Der Artikel Kein Mensch, nur Humankapital von Dagmar Deckstein (Süddeutsche Zeitung vom 25.06.2009) hat mir doch zu denken gegeben. Die gut gewählte Überschrift des Beitrags regt an darüber nachzudenken, wie der Mensch in Organisationen heute gesehen wird. Es wird in dem Artikel zunächst auf den DGB-Index “Gute Arbeit”, und anschließend auf den Human-Potential-Index (HPI) (3.6MB, pdf) der Beraterfirma Psychonomics verwiesen. Dabei ist es gut, dass sich am Ende herauskristallisiert, dass ein hoher Aufwand im Personalwesen nicht zwangsläufig auch zu guten Ergebnissen im Unternehmen führt. Im Unternehmen sind die verschiedenen Einflussfaktoren der Menschen, der Struktur und der Beziehungen in einem Gesamtzusammenhang (Wirkungsnetz) darzustellen. Dieses Vermögen (Potentiale) kann so erschlossen werden, dass die Ergebnisse positiv/negativ beeinflusst werden. Aus der Wissensperspektive sind somit die verschiedenen Generatoren entscheidend. Diese Vorgehensweise wird in der Wissensbilanz – Made in Germany gewählt. Dabei bedeutet nicht (wie in der klassischen Industrie-Ökonomie), dass z.B. viel Aufwand im Personalwesen auch zwangsläufig zu verbesserten Ergebnissen führt. Diese komplexen Zusammenhänge können nicht auf einen wie auch immer gearteten Index zusammengefasst werden. Dieser zwanghafte Trend (Shareholdervalue, Intelligenz-Quotient usw.) ist der Komplexität des Systems nicht angemessen und führt in die Irre. Siehe dazu auch
- Die ausschließliche Orientierung an Finanzgrößen ist übersimplifizierend und somit untauglich,
- Warum bringen Menschen nur 30-40% ihrer Kompetenzen ein?
- IQ aus Sicht der Komplexitätsforschung
- Reduktionismus: Die Vereinfachung komplexer Sachverhalte ist unangemessen
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