Kann man Humankapital messen? Wenn ja, wie?

In dem Artikel Der Mitarbeiter, die unbekannte Größe (Handelsblatt vom 07.10.2009) wird (wieder einmal) der Frage nachgegangen, ob man Humankapital messen kann. Die Autorin Anne-Kathrin Bronsert stellt also die bekannte Saarbrücker Formel und anschließend den Human Potenzial Index mit ihrer inneren Logik und ihren inneren Schwächen vor. Es ist interessant, dass in dem Artikel die Wissensbilanz – Made in Germany gar nicht erwähnt wird. In der Wissensbilanz – Made in Germany kommen zum Humankapital auch noch Strukturkapital und Beziehungskapital hinzu, die in einem Wirkungsnetz der Einflussfaktoren das unternehmensspezifisches System darstellen. Eine Zusammenfassung der immateriellen Vermögenswerte in einem Index oder einer einzigen Zahl, wird dem komplexen System der Zusammenhänge nicht gerecht und lässt emergente Phänomene außer acht: Der Mensch nur ein Index? Eine ähnliche Diskussion gibt es in der Intelligenzdebatte. Betrachtet man den allseits beliebten IQ aus Sicht der Komplexitätsforschung, so kommt man zu dem Schluss, dass dies eine unzulässige Reduktion von Komplexität ist, die wirklichkeitsfremd ist. Ähnliche Argumente findet Malik für die Reduzierung der Finanzzahlen auf den Stakeholder-Value. Auch Taleb fragte in seinem Buch The Black Swan danach, warum Menschen immer wieder eine Zahl brauchen. Seine Antwort: Menschen brauchen Zahlen als Anker in dieser komplexen Welt. Aus Sicht der reflexiven Modernisierung (Beck) sind allerdings diese Rationalisierungsunterstellungen sehr kritisch zu sehen. Die Wissensbilanz – Made in Germany ist möglciherweise auch nicht perfekt, dennoch stellt sie eine bessere Passung zum turbulenten Umfeld dar.

Kundenindividuell und wirtschaftlich produzieren: Fachtagung am 22.10.2009 in Marburg/Lahn

Gerade zurück von der 5. Weltkonferenz zu Mass Customization and Personalization MCPC2009, die in Helsinki stattgefunden hat, möchte ich noch einmal auf die Fachtagung Kundenindividuelle Produktion des RKW am 22.10.2009 in Marburg/Lahn hinweisen. Sollten Sie an Mass Customization interessiert sein und keine Gelegenheit gehabt haben, nach Helsinki zu fliegen, so besteht in Marburg/Lahn nun die Chance, sich über die Vorteile von Mass Customization zu informieren – es lohnt sich. Einen ausführlichen Bericht zu meiner Teilnahme an der MCPC2009 folgt noch.

MCPC2009: Nomination as Session Chair

Für die 5. Weltkonferenz zu Mass Customization and Personalization MCPC2009 wurde ich als Session Chair nominiert. Es freut mich sehr, dass ich einen eigenen Vortrag halten und auch für eine Vortragsreihe (Session 24 am zweiten Konferenztag) verantwortlich sein werde. Langsam aber sicher freue ich mich auf die Konferenz und die vielen Gespräche mit Teilnehmern aus aller Welt. Siehe dazu auch Konferenzen.

VfL Bochum gewinnt verdient mit 1:0 in Nürnberg

Der VfL Bochum hat gestern einen wichtigen 1:0-Auswärtssieg beim 1. FC Nürnberg gelandet. Nach den zuletzt wenig überzeugenden Leistungen, einer Trainerentlassung und immerhin 14 Gegentoren in den bisherigen Bundesligaspielen dieser Saison, war das nicht zu erwarten. Ich freue mich natürlich sehr, dass bei einem Mitkonkurrenten im Kampf um den Abstieg, drei Punkte “eingefahren” wurden. Das gibt Hoffung für die kommenden schweren Spiele. Immerhin kommt zum nächsten Heimspiel der amtierende Deutsche Meister nach Bochum…

Mass Customization in der Presse

Der Artikel Mass Customization: Individuelle Massenware kommt aus dem Internet von Silvia Wirth (WELT ONLINE vom 26.09.2009) stellt den Versuch dar, das aktuelle Thema Mass Customization einfach zu erläutern – und wird dadurch falsch. Hier ein Beispiel: “Wirtschaftswissenschaftler sprechen hier von ´Mass Customization´, individualisierter Massenfertigung. So werden Güter bezeichnet, die zwar für einen großen Absatzmarkt produziert wurden, aber den individuellen Geschmack von einzelnen Kunden treffen.” Die hier genannten Bedingungen sind zwei von insgesamt vier Ebenen von Mass Customization. Auch der Hinweis “Einzigartigkeit hat ihren Preis” sollte die Autorin überprüfen, denn es ist gerade das Ziel von Mass Customization, dass das individuelle Produkt (oder die individuelle Dienstleistung) nicht wesentlich teurer ist, als ein massenhaft produziertes Standardteil. Wenn dem nicht so ist (wie die genannten Beispiele es andeuten), dann handelt es sich eben NICHT um Mass Customization. Auch wenn die Autorin Zitate des renomierten Experten Frank Piller einstreut, ist der gesamte Text nicht hilfreich, Mass Customization als hybride Wettbewerbsstrategie klar zu positionieren [Frank lehrt außerdem an der RWTH Aachen]. Siehe dazu auch MCPC2009, Fachtagung des RKW, Zazzle Deutschland, Mass Customization: Die dritte Welle, Deutschland-Karte zu Mass Customization.

Wissensbilanz – Made in Germany am 08.10.2009 in Kiel: Programm

Wie schon einmal kurz angekündigt (Blogbeitrag), gastiert die Roadshow zur Wissensbilanz – Made in Germany am 08.10.2009 in Kiel. Das Programm zur Veranstaltung informiert Sie über den Ablauf und die Referenten. Wie immer, können Fragen gestellt und sollen Diskussionen angeregt werden. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich über die Wissensbilanz – Made in Germany zu informieren. Es würde mich freuen, Sie in Kiel begrüßen zu können.

Wissensbilanz – Made in Germany: Newsletter Ausgabe 8, September 2009

Der Newsletter Ausgabe 8 vom September 2009 beinhaltet wieder interessante Neuigkeiten zur Wissensbilanz – Made in Germany: “Der Vater der Wissensbilanz – Prof. Leif Edvinsson im Gespräch, Die Wissensbilanz weltweit – Einsatz beim Deutschen Entwicklungsdienst, Veranstaltungen des AK-WB, Wissensbilanz Inside – Neue Auflage der Wissensbilan-Toolbox bald erhältlich, Nachhaltiges Management mit der Wissensbilanz, Ausgezeichnetes Pilotunternehmen – M&M Software GmbH ist „Exzellente Wissensorganisation“, Aufruf – Wissensbilanzen in Netzwerken, Ausblick – Das Wissensmanagement Glossar, Stimmen aus Pilotunternehmen.

Zazzle Deutschland: Jetzt wird es auf dem deutschen Markt personalisierbarer Produkte spannend

Der Webauftritt von Zazzle Deutschland zeigt, welche Möglichkeiten das Unternehmen bietet. Wie schon in einem Beitrag aus 2008 erläutert, ist der Konfigurator von Zazzle gegenüber anderen Konfiguratoren kundengerechter und damit besser. Auch in den persönlichen Eindrücken von der MCPC 2007 habe ich von Zazzle berichtet. Dass das Unternehmen nun eine deutschsprachige Website hat , wird einigen Anbietern auf dem Markt Kopfzerbrechen bereiten. Ich bin gespannt, wie sich Zazzle Deutschland entwickelt.

Schulzki-Haddouti, C. (2008): Kooperative Technologien in Arbeit, Ausbildung und Zivilgesellschaft

Die Analyse Schulzki-Haddouti, C. (2008): Kooperative Technologien in Arbeit, Ausbildung und Zivilgesellschaft zeigt auf, wie wichtig die neuen Technologien sind. Im Vorwort findet man dazu folgenden Hinweis: “Ein wesentliches Merkmal der aktuellen Entwicklung ist, dass traditionelle Rollenverteilungen – Verkäufer vs. Kunde, Sender vs. Empfänger, Profi vs. Amateur, Experte vs. Laie – zunehmend aufgebrochen werden zugunsten einer offeneren, vernetzten sozi-alen Struktur. Mit großer Leichtigkeit entwickeln sich Teilöffentlichkeiten, gelten nicht allein die traditionellen Gesetze des Marktes. Vielmehr haben sich neue Formen der Interaktion etabliert, die auf Kooperation beruhen: Es werden Dinge, Ideen und Leistungen geteilt, zum wechselseitigen Nutzen.” Der Beitrag zeigt sehr ausführlich auf, welche Technologien wie genutzt werden, bzw, genutzt werden können – möglicherweise in ihrem beruflichen/privaten Umfeld?