Auf der Website www.medieninnovation.de wird gezeigt, wie man Mass Customization (Kundenindividuelle Massenproduktion) auf Zeitungen übertragen kann, denn: Alles, was digitalisierbar ist, ist auch individualisierbar. Das Konzept ist erfogversprechend, wenn der Abgabepreis nicht höher ist, als der jetzige Preis für eine “Standard-Zeitung”. Wenn ich mir überlege, dass ich mich jeden Tag über die Standardausgabe meiner Hessisch Niedersächsischen Allgemeinen ärgere …… Meine Tageszeitung kostet über 250 EUR im Jahr und enthält immer mehr Standdardcontent, der auch in anderen Zeitungen verwendet wird. Darüber hinaus werden die Bilder im Lokalteil (der mich wirklich interessieren würde) immer größer, so dass man kaum noch Text “auffüllen” muss. Genau das, habe ich der Zeitung auch schon per Mail mitgeteilt. Immerhin hat sich jemand telefonisch bei mir gemeldet und sich alles noch einmal angehört. Ändern wird sich allerdings nichts, weil man immer noch nach den alten Wettbewerbsstrategien arbeitet. Inhalte werden immer wieder neu aufgefrischt (Gerade im Reiseteil der HNA), die Beiträge schlecht recherchiert (wenn überhaupt), viele Schreibfehler nicht erkannt, Bilder vertauscht und so weiter und so weiter. Wir werden die Tageszeitung im kommenden Jahr wieder abbestellen. Nachdem ich mich nun genug aufgeregt habe, noch etwas zum Thema Mass Customization und Zeitung:
Wie Sie wissen, besteht das MC-Konzept aus vier Bereichen. Es genügt also nicht, nur
(1) individualisierte Inhalte zu erstellen (ist wohl erfüllt in dem oben genannten Beispiel erfüllt).
(2) Auch der Abgabepreis sollte nicht höher als der jetzige Standardpreis sein.
(3) Ein Konfigurator ermöglicht einen dynamischen Lösungsraum bei stabilen Prozessen (ist wohl erfüllt). Dabei kann ich noch nicht sagen, ob der Konfigurator OK ist, da ich ihn noch nicht getestet habe.
(4) Nicht zuletzt sollte eine lernende Beziehung zum Kunden aufgebaut werden (Darauf geht man auf der Wesite nicht ein)
Es ist aus der Sicht von Mass Customization also noch einiges zu tun. Darüber hinaus, entwickelt sich schon ein neues Geschäftsfeld: Open Innovation und Zeitungen. Ein Beispiel dafür ist Ohmynews.com. Hoffentlich setzt sich das schnell durch 🙂