Der Umgang mit Wissen (Wissensmanagement) ist nicht ganz einfach, denn Wissensmanagement hat auch viele Berührungspunkte mit anderen Bereichen in Organisationen. Ganz aktuell ist die neue ISO 9001:2015 (Qualitätsmanagementsysteme), die Organisationen dazu auffordert, ihr Wissensmanagement systematischer zu betreiben (Wissensmanagement wird Pflicht) Andere Bereiche, wie z.B. die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) stellt den Einsatz von Technologien in den Vordergrund – um nur zwei Beispiele zu nennen. Verblüffend ist es aber für mich, wenn Versicherungsmakler versuchen, Wissensmanagement zu vereinnahmen, um Policen zu verkaufen. In dem Beitrag Wissensmanagement braucht jedes Unternehmen (Sebastian Wilhelm vom 03.02.2015) ist folgendes zu lesen:
Die Herausforderung liegt darin, eine IT-Struktur zu entwerfen, die dem geschäftsprozessorientierten Wissensmanagement im individuellen Unternehmen gerecht wird.
Das ist doch sehr kurz gegriffen. Technologie als Schwerpunkt des Wissensmanagements herauszustellen weist auf ein sehr technologieorientiertes Verständnis hin, das überholt ist. Früher hätte man so eine Perspektive als TOM-Modell (Technik-Organisation-Mensch) beschrieben, doch heute ist eher das MOT-Modell (Mensch-Organisation-Technik) in den Mittelpunkt gerückt (Siehe Abbildung).
Am Ende des genannten Beitrags findet sich dann noch dieser Text:
Wer als Versicherungsmakler Unternehmen betreut, sollte diese auf die Gefahr aufmerksam machen und spezielle Policen vorstellen, die das Risiko wirksam entschärfen.
Das Thema Wissensmanagement wird somit nur als Aufhänger genutzt, Versicherungspolicen zu verkaufen. Das ist aus meiner Sicht schon recht dreist. Lassen Sie sich von solchen Beiträgen nicht beirren und informieren Sie sich ausführlich über das moderne Wissensmanagement – es lohnt sich. In unserer Kategorie Wissensmanagement finden Sie (stand heute) 590 Beiträge und in der Kategorie Wissensbilanz – Made in Germany (Stand heute) 302 Beiträge.
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