ProWis: Wissensmanagement-Lösungsbox

Handwerker.jpgDas Projekt ProWis (Prozessorientiertes und -integriertes Wissensmanagement in KMU) listet in seiner Wissensmanagement-Lösungsbox viele Methoden auf, die eingesetzt werden können. Eine gute Idee. Ich frage mich nur, warum man nicht die sehr ausführliche Toolbox aus CEN/ISSS (2004): EU-Leitfaden zu Wissensmanagement in KMU (3,26 MB) benutzt. Dieser Leitfaden orientiert sind an europäischen Konzepten und enthält viele interessante Hinweise. Unter anderem ab Seite 70 die empfohlenen Tools, die den Wissenskernaktivitäten zugeordnet sind. Aus meiner Sicht müssen hier noch zusätzlich die neuen Web 2.0-Tools mit berücksichtigt werden.

Spath, D.; Günther, J. (Hrsg.) (2006): Open Source: Strukturwandel oder Strohfeuer?

oss.jpgDie Fraunhofer Studie Open Source: Strukturwandel oder Strohfeuer? belegt eindrucksvoll, dass Open Source in vielen Bereichen erfolgreich eingesetzt werden kann: “Der Einsatz von Open Source Software (OSS) führt zu teilweise erheblichen Einsparungen in der öffentlichen Verwaltung. Auch IT-Unternehmen profitieren von ihren OSS-Aktivitäten.” Man kann nur hoffen, dass auch andere Branchen, z.B. der Bildungsbereich, erkennen, welche Möglichkeiten sich mit Open Source Sofware bieten. Die zu erzielenden Einsparungen könnten ja dann für die Entwicklung individueller und organisationaler Kompetenzen genutzt werden. Darüber hinaus ist es dann nur noch ein Schritt zu Open Innovation.

DIN-Projekt: Kompetenz für die Personalentwicklung

kompetenz_230x70.gifEs hat sich bis zum Deutschen Institut für Normung e. V. (DIN e.V.) herumgesprochen: Kompetenzen sind wichtig. Aus diesem Grunde wurde das Projekt Kompetenz für die Personalentwicklung initiiert (März – November 2007). Die Begründung: “Allerdings wird der Begriff der Kompetenz gerade in der unternehmerischen Praxis der Personalentwicklung ganz unterschiedlich definiert und dabei in der Regel die Vielschichtigkeit und Mehrdimensionalität nicht berücksichtigt und differenziert.” Projektziel: “Ziel soll es sein, ein integratives und mehrdimensionales Kompetenzmodell inklusive eines generischen Beschreibungsformats für die Analyse, die Anforderungsermittlung und den Vergleich innerhalb von Organisationen und am Arbeitsplatz zu entwickeln. Damit können sowohl Personalverantwortliche als auch die Mitarbeiter selber die benötigten Kompetenzen für Arbeitsplätze, konkrete Projekte und für die individuelle Entwicklung angemessen, differenziert und vor allen Dingen einheitlich und standardisiert bestimmen. Die Dokumentation der Ergebnisse erfolgt in Form einer PAS (Öffentlich verfügbare Spezifikation).” Der Kick-Off-Workshop findet am 11.07.2007 in Berlin statt.  Ein gewisses Umbehagen kann ich allerdings nicht unterdrücken, denn wir hatten mit dem Leitprojekt QUEM ja ein sehr erfolgreiches und großes Projekt in Deutschland, das sich mit dem Thema ausführlich befasst hat. Unter anderem hat Kirchhöffer (2004) die begrifflichen Grundlagen eindrucksvoll zusamengefasst. Auf die Ergebnisse des DIN-Projekt bin ich daher sehr gespannt…

Kirchhöfer, D. (2004): Lernkultur Kompetenzentwicklung – Begriffliche Grundlagen

Prof. Dieter Kirchhöfer hat in seiner “Begriffsarbeit” Lernkultur Kompetenzentwicklung – Begriffliche Grundlagen (PDF) dankenswerter Weise viele wichtige Begriffe der aktuellen Kompetenzdebatte zusammengefasst. Das ist insbesondere deshalb wichtig, da der Kompetenzbegriff (wie alle Konstrukte) Änderungen und Weiterentwicklungen unterworfen ist. Ich werde in den kommenden Tagen/Wochen immer wieder einmal Begriffe aus dieser Arbeit auswählen und thematisieren.

Faktor Mensch entscheidet

segeln.jpgJochen Schümann hat in seinem Artikel Faktor Mensch entscheidet (DIE WELT vom 25.06.2007) darauf hingeweisen, wie wichtig der Mensch auch in einem hochtechnisierten Umfeld ist (America´s Cup). Obwohl im Vorfeld des Wettbewerbs häufig über die technologischen Entwicklungen der verschiedenen Teams gesprochen und geschrieben wird, kommt Schümann in seiner Analyse zu folgendem Fazit: “Am Ende sind es immer die Menschen, die für den entscheidenden Unterschied sorgen”. Nicht nur diese Erkenntnis ist beachtenswert, sondern auch der Hinweis, dass gerade das Team, das nicht auf eine einzige Person fokussiert ist, das bessere Team ist: “Auch die Deutschen sind an der Konzeption von zuviel Macht auf eine Person gescheitert.”

Insel.jpgIch höre schon manche Führungskräfte sagen: Was hat ein Segelwettbewerb mit einem Unternehmen zu tun? Antwort: Sehr viel, denn die Metapher, ein Unternehmen als Segelschiff in turbulentem Umfeld zu verstehen ist besser, als ein Unternehmen noch als Maschine zu interpretieren. Diese unterschiedlichen Metapher zeigen die unterschiedlichen Unternehmenskulturen auf, die zu Subkulturen, zu einem eigenen Sprachgebrauch und zu einem unterschiedlichen Umgang mit Menschen führen. Bei der Maschinen-Metapher, sind Menschen wie austauschbare Teile zu managen. Bei der Segelschiff-Metapher, kommt es auf ein sehr gut zusammengesetztes Team, und damit auf jeden einzelnen Menschen an. Die Änderung des Unternehmensbildes (Transformation von Deutungsmuster) würde einen individuellen und organisationalen Lernprozess bedeuten.

Knowtech vom 28.-29.11. in der IHK Frankfurt

am-laptop.jpgDie 9. Knowtech findet vom 28.-29.11.2007 in der IHK in Frankfurt statt: “Die KnowTech positioniert sich als jährlicher Kongress zum IT-gestützten industriellen Wissensmanagement in Unternehmen und Organisationen und bietet seit 1999 eine neutrale Plattform zum Erfahrungsaustausch zwischen Anwendern, Anbietern, Wissenschaftlern und Politikern.” Ich muss zugeben, dass mich die Formulierung “IT-gestütztes industrielles Wissensmanagement” etwas irritiert. Meint man damit IT-gestütztes Wissensmanagement im industriellen Kontext? Wenn ja, sollte man das auch eher so formulieren.

Video zu Democratizing Innovation (Eric von Hippel)

In dem Video Democratizing Innovation stellt Eric von Hippel sein Konzept in einem 1-stündigen Vortrag vor. Im gleichnamigen Buch aus dem Jahr 2005 hat Eric von Hippel seine Überlegungen zur Erweiterung des klassischen Innovationsansatzes (Closed Innovation) ausführlich erläutert. Darin sind viele konkrete Beispiele genannt, auf die Eric von Hippel auch in seinem Vortrag eingeht. Kategorie: Sehens- und hörenswert.

Technical Notes on Video:

Video length is 1:00:44.

Eric von Hippel begins his talk with no introduction. At 11:37, he asks the audience to discuss personal instances of innovation.

At 13:30, he calls on individuals for some examples.

At 36:22, von Hippel plays a 10-minute video, The Birth of Vertical, on the emergence of skateboarding in Southern California.

At 46:29, Q&A begins.

At 59:29, Theresa Tobin, MIT Humanities Librarian, thanks von Hippel.

Studie: CAR INNOVATION 2015

Es sind schon beeindruckende Zahlen, die die Studie Car Innovation 2015 (Automobil-Produktion Juni 2007) liefert: Bis 2015 werden in der Autoindustrie ca. 800 Milliarden Euro ausgegeben. 40%, also ca. 320 Milliarden Euro, werden davon “in den Sand gesetzt” (Siehe dazu Autoindustrie forscht am Markt vorbei , DIE WELT vom 23.06.2007). Beeindruckende und bedrückende Zahlen die zeigen, dass die Automobilindustrie immer noch dem produktionsorientierten, produktorientierten, beziehungsweise verkaufsorientierten Marketing verfallen ist. Bei diesen Product-Out-Philosophien fängt der Marketingprozess in dem Unternehmen (Fabrik) an, wogegen ein marketingorientiertes Konzept mit dem Kunden beginnt.

Ich glaube dennoch, dass die Marktforschung in der Automobilindustrie weiss, was der Kunde möchte, nur passt das nicht zu den Strukturen in den Großkonzernen und daher werden die Anforderungen in den jeweiligen Wertschöpfungsstufen verwässert. Wie kommt es, dass einem diese Gedanken bekannt vorkommen? Ach ja, die gleichen Sätze kann man in der IMVP-Studie von Womack/Jones/Roos nachlesen, die Ende der 80er Jahre erschienen ist. Das dazugehörende Buch “Die zweite Revolution in der Autoindustrie” haben die meisten wohl nur unter der Überschrift “Lean Production” gelesen, wobei kaum einer weiss, dass damit das Toyota-Produktions-System gemeint war. Dieses Toyota-Produktions-System wird in der IMVP-Studie eng gekoppelt mit der “Hand-am-Markt-Forschung”. Die anderen Teile des Standardwerks waren somit auch lesenswert. Leider hat die einschlägige Presse fast nur über “Lean Production” geschrieben (Anmerkung: Und das auch noch ziemlich ungenau). Seit fast 20 Jahren hat sich also an der so wichtigen Schnittstelle zu Kunden (zum einzelnen Kunden) wenig geändert – beeindruckend, wie beharrlich Strukturen in Trampelpfaden verharren können (Siehe dazu auch diesen Blogbeitrag).

Es wird in der Automobilindustrie oft von Innovationen gesprochen. Die Studie zeigt auf, dass dieser Innovationsprozess (Closed Innovation) grundlegend verbessert werden muss. Darüber hinaus sollte auch schon an den nächsten Schritt gedacht werden: Open Innovation. Die Studie empfiehlt: Einfach mal den Kunden fragen. Diesen Tipp kann man im Sinne der von Reichwald/Piller propagierten Interaktivern Wertschöpfung als Integration des Kundenwissens in die Wertschöpfungskette deuten.

Intelligenz in die Redaktionen?

Auto.jpgDie Überschrift Intelligenz ans Steuer (Mark Spörle, DIE ZEIT vom 14.06.2007) hat mich angesprochen, denn es hätte ja diesmal sein können, dass der Fahrer eines Autos und nicht (wie sonst üblich) die Technologie gemeint ist. Aber auch diesmal wurde ich enttäuscht. In dem Beitrag geht es  ausschließlich um die modernen technologischen Entwicklungen, die in Autos eingebaut werden können. Am gleichen Tag erschien der Artikel Der digitale Kopilot (Burkhard Starßmann, DIE ZEIT vom 14.06.2007), in dem es um “intelligente Assistenzsysteme” im Auto geht – also um das gleiche Thema. Was das alles mit Intelligenz zu tun hat, erschließt sich dem Leser nicht, denn es ist ja eher von künstlicher Intelligenz bzw. von adaptiven Systemen die Rede. Wie schon in meinem Blogbeitrag Von intelligenten Kunden und intelligenten Unternehmen – und nicht nur von intellgenten Produkten erwähnt, sollten wir den Intelligenzberiff (Konstrukt) nicht überbeanspruchen. Redakteure können mit einer angemesseneren Wortwahl dazu beitragen.

Emotional Intelligence, Emotional Competencies or what?

Gesicht.jpgIn dem Artikel Emotional Intelligence (July 2006) geht es um die Entwicklung von Mayer und Salovay zu Goleman, der den Begriff über den entsprechenden Bestseller bekannt gemacht hat. Heut spricht leider kaum noch jemand von den Mayer und Salovay… Darüber hinaus wird in dem Artikel auch die interessante Frage diskutiert, ob Emotional Intelligence und Emotional Competence gleich zu setzen sind. Spannend ist diese Frage für mich, da ich mich mit den Überschneidungen und Abgrenzungen zwischen Multiple Intelligenzen und Multiple Kompetenzen befasse.