Ein typisches Beispiel für einen Claim im Projekt

Zunächst einmal soll geklärt werden, was unter einem Claim in Projekten zu verstehen ist. Oechtering hat sich in seinem Artikel aus dem Jahr 2015 einige Definitionen aus den Normen und Standards angesehen und ist zu dem Schluss gekommen, dass es keine allgemeingültige Definition gibt. Er hat daher folgenden Vorschlag für eine Art Arbeitsdefinition gemacht:

“Ein Claim ist eine von einer Vertragspartei geltend gemachte und bewertete Forderung,
die sich auf eine wahrgenommene Differenz zwischen anwendbarem Recht und Leistungserfüllung bezieht” (Oechtering, R. P. (2015) in projektmanagementaktuell 2/2015).

Claims sind also eine Art “Anspruch”, der allerdings auch strittig sein kann. In dem folgenden Beispiel wird gut dargestellt, wie es zu Claims kommen kann, und dass es ein Ziel der Zusammenarbeit sein sollte, geeignete Vereinbarungen in Projekten zu treffen.

“Ein typisches Beispiel für einen Claim: Der bestellende Vertragspartner hat eine vereinbarte Mitwirkungsleistung in Form einer Baustellenräumung nicht erbracht. Der Auftragnehmer zeigt die Problematik beim Auftraggeber an und räumt die Baustelle, um mit seinen Arbeiten beginnen zu können, und stellt daraufhin einen Claim auf Mehrleistung in Höhe der Räumungskosten. Wie in diesem Beispiel ersichtlich, entstehen Claims u. a. wegen Zeitdrucks. Der Lieferant, der mit seinem Trupp die Arbeiten auf der Baustelle beginnen möchte, wartet nicht, bis der Auftraggeber die Verantwortlichkeiten geklärt und die Räumung herbeigeführt hat, da die Kosten der Wartezeit für den Lieferanten voraussichtlich über den Räumungskosten liegen. Der Auftraggeber wird die Vertragslage und die Höhe der Kompensationsforderung prüfen, die Forderung akzeptieren oder seine Sicht der Dinge dem Lieferanten in einer Stellungnahme zur Kenntnis bringen. Bei unvereinbaren Standpunkten kommt es dann zu periodischen Verhandlungen der offenen
Claims mit dem Ziel, eine Vereinbarung zu finden” (Oechtering, R. P. (2015) in projektmanagementaktuell 2/2015).

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Öffentliche Verwaltungen: Die S-O-S-Methode© für Großprojekte

Abgrenzung zwischen Projektmanagement und Großprojektmanagement (Quelle: Bundesverwaltungsamt)

Das Bundesverwaltungsamt als zentraler Dienstleister des Bundes hat eine eigene Methodik für das Projektmanagement bei Großprojekten entwickelt: 2012 wurde die „S-O-S-Methode© für Großprojekte“ vorgestellt. Das Umfeld der adressierten Großprojekte ist das von Öffentlichen Verwaltungen.

Wie der Abbildung zu entnehmen ist, fokussiert sich die Die S-O-S-Methode© auf Großprojekte, die im Vergleich zu keinen und mittleren Projekten eine andere Vorgehensweise, bzw. andere Schwerpunkte beim Projektmanagement, benötigen.

Die Methode gruppiert 13 Erfolgsfaktoren in drei Kategorien und ordnet diesen Kategorien jeweils die in der folgenden Tabelle dargestellten methodischen Lösungsdisziplinen zu.

ErfolgskategorienErfolgsfaktorenMethodische Lösungsdisziplin
S –
Strategische Ausrichtung
– Klare Projektziele
– Nutzen und Wirtschaftlichkeit sind wohldefiniert
– Alignment der maßgeblichen Stakeholder
– Minimaler, stabiler Projektumfang
– Robuste Vertragsgrundlage
– Festlegung/
Überprüfung
Projektrahmen-
bedingungen
– Vergabe- und Vertrags-
management
O –
Organisatorisches Umfeld und Projektmitarbeiter
– Unterstützung durch Organisationsleitung
– Erfahrener Projektleiter
– Erfahrenes und motiviertes Projektteam
– Ausgewogener Mix aus internen und externen Mitarbeitern
– Einbeziehung der Nutzer
– Festlegung/ Überprüfung Projektorganisation
– Personal-
management
– Kommunikations-
management
– Veränderungs-
management
S –
System – und Methoden-unterstützung
– Verlässliche Schätzungen und Pläne, Mindesttransparenz zum Projektstatus
– Angemessene Methoden, Verfahren und Werkzeuge
– Standardisierte, bewährte Technologien
– Projektplanung
– Anforderungs- und Änderungs-
management
– Qualitäts-
management
– Risiko-
management
S-O-S-Methode© für Großprojekte: Erfolgskategorien, Erfolgsfaktoren und methodische Lösungsdisziplinen (Schmid/Hanisch (2015) in projektmanagementaktuell 2/2015)

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“Agiles Projektmanagement” oder besser “Projektmanagement für agile Vorgehensmodelle”?

Projekte gibt es schon seit tausenden von Jahren, doch auch heute noch stellt sich die Frage, wie man Projekte erfolgreich zum Ziel führt. Dieser Umgang mit Projekten wurde in der Industriegesellschaft eher als planbasierter Ansatz interpretiert, und wird seit einiger Zeit eher iterativer, agiler gesehen, da es immer mehr komplexe Projekte gibt, die sich beispielsweise durch unklare Anforderungen und unklare Methoden/Techniken auszeichnen (Stacey-Matrix).

Die Vorgehensweise, um solche komplexe Projekte zu bearbeiten ist, das von Deming postulierte Plan-Do-Check-Act – oder auch das Build-Measure-Learn des Lean-Ansatzes – in kleinen Schritten durchzuführen, und die Feedback-Schleifen als Lernmöglichkeiten in den nächsten Schritt mit aufzunehmen. Scrum mit seinem Scrum-Guide, oder auch KANBAN bieten hier Möglichkeiten der Orientierung, wobei Scrum hier präskriptiver (vorschreibender) als KANBAN ist.

Das alles bringt uns zu dem Begriff “Agiles Projektmanagement”, der den Unterschied zum traditionellen, eher plangetriebenen Projektmanagement darstellen soll. Dieser Begriff ist so oft verwendet worden, dass es kaum mehr Personen gibt, die den Begriff hinterfragen. Ich habe dazu allerdings einen Beitrag gefunden, in dem die Autorin genau das gemacht hat.

“Wesentlich für das Verständnis der nachfolgenden Kapitel ist die Trennung der Prozesse des Projektmanagements von den Prozessen zur Erstellung der Ergebnisse. In diesem Sinn ist der Begriff des „Agilen Projektmanagements“ missverständlich, da er so interpretiert werden kann, dass sich die Prozesse und Methoden des Projektmanagements im Fall der Anwendung eines agilen Vorgehensmodells grundsätzlich von jenen Prozessen und Methoden des Projektmanagements unterscheiden, die für andere Vorgehensmodelle eingesetzt werden, z. B. Wasserfallmodell oder V-Modell. Um dieses Missverständnis zu vermeiden, wird in diesem Dokument daher der Begriff des „Agilen Projektmanagements“ vermieden und stattdessen „Projektmanagement für agile Vorgehensmodelle“ verwendet” (Schaden, B. (2015), in projektmanagementaktuell 2/2015).

Es wird hier deutlich, dass der Begriff “Projektmanagement für agile Vorgehensmodelle” treffender wäre. “Agiles Projektmanagement” wird sich wohl dennoch weiter etablieren, da dieser Begriff etwas “griffiger” für die Vermarktung ist.

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Unternehmen und Start-ups unterscheiden sich in vielen Kategorien

Etablierte Unternehmen haben sich auf dem Markt über einen längeren Zeitraum durchgesetzt und vertrauen daher oft – auch für ihre zukünftige Entwicklung – den eingeführten Strukturen und Prozessen. Den Erfolg aus der Vergangenheit in die Zukunft zu projizieren kann allerdings gerade in turbulenten Zeiten der falsche Weg sein.

Start-ups sehen ihre Erfolge in der Gegenwart und insbesondere in der Zukunft, gerade darin, keinen “Ballast auf der Vergangenheit mitschleppen zu müssen”. Start-ups sehen in turbulenten Zeiten eher mögliche Chancen ,und weniger die Risiken. Die folgende Übersicht zeigt für verschiedene Kategorien die jeweiligen Unterschiede auf.

KategorienUnternehmenStart-ups
ProzessmodellLinearIterativ
InnovationsformInkrementellRadikal
SicherheitHohe Durchführungs-sicherheitGeringe Durchführungs-sicherheit
ErfahrungViel ErfahrungWenig Erfahrung
Ressourcen (-aufwand)Hohe Verfügbarkeit /
Hoher Aufwand
Geringe Verfügbarkeit / Geringer Aufwand
Nutzenversprechen (Geschäftsmodell)UmsetzungSuche / Validierung
ErfolgsquoteHohe Abschlussquote20% Erfolgs-
wahrscheinlichkeit
DurchführungInnerhalb der OrganisationDirekte Einbeziehung von externen Kunden
Änderungen (Pivot)Eher negative AssoziationenPositive Assoziationen
Gegenüberstellung der Unterschiede zwischen etablierten Unternehmen und Start-ups
(Richter et al (2025), in projektmanagementaktuell 2/2015)

Diese Gegenüberstellung kann allerdings auch etwas anders gesehen werden: Wenn es möglich ist, die jeweiligen Stärken von Unternehmen und Start-ups zu kombinieren, könnten neue, hybride Geschäftsmodelle entwickelt werden, die zukunftsfähig sind.

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Machen Sie einen KI-Fachckeck (KI-Readiness)

Auszug auf den Fachcheck ( Mittelstand-Digital Zentrum Chemnitz)

Das Mittelstand-Digital Zentrum Chemnitz hat eine übersichtliche Möglichkeit entwickelt, in einem Fachcheck die KI-Readiness einer Organisation zu bestimmen, zu visualisieren.

“Der Fachcheck KI-Readiness hilft Unternehmen dabei, ihren KI-Reifegrad zu ermitteln. Mit dem Wissen über den eigenen Status qou können Unternehmen weitere Maßnahmen ergreifen, um die Potenziale von künstlicher Intelligenz für sich zu nutzen” (ebd.).

In dem Selbstcheck werden Fragen zu den Bereichen Strategie und Planung, Daten und Technologie und Ethik, Compliance, Sicherheit gestellt, und jeweils der Reifegrad von 0 (Beobachter) bis 4 (Experte) beurteilt (siehe Abbildung oben). Die folgende Abbildung zeigt dazu beispielhaft eine Auswertung.

Beispielauswertung (fiktive Angaben)

Es ist insgesamt eine einfache, kostenfreie und auf KMU (Kleine und mittlere Unternehmen) abgestimmte erste “Analyse”.

An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass es gut wäre, auch einen Check zu Menschlicher Intelligenz in Unternehmen zu haben…

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Gibt es eine “immanente Agilität” bei KMU (Kleinen und mittleren Unternehmen)?

Wenn es um Agilität in Organisationen geht macht es oft einen Unterschied, ob es sich bei der Organisation um ein Großunternehmen, oder um ein KMU (Kleines und mittleres Unternehmen) handelt. KMU verwechseln einerseits oft ihre durchaus vorhandene Flexibilität mit Agilität, und andererseits gibt es eine Art “immanenter Agilität”, die noch eine gewisse Struktur benötigt. In einem Interview von Oliver Steeger hat Ingrid Armbruster den Begriff der immanenten Agilität” bei KMU so erklärt:

“Agile Elemente sind den KMUs deshalb völlig selbstverständlich. Ich nenne dies die immanente Agilität in KMUs. Die Schwierigkeit ist: Vielen KMUS fehlt Wissen über Agilität, also Kenntnisse dazu, wie agile Unternehmen funktionieren. Deshalb wird die immanente Agilität in der Regel wenig gemanagt. Sie wird nicht einmal erkannt. (…) Das heißt aus meiner Sicht: KMUs stehen eher vor der Herausforderung, ihre immanent agilen Abläufe zu formalisieren. Sie müssen bewusst einen Rahmen schaffen, bevor dort im eigentlichen Sinne agil gearbeitet werden kann. Beim agilen Arbeiten geht es ja nicht darum, dass jeder macht, was er will. Man muss zum Wohle der Kunden und des Unternehmens das Richtige tun. Dafür braucht man eine Vision sowie ein Set von Methoden und Vorgehensweisen, um dieses angestrebte Ziel in die Realität umsetzen zu können. Anders gesagt, agiles Arbeiten braucht eine Richtung und das passende Handwerkszeug” (Armbruster (2015), in projektmanagementaktuell 2/2015).

Die bekanntesten Methoden und Vorgehensweisen (Vorgehensmodelle) für ein Agiles Projektmanagement sind beispielsweise SCRUM (aktuell nach Scrum Guide 2020) und KANBAN. Dabei gibt es mit dem SCRUM Guide ein Framework, an dem sich KMU bei der Projektarbeit orientieren können. KANBAN ist demgegenüber weniger präskriptiv (vorschreibend), was einerseits mehr Möglichkeiten bietet, andererseits allerdings auch im Vergleich zum SCRUM-Guide weniger vordefinierte Strukturen aufzeigt.

Darüber hinaus können auch hybride Vorgehensmodelle helfen, die angemessenen Strukturen für agiles/hybrides Arbeiten zu schaffen. Siehe dazu auch DAS Projektmanagement-Kontinuum in der Übersicht und PMI (2024) Global Survey: Hybrides Projektmanagement wird immer wichtiger.

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Integriertes Risiko- und Wissensmanagement am Beispiel des “Integrated Risk and Knowledge Management Program“ (IRKM-P) der NASA

Das Umfeld von Gesellschaften, Organisationen und einzelnen Personen ändert sich permanent und sehr dynamisch. In allen Bereichen kommen daher Risiken und Chancen auf, mit denen sich Personen, Organisationen und Gesellschaften befassen müssen. Dabei ist zu beachten, ob Risiken in einem komplizierten Umfeld (1. Ordnung) oder in einem komplexen Umfeld (2. Ordnung) auftreten.

Manche Risiken entstehen in beiden Bereichen dadurch, dass bestimmtes Wissen nicht zur Verfügung steht. Die Frage ist dann: Wie gehe ich z.B. als Organisation mit Nicht-Wissen um? Risikomanagement kann insofern auch als das Management von Nicht-Wissen interpretiert werden. Thomas Baumann hat in einem Interview mit Oliver Steeger auf folgendes hingewiesen:

“Wir brauchen eine kluge Verbindung zu den Methoden und Erfahrungen des linearen Projektmanagements. Im Risikomanagement hat etwa die NASA mit dem „Integrated Risk and Knowledge Management Program“ (IRKM-P) eine Verbindung aufgezeigt vom Risikomanagement 1. Ordnung auf die Umgebung des Risikomanagements 2. Ordnung” (Baumann, T. (2014): „Unknown Unknowns“ bilden die Stolpersteine bei komplexen Projekten. Weshalb herkömmliche PM-Werkzeuge häufig bei komplexen Projekten versagen, in projektmanagementaktuell 5/2014).

Wie das aussehen kann, hat die NASA 2009 in dem Artikel Integrated Risk and Knowledge Management Program — IRKM-P (PDF) veröffentlicht. Siehe dazu auch Notwendigkeit des Managements spezifischer „Wissensrisiken“ und Warum Nichtwissen manchmal eine gute Entscheidung sein kann.

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Projektkaufmann und kaufmännisches Projektmanagement: Was sind die Unterschiede?

Image by Alexander Stein from Pixabay

Historisch gesehen, kommen Projekte eher aus der Welt der technischen Problemlösungen. Neben der Technik gibt es allerdings bei Projekten auch den wichtigen kaufmännischen Bereich, der manchmal wegen der dominanten technischen Lösung ein Schattendasein führt – was in Projekten schon einmal zu verheerenden wirtschaftlichen Konsequenzen führen kann. Ein Grund ist, dass es bei der kaufmännischen Seite oftmals nur um die kaufmännische Verwaltung im Sinne einer Kostenplanung und Kostenverfolgung geht.

Es ist daher zwangsläufig, dass sich in den letzten Jahren ein kaufmännisches Projektmanagement und das Berufsbild eines Projektkaufmanns entwickelt haben. In einem Interview mit Oliver Steeger hat Prof. Dr. Hasso Reschke die jeweiligen Unterschiede erläutert.

“Wir sollten unterscheiden zwischen Projektkaufmann und kaufmännischem Projektmanagement. Der Projektkaufmann, den Sie eben genannt haben, ist eher administrativ tätig – etwa bei der Budgetüberwachung, der Abrechnungskontrolle und der Rechnungsprüfung. Der kaufmännische Projektleiter dagegen hat andere Aufgaben. Beispielsweise prüft und korrigiert er Verträge. Er optimiert das Projekt wirtschaftlich und managt Risiken vor allem nicht technischer Natur. Zu seinen Aufgaben zählt auch, Claims aufzubauen, zu verfolgen und zu verhandeln. Er bewertet Änderungen, löst besondere kaufmännische Probleme oder berät und unterstützt aus ökonomischer Sicht bei der Projekttechnik. Er kann gut auf der Klaviatur von Vertragsmanagement und Risikomanagement spielen. Bei Kundenprojekten weiß er, wie man Zahlungen sicherstellt. Zudem hinterfragen versierte kaufmännische Projektleiter technische Lösungen, bewerten Angebote und Leistungen von Lieferanten – und haben zudem einen „siebten Sinn“ für mögliche nicht technische Projektprobleme. Sie haben einen ausgeprägten Instinkt für solche Schwierigkeiten, und sie halten mit ihren Vorahnungen auch nicht hinter dem Berg” (Reschke, H. (2014), in projektmanagementaktuell 5/2014).

Siehe dazu auch den Blogbeitrag Was macht ein Commercial Project Manager?

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Einige Gedanken zu Geschäftsmodell-Innovationen (Business Model Innovation)

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Das Umfeld von Organisationen und ganzen Gesellschaften ändert sich auf vielen verschiedenen Ebenen (Technik, Klima, Sozial…), sodass immer mehr neue, komplexe Problemstellungen gelöst werden sollten, ja müssen. Das führt zwangsläufig dazu, dass sich neue Geschäftsmöglichkeiten ergeben und alte Geschäftsmodelle sich weiterentwickeln müssen, oder eben auslaufen.

Geschäftsmodelle innovativer zu gestalten kann einerseits evolutionär in kleinen Schritten geschehen, oder auch radikal, was zu disruptiven Veränderungen ganzer Branchen führen kann. Das Gebiet der Geschäftsmodell-Innovation (Business Model Innovation) wird oft von den Beratungsunternehmen vereinnahmt und an zahlungskräftige Unternehmen verkauft. Dabei ist aus wissenschaftlicher Sicht gar nicht so klar, was Business Model Innovation überhaupt ist, bzw. sein soll. In dem gerade veröffentlichten Werk von Annabeth Aargard ist dazu folgendes zu finden:

“Accordingly, the process of business model innovation can be defined as a process that deliberately changes the core elements of a business and its business logic (Frankenberger et al., 2013; Snihur & Zott, 2020). (…)

In addition, Wirtz et al. (2016, p. 37) highlight a prevailing lack of consensus within the academic community, noting that “there is still no complete clarity in the literature, in particular about the purpose or the right of the business model approach to exist, or even the contrast to established concepts.”

Quelle: Aargard, A. (2024): Introducing Business Model Innovation and the Game Changers of Tomorrow, in Aargard, A. (2024): Business Model Innovation. Game Changers and Contemporary Issues | Open Access.

Da es diese wissenschaftliche Klarheit nicht wirklich gibt, bzw. trotz intensiver wissenschaftlicher Recherchen einfach nicht zu finden ist, sollten wir bei den ganzen Versprechen von Beratungsunternehmen zu modernen Geschäftsmodell-Innovationen (Business Model Innovation) vorsichtig sein, da sich Beratungsunternehmen gerne auf eine Interpretation von Business Model Innovation beziehen, die ihnen selbst gute Geschäftsmöglichkeiten garantieren.

Wie ich darauf komme?

Nehmen wir das Beispiel Open Innovation, das meistens in Bezug auf Chesbrough gehandhabt wird, der sich im Verständnis von Open Innovation auf das Öffnen der früher eher geschlossenen Innovationsprozesse (Closed Innovation) von Unternehmen bezieht. Darüber hinaus gibt es allerdings auch den Ansatz von Eric von Hippel, der Open Innovation so interpretiert, dass sie Bottom-Up und somit eher von jedem Einzelnen kommt, bzw. kommen kann. Eric von Hippel nennt diese Perspektive dann Democratizing Innovation. Siehe zur besseren Einordnung diesen Beitrag.

Es ist aus der Sicht von Beratungsunternehmen verständlich, dass sie sich auf den Ansatz von Chesbrough beziehen, da Unternehmen gute Beraterverträge garantieren. Der Ansatz von Eric von Hippel verspricht daher für die Beraterbranche weniger Geschäft.

Dennoch vermute ich, dass in der Entfesselung der Innovationskraft jedes einzelnen Menschen ein wirklich enormes Potenzial steckt, um die anstehenden komplexen, auch globalen Probleme im Sinne einer besseren Welt für alle – nicht nur für einige wenige Konzerne – führen kann.

Projektmanager/in (IHK) im November-Dezember in Düsseldorf als Inhouse-Lehrgang vereinbart

Der von uns entwickelte Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in (IHK) wir als offener Lehrgang branchenunabhängig bei verschiedenen IHK in Deutschland durchgeführt. Wenn Organisationen mehrere Teilnehmer haben, kann der Lehrgang auch Inhouse durchgeführt werden. Die Teilnehmerzahl liegt auch hier bei max. 12.

Der Vorteil für Organisationen besteht darin, dass die Lehrgangsinhalte nicht auf eine “fiktive Fallstudie”, sondern auf konkrete Vorhaben/Projekte aus der Organisation umgesetzt werden. Die neuen Projektmanagement-Kompetenzen werden somit direkt in der eigenen berufliche Praxis angewendet – natürlich alles im Rahmen eines Zertifikatslehrgangs. Der Grad zwischen einer Weiterbildung und einer organisationsspezifischen Beratungsleistung ist hier besonders zu beachten.

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