LERNET 2.0-Praxisleitfaden (2010): Web 2.0 für Lern- und Wissensmanagement in KMU

Der LERNET 2.0-Praxisleitfaden (2010): Web 2.0 für Lern- und Wissensmanagement in KMU (Link nicht mehr aktiv 28.01.2014)enthält die gesammelten Erfahrungen aus dem Projekt Lernet 2.0, in dem die vielfältigen Instrumente des “E-Learning 2.0” eingesetzt und eingeschätzt wurden.  Das Fazit ist überwiegend positiv. Einzelne Instrumente wie Blogs, Twitter, Microblogs und Wikis werden in dem Leitfaden ausführlich dargestellt, andere nur erwähnt. Es ist gut, wenn die Möglichkeiten des Web 2.0 für das Lernen auf der individuellen Ebene, in Communities und auf organisationaler Ebene dargestellt werden. Letztendlich ist es allerdings auch von der speziellen Arbeitssituation abhängig, wie das Lernen im Prozess der Arbeit durch Web 2.0 unterstützt werden kann. Erst dann entwickeln sich diese Instrumente zu wertschöpfenden Bestandteile in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU).

Howaldt, J.; Schwarz, M. (2010): ´Soziale Innovation´ im Fokus

Innovation ist auf allen Ebenen ein Thema, soziale Innovationen allerdings stehen dabei häufig am Rande. Um das zu ändern, ist gerade ein Buch veröffentlicht worden, das die Bedeutung von sozialen Innovationen unterstreicht: Holwaldt, J.; Schwarz, M. (2010): ´Soziale Innovation´ im Fokus. Neben der banalen, aber doch wichtigen Frage, was überhaupt soziale Innovationen sind, gehen die Autoren auch auf den gesellschaftlichen Kontext ein. Aus meiner Perspektive werden Innovationen immer noch zu sehr technologie-orientiert betrachet, obwohl Entwicklungen wie z.B. Open Innovation zeigen, dass gemeinschaftlich entwickelte Innovationen marktfähig und zeitgemäß sind. Siehe dazu auch die englischsprachige Trendstudie Howaldt/Schwarz (2010): Social Innovation.

Wie geht man nur mit hybriden Wertschöpfungsprozessen um?

Von der hybriden Wettbewerbsstrategie Mass Customization habe ich schon oft geschrieben. Doch was ist bitte eine hybride Wertschöpfung und wie geht man damit um? Auf diese (und weitere) Fragen gehen verschiedene Autoren in dem folgenden Werk ein, dass als Download zur Verfügung steht: Ganz/Bienzeisler (Hrsg.) (2010): Management hybrider Wertschöpfung. Potenziale, Perpektiven und praxisorientierte Beispiele. (28.01.2014 Link nicht mehr aktiv). Gleich am Anfang liest man: “Hybride Wertschöpfung entsteht, wenn sich der maximale Nutzen einer Leistung erst aus der gleichzeitigen Inanspruchnahme von Produkt und Dienstleistungsanteilen ergibt. Dies geht vielfach einher mit neunen Organisations- und Geschäftsmodellen, was das Management hybrider Wertschöpfungsformen vor neue Herausforderungen stellt”. Siehe dazu auch Reichwald/Piller (2009): Interaktive Wertschöpfung

Kann man den Wert eines Facebook-Fans für ein Unternehmen bestimmen?

Soziale Netzwerke sind in, obwohl es auch kritische Stimmen aus Datenschutzkreisen gibt. Facebook und Co. sind auch für das Marketing von Unternehmen von großer Bedeutung. Klassische Marketingansätze müssen ergänzt werden, dabei kommt der Frage nach dem Nutzen für Unternehmen eine zentrale Bedeutung zu. Die klassische betriebswirtschaftliche Sicht fragt z.B. nach dem Return on Investment (ROI) oder nach dem Wert pro Nutzer. Dieser Frage ist nun eine Studie nachgegangen: The value of a facebook-fan: An empirical study (Syncapse, Juni 2010). Eine systematische Beurteilung der Studie hat vor einigen Tagen Hauke Timmermann in einem ausführlichen Blogbeitrag vorgenommen. Ich möchte daher eine andere Perspektive wählen. Mich interessiert zunächst die Fragestellung der Studie. Kann man wirklich den Wert eines Facebook-Fans bewerten? Geht es in sozialen Netzwerken nicht gerade darum, gemeinsam Werte zu generieren? Ist es nicht besser, von komplexen Verbindungen in sozialen Netzwerken auszugehen und auch zeitgemäßere Beurteilungen zu nutzen? Neue Marketingaktivitäten sollten daher nicht nur mit traditionellen Bewertungsmethoden beurteilt werden – es könnte dadurch zu Fehlsteuerungen kommen. Siehe dazu auch Haben soziale Netzwerke einen Wert?, Swarm Intelligence, Open Innovation, Crowdsourcing, Swarm Intelligence etc., oder einfach nur Soziologie?

Ortmann, G. (2009): Management in der Hypermoderne

Das Buch Ortmann, G. (2009): Management in der Hypermoderne hat einen sehr aktuellen Hintergrund. Im Untertitel geht es um Kontingenz und Entscheidung. Was bedeutet das? Zunächst weist der Begriff “Hypermoderne” darauf hin, dass es eine besondere Art von Moderne ist, in der wir uns befinden. Die klassische, einfach Moderne, mit ihren Rationalisierungsunterstellungen und Basisselbstverständlichkeiten hat Managementmodelle hervorgebracht, die in der zweiten Moderne (Reflexive Modernisierung) nicht mehr angemessen erscheinen. In dieser (wie Ortmann es nennt) Hypermodernen kommt es darauf an, mit Kontingenz umzugehen und zu entscheiden. Im Gegensatz (in Ergänzung) zu Beck, der in der Theorie der reflexiven Modernisierung Nebenfolgen thematisiert, benennt Ortmann eher Kontigenz und Pfadabhängigkeit. Manager sollten sich mit dieser Sicht auf Unternehmen vertraut machen. Hier der Klappentext zu dem lesenswerten Buch:

“Management in einer Moderne, die von Überbietungszwängen beherrscht wird: Das ist “post-archimedisches Management”, Management ohne festen Punkt und sicheren Grund, das gleichwohl “die Erde bewegt”; Management im Zeichen radikaler Kontingenz, eskalierender Pfadabhängigkeiten und der Unmöglichkeit, die Kluft der Kontingenz mit perfekten oder auch nur halbwegs sicheren Begründungsbrücken zu überbauen. Falls, wie das vielzitierte Diktum von Foersters behauptet, Entscheidungen genau dann nötig sind, wenn sie unmöglich sind: Wie entscheiden sich dann die Entscheider, seien es Individuen oder Organisationen? Was kommt jenseits der Unentscheidbarkeit? Jenseits bloß subjektiver, scheinheiliger oder willkürlicher Konstruktion guter Gründe und deren Dekonstruktion? Das Buch sondiert Antworten auf den Feldern der Paradoxien des Entscheidens, des Kontingenz- und Komplexitäts-, des Portfolio- und Optionen-Managements. Und nicht zuletzt auf dem Feld der Funktion von Emotionen für rationales Entscheiden. – Kann durch kontingenzbewusstes Management dem Driften der Hypermoderne Einhalt geboten werden?”

Mass Customization in der Automobilindustrie: The CATER story

Schon Anfang 2008 und auch in 2009 habe ich über das Projekt CATER berichtet (Innovatice ICT Tools and Methods for Mass Customization of Vehicles) Es wird also mal wieder Zeit nachzuschauen, wie der aktuelle Stand ist. Das Video von Ende letzten Jahres zeit, wie man sich die Konfiguration eines massenhaft individuell hergestellen Fahrzeugs vorstellen kann (Mass Customization). Dabei ist deutlich die Begrenzung des Lösungsraums (Solution Space) zu erkennen, was ja im Gegensatz zu Open Innovation ein wesentliches Markmal von Mass Customization ist. In der letzten Zeit lag der Schwerpunkt des Projekts auf der Evaluation der gefundenen Lösungen durch Nutzer aus Europa und Asien. Einzelheiten dazu findet man in CATER project Final products Document (4.9MB). Interessant ist auch, wie diese Konfigurationen dann im Montageprozess umgesetzt werden. Die folgende Simulation zeigt diesen Vorgang im Volvo-Werk in Göteborg.

Siehe dazu auch Krise in der Automobilindustrie, 27 Millionen Autos zu viel auf dem Markt, Massenproduktion und das Toyota-Produktionssystem, das OScar-Projekt, das LEAPFROG-Projekt oder auch Freund, R. (2009): Kundenindividuelle Massenproduktion (Mass Customization) (RKW-Faktenblatt 5/2009

Enterprise 2.0 ist schon gelebte Praxis – ob Sie es glauben oder nicht

Wer brauch das schon? Blogs, Wkis, RSS, Facebook usw. sind doch nur Spielereien von Technifreaks. Von wegen. Viele Manager haben in den letzten Jahren das Potenzial dieser Anwendungen massiv unterschätzt. Alleine schon die Bezeichnung “Tools” oder “Werkzeuge” deutete schon darauf hin, dass das Management hier eher ein neues Spielzeug sieht. Dass diese Möglichkeiten – anders als Werkzeuge – zu Interaktivität auffordern und durch ihre Nutzung in sozialen Netzwerken neue Eigenschaften entstehen können, wird erst jetzt so richtig deutlich. Der lesenswerte Artikel Enterprise 2.0 (Wirtschaftswoche vom 12.07.2010) zeigt auf, dass viele Unternehmen diese neuen Möglichkeiten nutzen, ihre organisationalen Konsequenzen bisher allerdings noch nicht so richtig verarbeitet haben.  Die Flexibilisierung der Arbeitswelt mit Ihrer Subjektivierungvon von Arbeit bei gleichzeitiger Vernetzung führt zu komplexen sozialen Systemen, bei denen klassische Managementmodelle versagen – ja sogar kontraproduktiv sind und zu Fehlsteuerungen verleiten. Es ist allerdings durchaus möglich, diese enormen Selbstorganisationseffekte für ein Unternehmen sinnvoll zu nutzen. Das zu erkennen und daraus die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen ist eine Managementaufgabe, an der viele Führungskräfte “zu knabbern” haben. Siehe dazu auch Führung 2.0

Projektmanager (IHK): Positiver Testbericht vom 10.07.2010

Nach dem ersten ausführlichen Testbericht im letzten Jahr Ein Lehrgang, der sich wirklich gelohnt hat (09.07.2009) gibt es nun einen zweiten positiven Testbericht vom 10.07.2010: Warum Projektmanager (IHK)?. Es freut mich sehr, dass der von mir entwickelte Blended-Learning Lehrgang Projektmanager (IHK) bei den Teilnehmern so gut ankommt. Der Lehrgang ist besonders an die Bedürfnisse von kleinen und mittelständischen Unternehmen abgestimmt und ermöglicht es, sich Handlungskompetenz zu dem aktuellen Thema Projektmanagement anzueignen. Sollten Sie auch an dem Lehrgang oder an anderen Angeboten interessiert sein, so finden Sie auf der Seite Termine weitere Informationen.

Nach Crowdsourcing nun Crowdfunding – und was kommt danach?

Es war ja nur eine Frage der Zeit, bis nach Crowdsourcing nun Crowdfunding in aller Munde ist. Es geht dabei um die Finanzierung von Ideen/Projekten durch das soziale Netz. Das Video zu Flattr zeigt das Prinzip auf einfache Weise. Über eine Micropayment-Plattform bietet man seine Idee (sein Projekt) an und hofft, von Interessenten Geld einzunehmen (Siehe dazu auch das Interview zu Crowdfunding mit Cynthia Typiados). Die Entgrenzung klassischer Strukturen der Kapitalbeschaffung (Venture Capital Gesellschaften, Förderprogramme des Staates, Banken, …) nimmt immer weiter Fahrt auf. Es handelt sich bei Crowdfunding um einen Bottom-Up-Ansatz, der in die Landschaft einer neueren gesellschaftlichen Entwicklung passt (Theorie der reflexiven Modernisierung) und Selbstorganisationsformen stärkt (Kompetenzen). Die Entwicklungen können nicht mehr aufgehalten werden. Traditionelle Strukturen sollten sich diese Entwicklungen zu Nutze machen und sie nicht (wie allgemein üblich) verzögern. Ich glaube, dass sich die neuen Finazierungsmöglichkeiten von Ideen/Vorhaben/Projekten selbst einen  Markt schaffen werden. Wie groß der sein wird? Wir werden sehen.

Robert Freund Newsletter 2010-06 an alle Abonnenten versandt

Heute haben wir den Robert Freund Newsletter 2010-06 an alle Abonnenten versandt. Alle bisher erschienenen Newsletter finden Sie auf dieser Seite als PDF-Dateien.  Sollten Sie an unserem monatlich erscheinenenden (kostenlosen) Newsletter interessiert sein, so senden Sie uns bitte eine E-Mail. Wir nehmen Sie gerne in unseren Verteiler auf. Denn Sie wissen doch: 

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