Reinmann, G. (2008): Lehren als Wissensarbeit? Persönliches Wissensmanagement mit Weblogs

In dem Artikel Reinmann, G. (2008): Lehren als Wissensarbeit? Persönliches Wissensmanagement mit Weblogs (IWP – Information Wissenschaft & Praxis, 2008, Heft 1, Seiten 049-057) erläutert die Autorin u.a. wie mit Hilfe von Weblogs, persönliches Wissensmanagement betrieben werden kann. Darüber hinaus wird die Frage gestellt, ob Lehren nicht auch Wissensarbeit bedeutet. Abstract:

Wissensarbeit und Wissensmanagement sind Konzepte, die bislang vorrangig im Unternehmenskontext diskutiert und untersucht werden. Interpretiert man Lehren als eine Form von Wissensarbeit, wird auch für Schule und Hochschule vor allem das persönliche Wissensmanagement interessant, das persönliche Kompetenzentwicklung wie auch kollaboratives Lernen und Arbeiten anregen und verbessern kann. Anhand von Einzelbeispielen aus der Blogosphäre wird gezeigt, wie Lehrende in ihrer Rolle als Wissensarbeitende von Web 2.0-Anwendungen profitieren können und inwiefern Weblogs ein vielfältiges Instrument zum persönlichen Wissensmanagement sind. Anhand eines Modells zum persönlichen Wissensmanagement wird die Verbindung individueller und kollaborativer Prozesse herausgearbeitet. Wie Lehrende darin unterstützt werden können, persönliches Wissensmanagement zu lernen, wird wiederum anhand zweier Beispiele beschrieben. Die beiden Fortbildungsbeispiele aus dem Bereich des E-Learning sind für das Thema deshalb hilfreich, weil sie selbst formale Bildungsangebote mit informellem Lernen und damit auch mit persönlichem Wissensmanagement verknüpfen.” 

Aus meiner Sicht sind “Lehrende” auch Wissensarbeiter, die sich allerdings nicht im Unternehmenskontext, sondern im universitären/schulischen Kontext bewegen. Wenn dem so ist, könnte man natürlich auch Führungskräfte in Lernenden Organisationen als “Lehrende” bezeichnen, wobei sich die Unterschiede bei der “Lehrtätigkeit” auf den Kontext beschränken würden. Die jeweilige Kontextsteuerung (Ermöglichungsräume) gerät immer stärker in den Fokus und somit weniger der Content. Siehe dazu auch Content is King – but Context rules.

Silvester 2008/2009 haben wir in Prag gefeiert

Den Jahreswechsel 2008/2009 haben wir (Jutta und ich) in Prag gefeiert. Wir fahren seit Anfang der 90er Jahre regelmäßig nach Prag und kennen die Stadt daher recht gut. Am Dienstagmittag sind wir in Prag angekommen und konnten uns noch am Nachmittag bei kalten Temperaturen und Sonnenschein die Stadt ansehen. Am Mittwochvormittag sind wir dann von der Burg (Hradcin), über die Karlsbrücke zum Altstädter Ring und von dort weiter zum Wenzelsplatz gelaufen. Am Altstäder Ring und am Wenzelsplatz waren Bühnen aufgebaut (Live Musik) und die Stimmung daher schon am Nachmittag prächtig. Gegen Abend haben wir zunächst gut gegessen (U Prince) und sind gegen Mitternacht auf die Karlsbrücke gegangen, um dort das Neue Jahr 2009 mit einem Glas Champagner zu beginnen. Mit der Burg im Hintergrund war das sehenswerte Feuerwerk doppelt schön. Insgesamt war es eine tolle Reise und ein gelungener Start in das Neue Jahr 2009 – so kann es weiter gehen…

Finanzmarktkrise: Aus der Wissensbilanz – Made in Germany Maßnahmen ableiten – aber wer will das schon?

Nach dem ersten kleinen Konjunkturprogramm soll es nun Anfang des Jahres 2009 ein zweites geben. Dazu treffen sich Vertreter aus den verschiedensten Branchen (auch Kunden?) in Berlin, um Lösungen zu finden. Im Vorfeld hört man, dass wohl jede Branche für sich reklamiert, die wichtigste zu sein. Wie kann man dieses Problem lösen? Ich habe manchmal das Gefühl, als ob es auf die neuen Fragen, nur alte Antworten gibt: Viel Geld muss her – Viel hilft viel… Als Moderator der Wissensbilanz – Made in Germany schlage ich folgende Vorgehensweise vor:

  1. Systemabgrenzung: Bundesrepublik Deutschland
  2. Umfeld, Szenarien, Ziele: Finanzmarktkrise…
  3. Teamzusammensetzung: Horizontal und vertikal. Dieser Punkt scheint bei der Zusammensetzung für die Gespräche Anfang 2009 nicht gegeben zu sein – ist allerdings für eine qualitativ gute Wissensbilanz – Made in Germany wichtig.
  4. Moderator: ?
  5. Ergebnisse und Prozesse: Ist es das Ziel, ein lebenswertes Land für die Bürger zu schaffen, oder eher ein Selbstbedienungsladen für Konzerne?
  6. Einflussfaktoren für Humankapital, Strukturkapital und Beziehungskapital ermitteln
  7. QQS: Qualität, Quantität und Systematik bestimmen. Hier können schon die ersten Maßnahmen abgeleitet werden (Portfoliodarstellung: Wissenslandkarte)
  8. Indikatoren könnten auch erst einmal entfallen
  9. Wirkungsnetz: Hier werden die Wirkungszusammenhänge bestimmt. Genau das geht in der momentanen Diskussion um die Gelder aus dem Rettungschirm unter!
  10. Generatoren: Welche Einflussfaktoren wirken über die Prozess auf die Ergebnisse. Aus den Generatoren und der Portfoliodarstellung kann die Regierung dann die Maßnahmen ableiten. Interessant dabei ist, dass man in dem Wirkungsnetz oftmals mit geringen Mittel sehr viel erreichen kann

Aber: Wer will das schon? Siehe dazu auch diesen BLogbeitrag.

Portal: Guter Mittelstand (inkl. Leitfaden und Praxishinweise)

Das Portal Guter Mittelstand wendet sich (wie der Name schon sagt) an die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen, die das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden. Der Leitfaden Guter Mittelstand: Erfolg ist kein Zufall (Vorabversion) fasst verschiedene Bereiche zusammen, die ein mitelständisches Unternehmen angehen sollte. Darüber hinaus sollen Praxishilfen dazu beitragen, die im Leitfaden genannten Punkte umzusetzen. Ich halte das Portal, den Leitfaden und auch die Praxishilfen für nützlich, denoch fehlt mir z.B. der Bereich “Wissen”, “Wissensmanagement” und “Wissensbilanz – Made in Germany”. Gerade die Wissensbilanz – Made in Germany mit dem Leitfaden und der kostenlosen Toolbox hilft mittelständischen Unternehmen, ihr Intellektuelles Kapital aufzuzeigen und die Wirkungszusammenhänge zu bestimmen. Daraus wiederum können Maßnahmen (Wissensmanagement-Projekte), und Hinweise für das Management von Wissen abgeleitet werden. Gerade die Darstellung der Wirkungszusammenhänge ist aus meiner Sicht für mittelständische Unternehmen sehr wertvoll, um die knappen Ressourcen sinnvoll einsetzen zu können.

Sandra Richter: Optimaler Optimismus

In der aktuellen Finanzmarktkrise lesen wir immer wieder von Pessimismus bzw. Optimismus. Heute habe ich dazu in der Welt am Sonntag den Artikel Optimaler Optimismus von Sandra Richter gelesen, der mir sehr gut gefallen hat. Überrascht erfährt man z.B., dass der Begriff Optimismus “aus der Polemik geboren wurde” (Leibnitz 1737) und dass “Menschen keine Truthäne sind (In Anlehnung an Nassim Nicholas Taleb´s Truthahn-Index). Ingesamt ein amüsanter und dennoch tiefgründiger Artikel, der zum Nachdenken anregt. Das von der Autorin angekündigte Buch zum Thema werde ich bestimmt lesen.

OECD (2008): Open Innovation in Global Networks

Open Innovation wird immer stärker beachtet. Das Buch OECD (2008): Open Innovation in Social networks (Summary) verweist auf die wichtige Rolle von Open Innovation in globalen Netzwerken und listet Handlungsempfehlungen für die Akteure auf. Darüber hinaus wird auch deutlich, dass Open Innovation nur wirksam sein kann, wenn das Geschäftsmodell erweitert/geöffnet wird: “Successful open innovation also depends on the open character of the business model. As knowledge has become companies’ key resource, open innovation needs to be embedded in an overall business strategy that explicitly acknowledges the potential use of external ideas, knowledge and technology in value creation. Owing to the integration of different technologies, industry borders are shifting or even disappearing, necessitating new business models and organisational structures, including the effective management of human capital (open culture, diversity, etc.).”

Rollwagen, I. (2008): Die Deutsche Wirtschaft 2020

In dem Vortrag Rollwagen, I. (2008): Die Deutsche Wirtschaft 2020 (DB Research) beschreibt der Autor sehr deutlich, dass sich die deutsche Wirtschaft auf den Weg in eine immer stärker wissensbasierte Wirtschafts- und Gesellschaftsform befindet. Dazu werden folgende Punkte näher ausgeführt (S. 11ff). Dabei kommt dem Umgang mit der Ressource Wissen eine besondere Rolle zu:

  1. Politisch-rechtlicher Rahmen: Die langsame Entkrustung – zur kooperativen, lernenden Regulierung
  2. Gesellschaftliches Potential: Eigenständige Bürger und Konsumenten – nicht nur in der stabilisierten Mittelschicht
  3. Energieversorgung: Breiter Energie-Mix, dezentral erzeugt
  4. Globale Integration: Boom deutscher Kreativitätsexporte
  5. Digitalisierung: Vernetzte Güter und das neue Internet
  6. Intellektuelles Kapital: Modulare Bildung und Handel mit bewertetem Wissen
  7. Wertschöpfungsmuster: Flexible Kooperation von Spezialisten – die Projektwirtschaft

Als Moderator der Wissensbilanz – Made in Germany (Intellektuelles Kapital), Entwickler der Blended-Learning-Lehrgänge Wissensmanager (IHK) und Projektmanager (IHK), Betreiber des Blogs, Kooperationspartner in Osteuropa und Forscher (Promotionsskizze) sind wir gut aufgestellt…

Das Intellektuelle Kapital ist im Hinblick auf die Innovationsfähigkeit von KMU der wichtigste Faktor

In Uhlmann, E. (Hrsg.) (2008): Futur 2/2008 findet man zwei Beiträge, die sich direkt mit der Wissensbilanz – Made in Germany befassen. Auf den Seiten 4-7 geht es um die Benchmarking-Studie Innovationsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen in Deutschland. Interessant ist dabei, dass das Intellektuelle Kapital als Indikator für die Innovationsfähigkeit deutlich herausgestellt wurde (Seite 6): “Die nachhaltige Stärkung des Intellektuellen Kapitals von KMU im Hinblick auf dessen Innovationsfähigkeit ist der wichtigste Faktor, um das noch ungenutzte Innovationspotenzial in Deutschland besser auszuschöpfen. Spezifische Stärken entdecken und das eigene Innovationspotenzial transparent machen, diese Aufgabe kann mit Hilfe einer Wissensbilanz verwirklicht werden.” Und das nicht nur mit irgendeiner Wissensbilanz, sondern mit der Wissensbilanz – Made in Germany. Als Moderator der Wissensbilanz – Made in Germany habe ich schon einige praktische Erfahrungen sammeln können. Sollten Sie an einem Gespräch interessiert sein, so sprechen sie mich bitte an.

Mass Customization in der Tourismusbranche: TravelEssence

Mit standardisierten Katalogangeboten hat die Tourismusbranche über Jahrzehnte gut gelebt. In den letzten Jahren wird allerdings der Trend zu individuellen Reisen immer deutlicher. Dabei können Kunden mit Hilfe von Konfiguratoren Angebote auf ihre individuellen Bedürfnisse anpassen. Konfiguratoren sind ein Kernelement von Mass Customization (Kundenindividuelle Massenproduktion). Auch Neugründungen in der Tourismusbranche nutzen Mass Customization, um sich im Markt zu positionieren. Beispielsweise das niederländische Unternehmen TravelEssence: ” Our business process is all about mass-customisation and only doing activities that add value to our clients. The heart of our business is a reservation system that holds literally hundreds of components such as accommodation, day trips, workshops, rental cars etc. Many of these are exclusive to TravelEssence, as we are always travelling to our destinations to find and develop new products. Our software, adapted for us, enables us to produce a client travel proposal in about 15 minutes. It costs it all out and shows how much we are making on any itinerary. You can add an extra day, change the accommodation, include new experiences and it all gets calculated and presented again in just a few seconds. We’ve automated 90% of our business processes.” Zu beachten sind jedoch die vier Ebenen von Mass Customization. Aus dem Interviewtext entnehme ich, dass möglicherweise bei zwei Ebenen (Kostenebene und Beziehungsebene) noch Verbesserungsbedarf besteht. Darüber hinaus, kann ich mir auch vorstellen, den Schritt in Richtung Open Innovation zu gehen… Siehe dazu auch MC und OI in der Tourismusbranche