Der aktuelle Artikel Und jetzt kommt die 3-D-Druck-Revolution (SZ vom 31.05.2012) thematisiert die Urherberrechtdebatte aus einer anderen Perspektive: Die Perspektive der Fabbers. Einerseits können Unternehmen mit Rapid Prototyping oder Additive Manufacturing viele Vorteile generieren, doch das eigentliche Potenzial der Fabbers liegt “im log Tail” der User/Nutzer, die sich bisher an Unternehmen wenden mussten, um ihr Produkt mehr schlecht als Recht zu erhalten. Jetzt machen es die Nutze/User selbst mit Hilfe der gleichen Technologie ….. und benötigen möglicherweise in Zukunft die Unternehmen (teilweise) nicht mehr. Diese Reflexivität von Innovationen ist vielen Unternehmen gar nicht bewusst. In verschiedenen Paper (Veröffentlichungen) habe ich diesen Zusammenhang des öfteren dargestellt und von Reflexive Open Innovation gesprochen, z.B. in Freund, R.; Chatzopoulos, C.; Lalic, D. (2011): Reflexive Open Innovation in Central Europe.
Customer Co-Creation und Social Embeddedness
“Customer co-creation entails the active involvement of customers in the innovation activities of the firm” (Weber 2011:13) “where value is co-created by multiple actors” (Prahalad and Ramaswamy 2004). Insofern unterscheidet sich Customer Co-Creation von User Innovation (Siehe von Hippel, E. (2005): Democratizing Innovation). Allerdings ist dieser Co-Creation-Prozess oft eingebettet in eine Community oder in einen sozialen Kontext. Interessant dabei ist, dass “the specifics of this social embeddedness have received less attention in the debate (Wittke/Hanekop 2011, Freund 2009/2011). Die jeweiligen Zusammenhänge erläutere ich gemeinsam mit meinen Kollegen in dem Paper Freund/Anisic/Rither/Jovanovic (2012): Customer Co-Creation and New Economic Sociology. Siehe dazu auch MCP-CE 2012.
MC 2012: 10. Deutschsprachige MC-Tagung vom 28.-29.06.2012 in Salzburg
Am 28. und 29. Juni findet die 10. deutschsprachige Tagung zu Customization, Personalisierung und Open Innovation – MC 2012 – in Salzburg statt. Die Veranstalter Dominik Walcher, Frank Piller und Paul Blažek haben den Schwerpunkt diesmal auf Kundenintegration bei großen Märkten gelegt. Siehe dazu auch den Hinweis in Frank Piller´s Blog, MCPC 2011 und MCP-CE 2012.
Freund/Anisic/Rither/Jovanovic (2012): Customer Co-Creation and New Economic Sociology
Im letzten Jahr habe ich an der ICEIRD 2011 teilgenommen und ein Paper präsentiert. Auch in diesem Jahr habe ich gemeinsam mit meinen Kollegen ein Paper zur ICEIRD 2012 (Agenda) eingereicht, das auf der Konferenz präsentiert wird.
Freund/Anisic/Rither/Jovanovic (2012): Co-Creation and New Economic Sociology
Abstract: Customer co-creation entails the active involvement of customers in the innovation activities of the firm. This collaborative production is a new kind of collective action that is socially embedded in internet communities and includes self-selected individual action as part of collective self-organization. The specifics of this social embeddedness have received less attention in the debate. In this paper we argue, that the sociological perspective should applied to economic phenomena like customer co-creation and that SME can benefit from this perspective.
Siehe dazu auch MCPC 2011, MCP-CE 2012 und Veröffentlichungen.
Dr. Robert Freund Newsletter 2012-04 an alle Abonnenten gesandt
Heute haben wir den Dr.-Robert-Freund-Newsletter-2012-04 an alle Abonnenten versandt. Alle bisher erschienenen Newsletter finden Sie auf dieser Seite als PDF-Dateien. Sollten Sie an unserem monatlich erscheinenenden (kostenlosen) Newsletter interessiert sein, so senden Sie uns bitte eine E-Mail. Wir nehmen Sie gerne in unseren Verteiler auf. Denn Sie wissen doch:
Welche Auswirkungen hat die Automatisierung der Gesellschaft?
In dem Artikel Bald wird alles anders (FAZ vom 18.05.2012) geht es um die stattfindende Automatisierung in der Gesellschaft. Der Autor Frank Rieger stellt eine technologie-getriebene Veränderung der Gesellschaft dar. Dabei werden immer wieder interessante Beispiele genannt, die den Ansatz untermauern. Was mir fehlt, ist eine eher sozial-getriebene Perspektive, die technologische Möglichkeiten nutzt, um das Leben lebenswerter zu machen. Dieses sowohl-als-auch ist heute als innovatives gesellschaftliches Modell machbar, man muss nur wollen…
Wissensbilanz – Made in Germany gastiert am 19.06.2012 in Dortmund
Am 19.06.2012 können Sie sich in Dortmund kostenfrei über die Wissensbilanz – Made in Germany informieren. Gastgeber ist diesmal der Alumni-Club der WiSo-Fakultät an der TU Dortmund e.V. Der Einladungsflyer informiert Sie über den geplanten Ablauf. Neben einer kurzen Einführung in das Thema werden auch zwei Unternehmen von ihren Erfahrungen mit der Wissensbilanz – Made in Germany berichten. Es würde mich freuen, wenn Sie an der Veranstaltung teilnehmen könnten. Gerne können wir in einem persönlichen Gespräch gemeinsam überlegen, wie Sie die Wissensbilanz – Made in Germany in ihrer Organisation nutzen können. Siehe dazu auch Roadshow am 02.07.2012 bei der IHK Köln.
Bundesverband Wissensbilanzierung wurde am 11.05.2012 in Berlin gegründet
Am Freitag, den 11.05.2012, wurde in Berlin der Bundesverband Wissensbilanzierung gegründet (Pressemitteilung): “Ziel des Vereins ist es, die Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch der Mitglieder zu fördern sowie praxisnah zu informieren, zu beraten und zu betreuen. Neben der wissenschaftlichen Weiterentwicklung der Wissensbilanz-Methode in enger Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen, wird der Verband Interessen der Wissensbilanz-Community gegenüber Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit vertreten”.
Was macht interaktive Dienstleistungsarbeit aus?
Das Projekt Professionalisierung interaktiver Arbeit beschreibt es so: “Interaktive Dienstleistungsarbeit ist eine Leistung eigener Art, die sich dadurch auszeichnet, dass Kunde und Dienstleistungsfachkraft für die Erbringung einer Dienstleistung aktiv zusammenarbeiten müssen. Der aktuelle Trend zur erweiterten Integration des Kunden in die Wertschöpfungskette verstärkt die Anforderungen an diese Zusammenarbeit. Verbreitete Leitbilder, die Kunden und Dienstleistende in ein hierarchisches Verhältnis bringen (“Der Kunde ist König” oder “Der Kunde ist Laie”), erweisen sich in diesem Prozess als hinderlich. Gefragt sind vielmehr neue Leitbilder, die die gelingende Kooperation und die wechselseitige Wertschätzung von Kunde und Fachkraft als Qualitätskriterien in den Vordergrund stellen”.
Interaktive Dienstleistungen erfordern einen neuen Umgang mit Unsicherheit und damit neue Kompetenzen. Qualifikationen reichen in solchen komplexen Situationen nicht mehr aus (Kontigenzaspekt). Eine so verstandene Kompetenzententwicklung schafft Unternehmen und Mitarbeitern Möglichkeiten, Unsicherheiten zu bewältigen. Im Unterschied zum häufig festzustellenden Vereinfachungstendenzen, hat die Bewältigung von Unsicherheit eine immer bessere Passung zur heute vorherrschenden realen Arbeitswelt. Siehe dazu auch Professioneller Kundenservice.