Dass man die „Rückkehr des Subjekts“ in die betriebliche Organisation von Arbeit (Moldaschl 2002, Sauer 2005) überhaupt hervorheben muss, ist schon erstaunlich. In den Unternehmen werden über die objektiven Qualifikationsanforderungen hinaus “extrafunktionale” Qualifikationen (z.B. sozial-kommunikative und kreative Kompetenzen) erwartet, die dem Subjekt entspringen (vgl. Frey 2009:20). Die bisher vorherrschende Vorstellung, dass berufliche Qualifikation ausreicht, um sich in dem turbulenten Marktumfeld zu beweisen, ist zu ergänzen. Formale Qualifikationsnachweise reichen heute einfach nicht mehr aus. Die “ganze” Person mit ihrer besonderen Biographie ist gefordert. Eine Diskussion über die Austauschbarkeit von Mitarbeitern läuft somit ins Leere.
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Ganz allgemein ist es wichtig zu beachten, dass erst eine gelebte Unternehmenskultur auch in der Lage ist mit einer informellen Organisation Lücken in der formellen Organisation auszugleichen. Erst so lässt sich auch im Ganzen die Dynamik erreichen, die von jedem Mitarbeiter im Kleinen gefordert wird. Betriebliche Organisation ist schon längst nicht mehr nur das Besetzen von Funktionen mit Kompetenzen, vielmehr ist eine soziologische Perspektive des lebendigen Sozialsystems “Unternehmen” gefragt. Hierfür möchte ich gerne auf das Buch “Betriebliche Organisation im Wandel” verweisen, das praxisnah die Herausforderungen der Unternehmenskultur vor Augen führt.