Das Leitbild der Industriegesellschaft (einer in diesem Sinne modernen Gesellschaft) orientiert sich daran, „dass man [vielmehr] alle Dinge – im Prinzip – durch Berechnung beherrschen könne“ (Weber 1919:316).
Die industrielle Produktion unterscheidet sich somit von Handwerk und Landwirtschaft nicht alleine durch das Berechnen, sondern durch die Herstellung von Berechenbarkeit (vgl. Sombart 1919:34ff.).
Dieser Gedanke wird auf alles – wirklich alles – übertragen, sogar auf soziale Prozesse. Die Herstellung von Berechenbarkeit (Wissen?) wird angestrebt, wobei alles Nicht-Berechenbare (Nicht-Wissen?) als Risiko und Bedrohung aufgefasst wird. Es wundert daher nicht, dass das Wörtchen “Drohen” mit all seinen Facetten in den Sprachgebrauch der Medien eingegangen ist.
Besser wäre es allerdings, den Umgang mit Komplexität in allen gesellschaftlichen Bereichen zu akzeptieren, um die Basis für die Bewältigung komplexer Situationen zu schaffen. Doch wer will das schon?
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