Emotionale Intelligenz: Mayer/Salovay haben sich schon 1993 direkt auf die Multiple Intelligenzen Theorie bezogen

Bei den Recherchen für meine Dissertation bin ich natürlich auch auf den Begriff Emotionale Intelligenz gestoßen. Bekannt wurde Emotionale Intelligenz durch Goleman, der in den 90er Jahren die ersten Bestseller dazu auf den Markt gebracht hat. Emotionale Intelligenz geht allerdings auf Salovay/Mayer 1990 zurück, die Emotionale Intelligenz als Teil der von Thorndike/Stein 1937 zuerst erwähnten Sozialen Intelligenz gesehen haben. Einem Paper von Mayer/Salovay aus dem Jahr 1993 ist zu entnehmen, dass beide ganz bewusst von Emotionaler Intelligenz (und nicht von Emotionaler Kompetenz) gesprochen haben, um den direkten Bezug zu Gardners Multiple Intelligenzen Theorie aufzuzeigen: Emotional intelligence could have been labeled ´emotional competence´, but we chose intelligence in order to link our framework to a historical literature on intelligence, our concept overlaps with Gardner´s (1983) [intra]personal intelligence”.

Interessanter Vergleich der Entwicklungen von Atomtheorie und Lerntheorie

In dem Buch Baltes, B. (2001:42-43): Online Lernen findet man einen interessanten Vergleich der Entwicklungen von Atomtheorie und Lerntheorien: “Die Entwicklung der Lerntheorien scheint einem ähnlichen Muster wie die Erforschung der Materie zu folgen. Während des 18. Jahrhunderts begannen die Menschen Lernmodelle zu untersuchen und zu entwickeln. Die behavioristische Lerntheorie befasste sich mit der Beobachtung von Verhaltensmustern und ignorierte die Vorgänge, die sich im Inneren des Geistes abspielten. Der Behaviorismus ist also mit Daltons Atommodell zu vergleichen, demzufolge ein Atom lediglich ein Teilchen darstellt. Später erkannten die Forscher, dass im Inneren der Menschen bestimmte Vorgänge stattfinden, sogenannte kognitive Prozesse, die berücksichtigt werden müssen. Ebenso erkannten die Physiker, dass das Verhalten eines Atoms durch Prozesse verursacht wird, die im Inneren des Atoms ablaufen. Die Wissenschaftler mussten feststellen, dass weder das Atom noch der Lernprozess beständig sind. Könnte man nun also den konstruktivistischen Ansatz als Quantentheorie des Lernens bezeichnen? Die Quantentheorie baut auf die früheren Atomtheorien auf. Der Konstruktivismus baut auf der Theorie des Behaviorismus auf, da er gewissermaßen mehrer Sichtweisen akzeptiert und die Auffassung vertritt, das Lernen sei eine persönliche Deutung unserer Umgebung. Der Konstruktivismus basiert auch auf kognitivistischen Theorien, welche Lernen mit der Konstruktion von Systemen und der Verbindung mit früherem Wissen und Kenntnissen erläutern. Am stärksten unterscheiden sich diese Theorien in der Methode der Bewertung. Der Behaviorismus und der Kognitivismus bewerten das Erreichen bestimmter Ziele, der Konstruktivismus hingegen bedient sich einer subjektiveren Bewertung. Zum Schluss lässt sich folgendes feststellen: Bohrs Atommodell wird häufig in Schulen zur Einführung des Quantensystems (Protonen, Neutronen und Elektronen) eingesetzt. Im Bildungswesen greifen auch Vertreter des Konstruktivismus zur Vermittlung von Grundwissen und Grundkenntnissen gelegentlich auf den Behaviorismus zurück.”

Die ausschließliche Orientierung an Finanzgrößen ist übersimplifizierend und somit untauglich

Dazu habe ich bei Malik (2004:186) etwas gefunden: “Wenn das Umfeld komplex ist, wenn Kunden immer anspruchsvoller und Konkurrenten immer besser werden, dann muß auch das Unternehmen in der Lage sein, ausreichende Komplexität zu entwickeln, um richtig reagieren zu können. Es war daher, um ein Beispiel zu geben, aus kybernetischer Sicht klar, daß die in der Wirtschaft in den letzten Jahren zu beobachtende Ausrichtung an nur gerade einer Kenngröße, dem Shareholder Value, eine risikoreiche Einschränkung von Varietät bedeutet, so wie überhaupt die Orientierung ausschließlich an den Finanzgrößen übersimplifizierend und reduktionistisch ist. Das sind, wie nun deutlich zu sehen ist, untaugliche Mittel, um komplexe Systeme unter Kontrolle zu halten. Sie schädigen Prosperität und Lebensfähigkeit von Unternehmen und führen zu wachsender Instabilität. In Wahrheit werden damit nicht Wohlstand und Werte geschaffen, sondern es entstehen die Voraussetzungen für Krise und Kollaps.” Heute, 5 Jahre nach der Veröffentlichung des Textes, wissen wir, was gemeint ist. In der Wissensbilanz – Made in Germany stehen eher die Beziehungen der immateriellen Einflussfaktoren untereianander im Mittelpunkt (Wirkungsnetz). Siehe zu dem Thema auch Reduktionismus und Komplexität.

Diesterer, G. (2003): Wissensmanagement bei Anwälten

In dem Arbeitspapier 80/2003 Diesterer, G. (2003): Wissensmanagement bei Anwälten geht der Autor zunächst allgemein auf Wissensmanagement ein und betrachtet dann intensiver die Arbeitsweise von Anwälten. Dabei wird hervorgehoben, dass sich die traditionelle Arbeitsweise eines Anwalts doch erheblich von der in Zukunft geforderten stärker wissensorientierten Arbeit unterscheiden wird: Verschiedene Wissensarten rücken stärker in den Mittelpunkt. Das Arbeitspapier stellt sehr gut dar, wie scheinbar allgemeingültige Wissensmanagent-Modelle auf spezielle Branchen und letztendlich auf die einzelne Unternehmenung abgestimmt werden müssen. Standardkonzepte gibt es nicht. Der Grund liegt in der Situiertheit des Wissens.

Taylor, F. W. (1911): The Principles of Scientific Management

Sie sind es gewohnt, relativ aktuelle Informationen von mir zu erhalten und fragen sich jetzt bestimmt, warum ich einen Beitrag zu Taylor, F. W. (1911): The Principles of Scientific Management (PDF) schreibe.

Der Grund ist ein aktueller: Die Auseinandersetzung mit dem Scientific Management ist in Zeiten von Lernenden Organisationen und Wissensmanagement wichtig, doch es machen sich wenige die Mühe, den Originaltext von Taylor zu lesen. Was hat Frederick Winslow Taylor unter Scientific Management wirklich verstanden?

  • Gibt es möglicherweise tendenzielle Texte, die sich auf Taylor beziehen, allerdings nicht genau zitieren?
  • Können wir von Taylors Ideen möglicherweise mehr profitieren als gedacht?

Es ist immer gut, wenn man sich nicht mit Sekundärliteratur zufrieden gibt, und das Original liest. Probieren Sie es aus. 

Schreyögg, G.; Geiger, D. (2003): Kann die Wissensspirale Grundlage des Wissensmanagements sein?

Die Wissensspirale (Nonaka und Takeuchi 1995) stellt die verschiedenen Übergänge zwischen impliziten und expliziten Wissen auf. Dabei wird zwischen vier Wissenskonversionen unterschieden: Sozialisation, Externalisation, Kombination und Internalisation. Aus diesem Grund wird das Modell auch SEKI-Modell genannt.

Der Beitrag Schreyögg, G.; Geiger, D. (2003): Kann die Wissensspirale Grundlage des Wissensmanagements sein? befasst sich mit den verschiedenen Entwicklungen des Wissensmanagements und thematisiert das SEKI-Modell. Die Autoren fassen dabei auf Seite 27 kritisch zusammen: “Die Diskussion der aktuellen Wissensmanagement-Debatte hat gezeigt, dass die vielerorts geforderten Bemühungen, um die Externalisierung impliziten Wissens, wie sie mit der Wissensspirale populär gemacht worden sind, eine konzeptionell falsche und daher auch wenig fruchtbare Basis für ein Wissensmanagement bilden. Es wurde gezeigt, dass die Konversion von implizitem Wissen in explizites Wissen, zumindest wenn man an den in dieser Diskussion als Kronzeugen bemühten Philosophen Polanyi anschließt, schlichtweg unmöglich ist. Die Wissensspirale kann sich folglich gar nicht ´drehen´.” Vorgeschlagen wird, anstelle des impliziten Wissens “Narrationen und narratives Wissen in den Vordergrund” zu rücken.

Ich halte diese Hinweise für sehr hilfreich, weil sie die implizite Dimension und den schwierigen Umgang damit thematisieren. Gerade die implizite Dimension von Wissen ist in den Unternehmen eine oftmals vernachlässigte, aber für das Geschäft wichtige Größe. Siehe dazu auch Intellektualistische Legende und Chatt et al. (2007): The Web 2.0 Driven SECI-Model Based Learning Process.

VfL Bochum verliert unglücklich in der letzten Minute mit 1:2 gegen den VfB Stuttgart

Die Aufstellung des VfL Bochum war eine Überraschung. In der Innenverteidigung spielten die lange verletzten Yahia und Maltritz und für Concha Mavraj. Auf der linken Abwehrseite ersetzte Böning den verletzten österreichischen Nationalspieler Fuchs. Im Mittelfeld erhielt Grote den Vorzug vor Sestak. In der ersten Halbzeit verlief das Spiel gegen gute Stuttgarter ausgeglichen. Die dickste Möglichkeit hatte Kliemowicz, der alleine vor Lehmann auftauchte, aber den Stuttgarter Torwart nur anschoß. Zur Halbzeit stand es also 0:0. Anfang der zweiten Halbzeit flankte Epalle von der linken Seite in den Stuttgarter Strafraum, Lehmann fing den Ball, fiel aber dann mit dem Ball hinter die Torlinie: 1:0 für den VfL Bochum. Stuttgart wollte schnell zum Ausgleich kommen, und drücke den VfL Bochum immer mehr in die eigene Hälfte. Eine Ecke führte dann zum 1:1. Danach schien es, als ob der VfB Stuttgart bald das 1:2 schiessen würde – der VfL Bochum hielt aber so gut es ging dagegen. Bitter, dass das 1:2 dann in der 89. Minute fiel. Wie beim ersten Tor der Schwaben wurde eine Ecke auf Lamig gespielt, der verlängerte und Tasci vollendete. Bei diesem Tor hat sich die VfL-Abwehr wieder einmal sehr dumm angestellt. Auffällig war, dass die Spieler des VfL Bochum nach ca. 70-75 Minuten kaum noch die Fitness hatten, um den schnellen Stuttgarter Spielern zu folgen. Trainer Koller sagte in der Pressekonferenz, dass es natürlich sei, dass länger verletzte Spieler wie Yahia und Maltritz am Ende abgebaut haben. Doch es waren nicht nur diese beiden Speiler, die konditionelle und damit Konzentrationsschwächen hatten. Weiterhin war dieses Phänomen auch schon beim Auswärtsspiel in Gladbach deutlich zu erkennen. Wenn man wie der VfL Bochum nicht die finanziellen Möglichkeiten hat, mit anderen mitzuhalten, so sollten die Spieler wenigstens die Fitness haben, um ein Bundesligaspiel über 90 Minuten zu bestreiten. Bei den Spielern des VfB Stuttgart hatte man den Eindruck, dass diese durchgaus in der Lage gewesen wären, auch 120 Minuten temporeichen Fussball zu spielen. Last but not least unser Torwart Fernandes: Wie schon in den Spielen zuvor (ganz besonders denke ich da an das Spiel gegen Bayer Leverkusen) schafft es unser Kepper nicht, Abstöße von der 5-Meter Linie aus in die Nähe eines VfL Spielers zu kicken. Man sollte ihm einmal sagen, welche die eigenen und welche die gegnerischen Spieler sind. Positiv an dem Samstag war, dass Bielefeld, Cottbus … und Bayern München (1:5 gegen Wolfsburg) verloren haben.

Zusammenarbeit mit der IHK Köln auf den Gebieten Wissensmanagement und Wissensbilanz – Made in Germany

In einem Interview mit der IHK Köln konnte ich darstellen, warum Wissensmanagement immer mehr an Bedeutung gewinnt – siehe dazu auch den IHK-Artikel Wissen – leicht gemacht. Die Zusammenarbeit mit der IHK Köln bezieht sich auf die Themen Wissensmanagement und Wissensbilanz – Made in Germany. Es freut mich, dass die IHK Köln mit diesen Aktivitäten zeigt, wie wichtig ihr diese Themen sind. Siehe dazu auch Wissensmanager (IHK).