In dem Beitrag Füller, J. (2010): Was die Politik von Open Innovation lernen kann (Harvard Business manager vom 03.11.2010) stellt der Autor ausführlich dar, welche Möglichkeiten es für die Politik gibt, von Open Innovation zu lernen. Dabei wird auch auf Obama verwiesen, dessen Berater schon frühzeitig, die neuen Möglichkeiten genutzt haben. Das ist also nicht sehr neu. Auch das Projekt Stuttgart 21 muss dafür herhalten, dass Open Innovation in der Politik genutzt werden kann. Es geht in dem Artikel allerings begrifflich etwas drunter und drüber. Im Fall Obama kommt Crowdsourcing ins Spiel, ohne dass der Bezug zu Open Innovation klar wird. Was ist der Unterschied, wo liegen die Gemeinsamkeiten? In meinem Konferenzbeitrag Freund, R. (2010): Open Innovation, Open Evaluation and Crowdfunding bin ich gerade diesen Zusammenhängen nachgegangen (Veröffentlichungen). Bei Stuttgart 21 könnte man anmerken, dass die Einbeziehung der Stakeholder ein bekanntes Projektmanagement-Instrument ist, und weniger mit Open Innovation zu tun hat. Oder? Darüber hinaus kann man auch argumentieren, dass diese Entwicklungen auf die Reflexive Modernisierung mit ihren Entgrenzungstendenzen zurückzuführen sind. Alles eine Frage der Perspektive. Es stellt sich für mich also nicht so sehr die Frage, was die Politik von Open Innovation lernen, sondern wie lange die Politik die gesellschaftlichen Entwicklungen noch ignorieren kann – und das hat nicht alleine mit dem Business Modell Open Innovation zu tun. Der Bezug auf Open Innovation greift in dem oben genannten Artikel somit zu kurz. Siehe dazu auch das Sonderforschungsprojekt SFB 536 (13.12.2013 Link nicht mehr aktiv) oder Nach Crowdsourcing nun Crowdfunding – und was kommt danach?
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