köln.

An beiden Tages stellen die Teilnehmer – unter anderem – ihre in verschiedenen Teams erstellten Projektplanungen vor, die dann auch diskutiert werden. Ich bin wieder sehr gespannt darauf zu sehen, wie die Teilnehmer auf die verschiedenen Fragen eingehen und damit ihre im Lehrgang entwickelten Kompetenzen zeigen.

Informationen zum Lehrgang und zu weiteren Terminen in Düsseldorf, Köln und anderen Standorten finden Sie auf unserer Lernplattform.