Der Begriff “Hybrid” wird in allen möglichen und unmöglichen Zusammenhängen verwendet, doch ist oft unklar, was genau damit gemeint ist. In dem Artikel Michel, C. (2022): A Hybrid Account of Concepts Within the Predictive Processing Paradigm – veröffentlicht am 21.07.2022 bei Springer – sind interessante Aspekte enthalten. Ich finde diesen Artikel auch deshalb interessant, weil Christian Michel am Department of Philosophy der University of Edinburgh, Edinburgh in Scotland tätig ist, und es sich bei der Perspektive nicht um irgendwelche Unternehmen oder Personen handelt, die oftmals einseitig wertende Beschreibungen liefern.
Michel geht in seinem Paper zunächst auf de Notwendigkeit ein, den Begriff “Hybrid” abzuleiten. Dabei konzentriert er sich zunächst auf Mereological Hybrid. Mereologie ist ein Teilgebiet der Ontologie und befasst sich mit dem Verhältnis zwischen Teil und Ganzem (Quelle: Wikipedia). Mereological Hybrid geht Michels Meinung nach allerdings zu wenig der Frage nach, was die Komponenten zusammenhält und wie die jeweilige Auswahl der einzelnen Komponenten insgesamt wirkt (ebd.). Das führt ihn nun weiter zu einem Ansatz von Vicente & Martinez Manriques (2016), den Michel als “Functional Hybrid” bezeichnet. Dabei gehen Vincente & Martinez Manriques von einem “coactivation package” und einer funktionalen Integration aus. “Vincente & Martinez Manrique have forcefully argued that hybrids that do not consider ´functional integration” of the formats are hopelessly fawed (…). V&MM suggest that functional integration is what holds the different formats of a concept together. Contrary to the above-mentioned mereological hybrids, V&MM put the issue of the functional integration into the spotlight. For this reason, I suggest calling their approach a “functional hybrid.“ Their proposal is then that the unity of a hybrid rests on the “functional stable coactivation” of the formats (…). “In the view proposed here, formats are – contrary to most other hybrid accounts – not to be understood as components of a concept. Rather, formats correspond to different directions and depths of processing of the same concept structure” (Michel 2022). Formate sind hier also keine Komponenten!
Michel erweitert in seinem Paper diese Ansätze, doch möchte ich mich in diesem Beitrag nur auf die oben genannten Unterscheidungen und Gedanken konzentrieren. Es zeigt sich, dass ein Hybrider Ansatz einerseits schon sehr gut nach Vincente & Martinez Manriques gestaltet werden kann. Andererseits ist die Sache “Hybrid” nicht so einfach, wie es manchmal den Anschein hat. Solche Zusammenhänge berücksichtigen wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK). Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.
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