Not for Profit – Projekte sind anders

Wir sind es gewohnt, Ansätze und Vorgehensweisen aus der Wirtschaft auch auf den sozialen Bereich zu übertragen. Beispielsweise sei hier das Qualitätsmanagement genannt, das auch soziale Organisationen dazu zwingt, ihr Qualitäts-Managementsystem zertifizieren zu lassen. Das Motto ist eindeutig und klar. Die Ansätze aus der Wirtschaft sind gut und richtig, und sollten auch in sozialen Organisationen angewendet werden.

Das soll natürlich auch im Projektmanagement mit seinen Definitionen und Vorgehensmodellen so sein. Dabei wird oft verkannt, dass die Management-Sprache oftmals nicht zu dem Sprachgebrauch in sozialen Organisationen mit ihren Not for Profit – Projekten passt.

“Wir müssen auch die Sprache und Begrifflichkeit des Projektmanagements für den gemeinnützigen Bereich verändern. Die Managersprache klingt völlig anders in den Ohren dieser Menschen. Die dort tätigen Menschen sind sprachlich sehr sensibel. Sie hören sehr genau hin und stoßen sich daran, wenn etwa Menschen als Ressourcen bezeichnet werden” (Dr. Thorsten Möller in einem Interview in projektmanagementaktuell 2/2012).

Auch wird versucht, betriebswirtschaftliche Kennzahlen aus dem Controlling von Wirtschaftsunternehmen auf Not for Profit – Projekte zu übertragen. Auch dieser Ansatz ist nicht passend.

“Ich würde nicht von Controlling sprechen, sondern von Wirksamkeitsmessung. Was diese Dreiecksbeziehung betrifft: Die Interessen in diesem Dreieck laufen mitunter auseinander. Viele Förderer verfolgen mit ihrer Zuwendung durchaus eigene Ziele. Und auch die Empfänger, die Nutznießer, haben bestimmte Erwartungen an die Hilfe. Und der Projektmanager wiederum hat selbst Interessen” Prof. Steffen Koolmann in einem Interview in projektmanagementaktuell 2/2012).

Diese beiden Aspekte zeigen schon auf, dass Projektmanagement für Not for Profit – Projekte etwas angepasst werden sollte, wenn nicht nur betriebswirtschaftliche Ergebnisse im Mittelpunkt stehen. Andererseits kann das betriebswirtschaftlich ausgerichtete Projektmanagement durchaus auch von Not for Profit – Projekten lernen, gerade was den Umgang mit Menschen angeht.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK), Projektmanager/in Sozialwirtschaft (IHK) und Projektmanager AGIL (IHK). Informationen dazu, und zu aktuellen Terminen, finden Sie auf unserer Lernplattform.

Scrum.org (2024): The Evidence-Based Management Guide

Scrum.org hat ja u.a. den bekannten Scrum Guide und den Nexus Guide veröffentlicht. Darüber hinaus gibt es nun einen weiteren Guide zum Evidence-Based Management: Scrum.org (2024): The Evidence-Based Management Guide (PDF). Aktuell ist dieser Guide noch nicht in deutscher Sprache verfügbar – wird es allerdings wohl bald sein.

Evidence-Based Management soll helfen, Ziele in einem komplexen, unsicheren Umfeld anzugehen und zu erreichen. Dabei werden auch noch einmal die Begriffe “Output” und “Outcome” thematisiert.

“Evidence-Based Management (EBM) is a framework that helps people, teams, and organizations make better-informed decisions to help them achieve their goals by using intentional experimentation and feedback” (ebd.).

Es wird in dem Guide ein Rahmen (Framework) aufgezeigt, an dem sich Organisationen orientieren können. Obwohl das Evidence-Based Management keine spezifischen Key Value Measures (KVMs) vorgibt, so gibt es im Anhang doch ausreichend viele Vorschläge für KVMs, die in Organisationen Sinn machen.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager AGIL (IHK). Informationen dazu, und zu aktuellen Terminen, finden Sie auf unserer Lernplattform.

Was hat Goethe mit KANBAN zu tun?

Es ist manchmal erstaunlich, was man so in historischen Texten findet. Diesmal ist es ein Satz von Johann Wolfgang von Goethe, der immer noch, bzw. gerade in der jetzigen Zeit, seine Relevanz hat.

Was immer du tun kannst, oder wovon du träumst – fange es an. In der Kühnheit liegt Genie, Macht und Magie. Beginne es jetzt sofort“, schrieb J. W. von Goethe. Dieser Satz entstand schon vor 200 Jahren. Heute hat sich das Umfeld gravierend verändert. Hat damit auch dieser Spruch seine Gültigkeit verloren? Wohl kaum! (Raschke, R. (2001)).

Den Hinweis auf die “Kühnheit des Anfangens” finden wir auch bei KANBAN. Auch KANBAN weist darauf hin, einfach einmal anzufangen – am besten mit einem Board, einem KANBAN Board. Die wenigen Regeln von KANBAN wie z.B. ein priorisiertes Backlog, die Begrenzung von parallel durchzuführender Arbeit (WIP: Work in Progress), das PULL-Prinzip etc. ermöglichen es, komplexe Arbeitsprozesse am Board zu besprechen. Das Board ist das Kommunikationsinstrument, für Verbesserungen im Ablauf, um Werte zu schaffen.

Als Teil des Lean-Gedankens (Lean Production, Lean Management, Lean Thinking) ist KANBAN in der Zwischenzeit aus der ursprünglich produktionsorientierten Anwendung (Toyota Produktions-System) zu einer Möglichkeit geworden, wissensbasierte, komplexe Arbeit zu organisieren. Anderson hat das in seinem Buch in 2010 umfassend dargestellt.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager AGIL (IHK). Informationen dazu, und zu aktuellen Terminen, finden Sie auf unserer Lernplattform.

Projektmanager/in Agil (IHK): Heute abschließender Zertifikatsworkshop in Düsseldorf

Der von uns entwickelte Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in Agil (IHK) endet heute bei der IHK Düsseldorf mit dem abschließenden Zertifikatsworkshop. Die Teilnehmer schreiben zunächst einen Test, geben ihre Projektarbeit zu einer Fallstudie ab, und stellen diese in einzelnen Präsentationen vor.

Informationen zu unseren Lehrgängen, Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten, finden Sie auf unserer Lernplattform.

Kann chronische Flexibilität die Identität einer Organisation zerstören?

In der heutigen neuen Arbeitswelt wird Flexibilität erwartet. Der Grund liegt scheinbar auf der Hand, denn das Umfeld verändert sich so turbulent, dass ein eher statisches Verhalten von Personen, Organisationen und Gesellschaften kontra-produktiv erscheint. Dabei stellt sich allerdings auch die Frage, ob es dabei zu einer Art Überflexibilisierung kommen kann.

Andererseits ist die Voraussetzung von der gewünschten Flexibilität im Rahmen der neuen Arbeitswelt, eine entsprechende (Unternehmens-)Kultur mit dem entsprechenden Mindset und der daraus entstandenen/entstehenden Identität. Dabei stellt sich die Frage, ob die permanente und immer schneller werdende Flexibilisierung eine relativ stabile Kultur – und damit Identität – zulässt.

Karl, E. Weick, der renommierte Professor für Organisationsverhalten an der University of Michigan, drückt die Gefahren der Überflexibilisierung wie folgt aus

“Das Problem mit der totalen Flexibilität ist, dass sich die Organisation kein Gefühl der Einheit und Kontinuität im Zeitverlauf bewahren kann. Jede soziale Einheit ist teilweise durch ihre Geschichte definiert, durch das, was sie getan und zu wiederholten Malen entschieden hat. Chronische Flexibilität zerstört die Identität“ (Weick, K. E. (1998:307): Der Prozess des Organisierens. Frankfurt).

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager AGIL (IHK). Informationen dazu, und zu aktuellen Terminen, finden Sie auf unserer Lernplattform.

Projektmanager/in (IHK) ab dem 28.05.2024 in Düsseldorf

Der von uns entwickelte Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in (IHK) wird Ende Mai wieder bei der IHK Düsseldorf (IHK forum) angeboten.

Projektmanager/in (IHK) – Blended Learning Lehrgang (FlyerIHK-Website) 28.05.-02.07.2024, IHK Düsseldorf, Ansprechpartnerin: Frau Wanke, Telefon: 0211/17243-35, E-Mail: petra.wanke@duesseldorf.ihk.de  

Informationen zu unseren Lehrgängen, Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten, finden Sie auf unserer Lernplattform.

Quality Gates als “rigide Entscheidungspunkte” im Projektablauf

Ablaufprinzip von Quality Gates (Disterer, G.; Rose, M. (2009). In: projektmanagementaktuell 1/2009)

In dem Blogbeitrag Was ist der Unterschied zwischen einem Meilenstein und einem Quality Gate? wird u.a. darauf hingewiesen, dass bei einem Quality Gate zusätzlich eine Liste von Key Performance Indicators (KPIs) erfüllt sein müssen.

Die Abbildung stellt diese Situation anschaulich dar. In einem laufenden (Entwicklungs-) Projekt gibt es an verschiedenen Stellen Gates zu denen die Qualitäts-Kriterien vorliegen sollen. Ist das nicht der Fall, wird hier abgebrochen (rote Ampel). Wird ein GO unter Vorbehalt erteilt (gelbe Ampel) kann noch nachgearbeitet, bzw. korrigiert werden. Ist alles OK, wird das GO gegeben (grüne Ampel) und das Projekt kann weitergeführt werden.

“Quality Gates sind damit „rigide Entscheidungspunkte“, zu denen alle Beteiligten einer Fortsetzung der Entwicklung ausdrücklich zustimmen bzw. widersprechen müssen. Dieser Druck zur positiven Stellungnahme oder ausdrücklichen Ablehnung soll Fehler und Unklarheiten frühzeitig und sicher aufdecken. Spätere Reklamationen mit Hinweisen wie „… hättet ihr uns doch früher gefragt …“ oder „ … wir wussten ja nicht, was ihr vorhabt …“ sollen ausgeschlossen werden. Quality Gates dienen somit als Synchronisationspunkte für nebenläufige, nicht unabhängige Prozesse” (Disterer, G.; Rose, M. (2009). In: projektmanagementaktuell 1/2009).

In den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK) gehen wir auf solche Zusammenhänge ein. Informationen zu den Lehrgängen und zu aktuellen Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Projektmanagement-Office: Neue Aufgaben durch Künstliche Intelligenz

Das Umfeld von Organisationen ist sehr turbulent und kann mit VUCA oder BANI beschrieben werden. Um sich diesen Veränderungen anzupassen, führen Organisationen Projekte durch – Projekte sind Träger des Wandels. Siehe dazu auch GPM-Studie (2023): Projektifizierung 2.0. Zweite Makroökonomische Vermessung der Projekttätigkeit in Deutschland.

Die Vielzahl von Projekten wird in Einzelprojekte, Programme und Portfolios strukturiert. Als Dienstleister für Projektmanagement hat sich das Projektmanagement-Office (PMO) in vielen Organisationen als Kompetenzzentrum etabliert. Dabei kann das PMO unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Mit der immer stärkeren Nutzung von Künstlicher Intelligenz im Projektmanagement kommt dem Projektmanagement-Office (PMO) eine Vielzahl an neuen Aufgaben zu.

Zu den neuen Aufgaben des Projektmanagement Offices gehören unter anderem
– Die Beobachtung der technologischen Entwicklung von KI-Systemen im Allgemeinen.
– Die kontinuierliche Evaluierung des sinnvollen Einsatzes von KI im Projektmanagement.
– Das Testen und Beschaffen entsprechender Systeme.
– Die Anpassung oder das Training von KI-Komponenten auf Basis vorhandener Prozesse, Daten vergangener Projekte und Lessons Learned.
– Die Integration von KI-Komponenten an relevanten Stellen im Projektmanagement, wo sie Mehrwert bieten.
– Die Schulung der Stakeholder, angefangen von Projektteammitgliedern bis hin zur Führungsebene.
– Die Initiierung von Changeprozessen, die durch die Einführung von KI in Projektmanagementaufgaben und -Prozesse erforderlich werden.
– Die kritische Überwachung der Arbeitsweise von KI-Systemen hinsichtlich Risiken, Voreingenommenheit (Bias) und potenzieller blinder Flecken.
– Die Reflexion über die Auswirkungen solcher Systeme auf die Aufgabenbereiche des PMO.

Quelle: Ordner, G. (2024) in Anlehnung an Ordner/Stuhr (2024). In: Bernert et al. (2024): KI in der Projektwirtschaft.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager AGIL (IHK). Informationen dazu, und zu aktuellen Terminen, finden Sie auf unserer Lernplattform.

Projektmanager/in Agil startet am 27.05.2024 in Köln

Der von uns entwickelte Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in agil (IHK) startet am 27.05.2024 bei der IHK Köln. Der Lehrgang wird von Thomas Maikath durchgeführt. In den wöchentlichen Modulen werden die jeweiligen Themen von Projektteams auf eine Fallstudie übertragen, die sich die Teilnehmer aus drei vorgegebenen Fallstudien aussuchen können.

Der Transfer und die gemeinsame Arbeit in einem Projektteam lässt die Teilnehmer konkret erfahren, was agile Arbeitsweisen in Projekten bedeuten. Neben KANBAN und Scrum gehen wir auch auf das Hybride Projektmanagement ein, dass in der aktuellen PMI-Studie (2024) deutlich in der Anwendung zugenommen hat.

Projektmanager/in Agil (IHK) – Blended Learning Lehrgang (FlyerIHK-Website) 27.05.-01.07.2024, IHK Köln, Ansprechpartner: Herr Schmitz, Telefon: 0221/1640-6700, E-Mail: rene.schmitz@koeln.ihk.de 

Informationen zu unseren Lehrgängen, Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten, finden Sie auf unserer Lernplattform.

Projektaufbauorganisation und informelles Kommunikationsnetzwerk

Vergleich von formaler Aufbaustruktur und informellem Kommunikationsnetzwerk (Berendt/Ellmann 2008)

Die Beziehung zwischen einem Projekt und seinem Umfeld kann durchaus als komplex beschrieben werden (Siehe dazu diesen Blogbeitrag). Betrachten wir hierbei alleine die Aufbauorganisation und vergleichen diese mit dem informellen Kommunikationsnetzwerk, so ist schon ein deutlicher Unterschied zu erkennen (Abbildung). Die Farben in dem informellen Kommunikationsnetzwerk entsprechen den Farben, die bei der Aufbauorganisation für die verschiedenen Bereiche gewählt wurden.

” In unserem Beispiel existieren drei funktionsbedingte Untergruppen, die untereinander nur wenige Informationen austauschen. Zudem sind Marketing und F&E intern nur gering vernetzt, während die Untergruppe Produktion über vergleichsweise viele wechselseitige Kommunikationsbeziehungen verfügt. Dies kann damit zusammenhängen, dass dieser Personenkreis eine effektive Kommunikationskultur entwickelt hat, von der die übrigen Gruppen profitieren könnten. Auf der anderen Seite könnten diese ausgeprägten Strukturen jedoch auch eine weitere Integration bzw. Optimierung erschweren” (Berendt/Ellmann 2008)

Interessant dabei ist, dass die Autoren schon damals darauf hingewiesen haben, dass auch bei komplexen Projekten, bei denen die Selbstorganisation im Mittelpunkt steht, eine “zielgerichtete Kommunikation und Zusammenarbeit” (ebd.) wichtig ist. Es macht also durchaus Sinn, sich solche informellen Kommunikationsnetzwerke nicht nur für plangetriebene, sondern auch für hybride und agile Vorgehensmodelle klar zu machen. Konkret kann das über die bekannte Organizational Network Analysis (ONA) erfolgen, oder etwas einfacher über ein Wirkungsnetz, das auf Frederic Vesters Papier-Computer zurückgeht, und das wir ja schon aus der Analyse des Wissensmanagement-Systems kennen.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK). Informationen dazu, und zu aktuellen Terminen, finden Sie auf unserer Lernplattform.