Gassmann, O.; Widenmayer, B. (2010): Open Innovation: Vom Schlagwort zum praktischen Tool

In dem Artikel Gassmann, O.; Widenmayer, B. (2010): Open Innovation: Vom Schlagwort zum praktischen Tool (Technische Rundschau 2/2010, S. 56-57) stellen die Autoren  “Stellhebel und Umsetzungsschritte für Open Innovation” vor. Anhand von Beispielen (OSRAM, 3M, BMW) wird weiterhin deutlich, wie Open Innovation praktisch umgesetzt werden kann. Allerdings bedeutet Open Innovation auch, dass sich das Unternehmen öffnen muss. Das fällt traditionell KMU relativ schwer, das sie es doch gewohnt sind, ihre Ideen eher im Unternehmen zu halten: “Sich öffnen macht verletzbar, andererseits besteht oft das grösste Risiko darin, verschlossen im eigenen Labor zu entwickeln, während sich die Welt aussen schneller dreht”. Dem ist nichts hinzuzufügen…

Unternehmen als sozialer Organismus – Unsinn, oder?

Das Bild vom Unternehmen als Maschine hat ausgedient. Andere Methaphern werden gesucht. Dabei kommt der Begriff ´Organismus´ häufig vor. In dem Interview Reflexion statt Gehirnwäsche (wiwo.de, 18.02.1010) mit Thomas Sattelberger, Personalvorstand der Telekom, wird darauf Bezug genommen: “Ich muss verstehen, dass Unternehmen nicht nur betriebswirtschaftliche, sondern soziale Organismen sind. Die Zahlen kommen am Schluss, sind das Ergebnis sozialen Handelns oder psychologischer Wirkung. Ich muss wissen, dass ich als Manager Teil dieses Organismus bin”. Diese Erkenntnis ist erstaunlich und folgenreich. Ein Unternehmen ist somit nicht nur ein Organismus, sondern ein sozialer Organismus. Diese kleine Ergänzung hat weitreichende Folgen, denn die sozialen Prozesse mit ihrer Komplexität kommen damit stärker in den Fokus der Manager  Die Telekom hat sich damit eine große Aufgabe gestellt: Man wird versuchen, die bestehenden Deutungsmuster der Mitarbeiter zu transformieren – immerhin eine zentrale Aufgabe von Erwachsenenbildung. Hätte man das gedacht, dass das harte Business sich auf die weichen sozialen Austauschprozesse reduzieren lässt…? In Zeiten einer neuen Modernität (Reflexive Moderne) ist diese Erkenntnis allerdings notwendig, um das Handeln unter Unsicherheit zu fördern. Siehe dazu auch Complex, Historical, Self-Reflexive: Expect the Unexpected.

BWP 1/2010: Berufliche Kompetenzen messen

Das Heft BWP 1/2010: Berufliche Kompetenzen messen befasst sich ausschließlich mit dem aktuellen Thema der Kompetenzmessung im beruflichen Umfeld: “Die Beiträge im Themenschwerpunkt dieser Ausgabe stellen zentrale Modelle und Verfahren zur Kompetenzmessung in der Berufsbildung vor und beleuchten diese vor ihrem Entstehungskontext und mit Blick auf ihre Ziele.” An den verschiedenen Beiträgten ist abzulesen, wie vielfältig das Thema ist und dass es gut ist, wenn mit diesem Heft ein wenig Transparenz geschaffen wird. Obwohl das Thema Kompetenz schon seit Jahrzehnten immer wieder diskutiert wird, bekommt es durch die gesellschaftlichen Entwicklungen der Reflexiven Modernisierung und der damit verbundenen Handlung unter Unsicherheit eine neue zentrale Rolle. Siehe dazu auch Komplexität, Selbstorganisation oder auch Multiple Kompetenzen.

Kinderschuhe passen nicht, helfen da neue Größennormen?

Im Zug habe ich gestern den Beitrag Kleine Füße, große Sorgen (Magdalena Hamm, Die Zeit Nr. 8 vom 18.02.2010, S. 32) gelesen. Darin verweist die Autorin auf eine aktuelle österreichische Studie zu Kinderschuhen. Es überrascht allerdings wenig, dass “die ausgezeichnete Schuhgröße von der tatsächlichen Innenlänge der Schuhe” abweicht. Darüber hinaus erfährt man, dass sich die Schuhindustrie an dem Pariser Strich orientiert, um die Leistenlänge zu bestimmen und dass es keine EU-weit verbindlichen Normen gibt. Daraus schlussfolgert die Autorin: “Es fehlt eine verbindliche Größennorm”. Das ist aus meiner Sicht Unsinn. Es fehlt keine neue Norm, sondern es fehlen Unternehmen, die Schuhe massen-individuell produzieren (Mass Customization). Siehe dazu Schuhe für das 21. Jahrhundert? Warum nicht gleich richtig? oder Was hat der Ballenbreitengrad mit Mass Customization zu tun? oder Kennen Sie das DOROTHY-Projekt? oder Size Germany – brauch man diese Messungen? oder … Ich habe dazu schon viele Beiträge geschrieben und auf Konferenzen gesehen, dass es in Europa viele entsprechende Projekte gibt. Es ist wirklich schade (ärgerlich), dass Redakteure einfach Meldungen von Studien übernehmen und daraus platte Konsequenzen ziehen, die nicht mehr zeitgemäß sind. Ein wenig mehr Recherche wäre angebracht und dem Anspruch von Die Zeit angemessen. Um es noch einmal hervorzusheben: Es geht darum, individuelle Schuhe zu Preisen auf den Markt zu bringen, die denen eines massenhaft produzierten Standardschuhs entsprechen. Das folgende Video  aus dem Jahr 2007 soll daher nur die prinzipielle Vorgehensweise deutlich machen.

Kennen Sie Text 2.0? Stellen Sie sich vor, Ihr Buch weiß, wo Sie lesen.

(…) So beginnt die Beschreibung zu Text 2.0 – Wie blickaktiver Text Lesen verändern kann. “Genau passend zur gerade betrachteten Stelle werden untermalende Musik, Geräuscheffekte, Bilder oder Hintergrundthemen eingeblendet”. Auf der Projektwebsite Text 2.0 gibt es noch weitere (englischsprachige) Informationen. Im Dokumentationsbereich finden Sie auch noch weitere deutschsprachige Unterlagen. Eine spannende Thematik, die die Möglichkeiten zur Wissenskonstruktion erweitert.

Speicherungsarten von Unternehmenswissen: Wird das implizite Wissen vergessen?

Wissen speichern ist eine der Kernaktivitäten in dem Modell von Probst et al. Nach Pavlekovskaya (2007) verteilen sich die Speicherarten wie folgt: Papiergebundende Dokumente: 26%, Elektronische Dokumente: 32% und implizites Wissen 42%. Es ist für ein erfolgreiches Wissensmanagement wichtig, alle drei Bereiche zu berücksichtigen. Manchmal hat man in der Diskussion um Wissensmanagement den Eindruck, dass der Schwerpunkt auf dem technologischen Teil (Wissen als Daten oder Informationen zu speichern) liegt und der Bereich des impliziten Wissens vernachlässigt wird. Das ist aus Forschungs- und Unternehmenssicht keine gute Idee…

VfL Bochum gewinnt sein Heimspiel gegen Hoffenheim mit 2:1

Der VfL Bochum setzt seine unheimliche Serie fort: Das Heimspiel gegen favorisierte Hoffenheimer gewann der Vfl Bochum durch Tore von Sestak und Dedic bei einem Gegentor der Kraichgauer. Der VfL Bochum spielt unter dem neuen Trainer Heiko Herrlich sehr kompakt in der Abwehr und zielstrebig nach vorne, wenn es die Chance dafür gibt. Mich beeindruckt als VfL-Fan, wie es der Trainerstab innerhalb von wenigen Monaten geschafft hat, die Mannschaft so zu stabilisieren. Die Fitness ist da, das Selbstbewusstsein zurück und die nötige Cleverness vorhanden. Dennoch muss man auch die Neuverpflichtung Maric hervorheben. Wie der Serbe im Mittelfeld spielt, ist einfach sehr stark. Mir gefällt das sehr gut. Nun hat der VfL Bochum eine tolle Ausgangssituation, die Klasse frühzeitig zu sichern. Wir freuen uns auf die kommenden Spiele und hoffentlich auf eine weitere Saison Bundesligafussball in Bochum: We´re not gonna take it.

Von Business Intelligence zu intelligentem Business

In dem Blogbeitrag von Marc McDonald (2010): Without the Business in Business Intelligence, BI is Dead! bezieht sich der Autor auf die 2010 Gartner Excecutive Program CIO Survey, in der Business Intelligence 2009 auf Platz 5 abgerutscht ist. McDonald weist darauf hin, dass die reine Technologie-Fokussierung nicht mehr ausreicht. Dem kann ich nur zustimmen. Es wird Zeit, Business Intelligence zu einem intelligenten Business weiter zu entwicklen. Wie schon in anderen Beiträgen von mir erläutert, habe ich manchmal das Gefühl, dass wir von intelligenten Produkten/Technologien usw. sprechen, allerdings dumme Menschen/Kunden unterstellen. Ziehen wir den Rahmen etwas weiter und Fragen uns, was intelligentes Business ausmacht. Dazu gehören natürlich intelligente Menschen/Kunden, intelligente Organisationen usw. Nur die entscheidende Frage ist: Was wird in diesem Business unter Intelligenz verstanden? Ist es der Klassiker, der Intelligenz-Quotient, oder sind etwas Intelligenzkonstrukte, die den Intelligenzbegriff erweitern: Multiple Intelligenzen?  Die Beantwortung der Frage entscheidet, wie intelligentes Business ausgefüllt und umgesetzt werden sollte. Siehe dazu auch: Was macht eine intelligente Organisation aus?

Diener, K.; Piller, F. (2010): The Market for Open Innovation

In Frank Piller´s Newlstter Mass Customization and Personalization News Vol. 13, No. 1 (Feb 2010) wird auf eine interessante Veröffentlichung hingewiesen Diener, K.; Piller, F. (2010): The Market for Open Innovation (Extrakt des Reports, PDF). Es ist eine sehr umfangreiche und detaillierte Studie zu Open Innovation, die man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man sich intensiver mit dem Thema Open Innovation befassen möchte. In dem entsprechenden Blogbeitrag zum Thema fasst Frank die wichtigsten Ergebnisse ein wenig zusammen. Schade, dass die Studie selbst sehr teuer und für manche kleine und mittelständische Unternehmen daher nicht erschwinglich ist, und auch nur in englischer Sprache vorliegt. Frank weiss wohl selbst, dass der Preis (795 EUR) abschreckend wirken kann und fügt seinem Blogbeitrag eine entsprechende Fußnote an…

Wissensbilanz – Made in Germany gastierte in Hannover: Eine gelungene Veranstaltung

Gestern war die Roadshow Wissensbilanz – Made in Germany in Hannover zu Gast. Gastgeber war die Region Hannover, gemeinsam mit der IHK Hannover und der Handwerkskammer Hannover (Flyer). Als Moderator der Veranstaltung konnte ich viele Teilnehmer begrüßen (Foto). Herr Heisig stellte anschließend die Grundlagen zur Wissensbilanz – Made in Germany vor. Der Praxisbeitrag von Herrn Carls (Trio hair & company, Hannover) zeigte, dass die Wissensbilanz – Made in Germany erfolgreich in einem schwierigen Markt eingesetzt werden kann. Immerhin haben sich deutschlandweit die Betriebsstätten (Friseure) in der Zeit von 1995-2010 fast verdoppelt. Damit einher geht natürlich auch ein scharfer Wettbewerb. Im zweiten Praxisbeispiel erläuterte Herr Karnauchow (domino-world), wie er die Wissensbilanz – Made in Germany in seinem Unternehmen zur Priorisierung von Maßnahmen nutzt. Zusätzlich gab es in Hannover noch eine Besonderheit: Herr Keindl stellte das Projekt Wissenswerkstätten vor, in dem Unternehmen gemeinsam nach Lösungen suchen, Wissen im Unternehmen zu managen. Dieser Beitrag führte dann auch geich in der anschließenden Diskussion dazu, dass nach dem Zusammenhang zwischen Wissensmanagement und Wissensbilanz – Made in Germany gefragt wurde. Im Foyer konnten die Gespräche dann noch bei einem kleinen Imbiss vertieft werden. Das rege Interesse an dieser Veranstaltung zeigt, dass sich immer mehr Unternehmen/Organisationen über die Wissensbilanz – Made in Germany informieren, und sie dann letztendlich auch umsetzen wollen.